Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
gefährlich für uns sein könnte, die Leute aus dieser Welt wissen zu lassen, wo wir sind. Ohne das hier ...«, sie sah mich an und hob den Link noch etwas höher, »... wird es den Leuten aus Ihrer Welt nicht leichtfallen, uns zu finden. Tatsächlich scheint es so, als wären wir sicherer, wenn dieses eine Schmuckstück einfach verloren ginge.« Ihre Stimme klang plötzlich bedrohlich. Ihre Finger schlossen sich um den Link, und sie sah mich direkt an. Den Ausdruck, der sich in meine Züge geschlichen hatte, konnte sie nicht übersehen haben. Dann lächelte sie plötzlich. »Nur ein Scherz!« Sie öffnete die Hand und gab mir den Link zurück.
    Das Publikum brach nach einem Moment unbehaglichen Schweigens in Gelächter aus. Ich fand das zwar nicht witzig, lächelte aber höflich und nahm wieder Platz.
    »Sie alle kennen Alex Benedict, der wie Chase diese Prüfung mit uns durchgemacht hat. Er hat gefragt, ob er mit uns über die Ereignisse des gestrigen Tages sprechen könne. Alex?«
    Als er sich auf den Weg zum Pult machte, brandete erneut Applaus auf. Nachdem wieder Stille eingekehrt war, dankte er den Gemeindeangehörigen. »Ich werde Sie nicht lange aufhalten«, sagte er und bezeugte Rikki seine tiefe Anerkennung. Dann: »Ich möchte Sie nur wissen lassen, dass Chase und ich sehr zu schätzen wissen, was Sie für uns getan haben. Viscenda hätte uns davonjagen und uns der Frau in der Landefähre überlassen können, die uns umbringen wollte. Für sie wäre das das Sicherste gewesen. Stattdessen hat sie zusammen mit Ihnen alles für uns riskiert. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, und Sie sollen wissen, dass wir Ihnen das nie vergessen werden.«
    Er bat mich, ebenfalls zum Pult zu kommen, und ich bekräftigte Alex’ Worte. Als jemand fragte, warum ›diese Frau‹ uns habe umbringen wollen, sagte Alex ihnen die Wahrheit. »Warum soll ich es Ihnen nicht gleich erzählen?«, sagte er. »Sie werden es irgendwann so oder so erfahren.«
    Mit ernstem, gequältem Ton legte er dar, worum es ging, erklärte, dass er sich nicht sicher sei, was die Einzelheiten beträfe, dass wir jedoch Folgendes glaubten: Die Gemeinde habe sicher schon Gerüchte vernommen, die besagten, wir Fremden hätten etwas mit der Dunklen Zeit zu tun. Da könnte etwas Wahres dran sein. Falls dem aber so sei, wäre dieser Eingriff in das Leben hier nicht mit der Absicht geschehen, den Menschen auf dieser Welt zu schaden. Alex gab zu, noch keine Details liefern zu können, weil er ganz einfach noch nicht wisse, was genau passiert sei. Nur eines wisse er: Wir seien hier, in diesem Planetensystem, gewesen, als die Katastrophe über diese Welt hereingebrochen sei.
    »Ich weiß«, sagte er, »sollten wir tatsächlich in irgendeiner Weise zugelassen haben, dass so etwas geschieht, sollten wir es sogar verursacht haben, wäre das unentschuldbar. Im Moment aber ist wichtig, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Ihnen zu helfen, wie Sie uns geholfen haben.«
    Ein paar Leute gingen zu ihm und schüttelten ihm die Hand. Andere, die vermutlich nicht recht wussten, worauf er hinausgewollt hatte, blieben sitzen. Die meisten verließen den Saal.
    Als es endlich vorbei war, nahm er mich in die Arme. »Wie geht es dir?«, fragte er.
    »Alles in Ordnung«, sagte ich. Ich weiß nicht, ob ich diesem Burschen gegenüber je mehr Respekt empfunden habe. »Du hättest nichts sagen müssen.«
    »Irgendwann werden sie es herausfinden. Besser jetzt, als später. Ich möchte nicht, dass sie uns als Lügner in Erinnerung behalten.«
    »Du hast dich gut geschlagen.«
    Ein Paar in mittleren Jahren kam auf uns zu und erzählte uns, dass Rikki ihre Tochter gewesen sei und wie stolz sie auf sie seien.
    Andere Leute traten an uns heran und stierten uns an. »Soll das heißen, Sie haben alle umgebracht?«, fragte eine Frau. »Eine ganze Welt?«
    Und ein alter Mann mit Tränen in den Augen: »Was wollten Sie heute Abend erreichen? Wollten Sie einfach sagen, tut uns leid, und Ihrer Wege gehen?«
    Und eine junge Frau, vermutlich gerade zwanzig: »Sie beide«, sagte sie, »sind erbärmlich!«
    Dann war Viscenda plötzlich bei uns. »Vergessen Sie nicht«, sagte sie, »dass Alex und Chase das nicht getan haben! So wenig wie Sie es getan haben.«
    Zwar war es gerade erst Nachmittag geworden, doch Alex und ich schliefen beide, als der Ruf hereinkam. »Belle-Marie , hier spricht das Sternenkorps. Bitte melden Sie sich!« Aber Belle funktionierte natürlich nicht.
    Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher