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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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gesucht hatte. Sie gingen zum Kaffee, zum Cognac und zu Unda zurück.
    »Ist doch komisch. So klein war es schließlich nicht«, meinte sie.
    »Ungefähr dreißig Zentimeter lang«, ergänzte Rönn.
    »Du hast doch gesagt, daß er 'n paar Tage nicht draußen war, nachdem er das Auto bekommen hatte. Kann er's vielleicht aus dem Fenster geworfen haben?«
    »Nein«, antwortete Unda. »Du siehst ja, wir haben überall Sicherheitsketten vor den Fenstern, damit er sie nicht allein öffnen kann. Und wenn Mats in der Nähe ist, halten wir die Fenster immer geschlossen.«
    »Und wenn man sie trotz der Kette aufmacht, ist der Spalt zu schmal, als daß das Auto durchfallen könnte.«
    Mänsson rollte sein Cognacglas zwischen den Handflächen und fragte: »Der Mülleimer? Kann er es da reingeschmissen haben?«
    Unda schüttelte den Kopf. »Nein. Der steht im Schrank mit den Waschmitteln und solchen Sachen, und da ist eine Sperre an der Tür, die er nicht aufkriegt.«
    »Aha.« Mänsson nippte nachdenklich am Cognac. »Habt ihr 'n Dachboden?«
    »Nein, nur einen Keller.«
    Habt ihr irgendwelche Sachen runtergebracht, seit das Auto weg ist?« Rönn blickte zu seiner Frau, die den Kopf schüttelte.
    »Ich auch nicht«, sagte er.
    Fällt euch was ein; was aus der Wohnung weggebracht worden ist? Habt was zur Reparatur gebracht oder so? Oder Wäsche, kann das Auto im Wäschesack gelegen haben?«
    »Ich wasche alles selbst«, erwiderte Unda. »Wir haben 'ne Waschküche im Keller.«
    »Und er hat keine Spielkameraden hier gehabt, die es mitgenommen haben könnten?«
    »Nein, er hat Schnupfen gehabt, und während der Zeit war keiner hier.« Eine Weile schwiegen sie.
    »Ist irgend jemand in der Wohnung gewesen, der das Auto mitgenommen haben kann?«
    »Ich hab 'n paar Freundinnen hier gehabt, aber die klauen keine Spielsachen. Außerdem war das erst, als wir schon gemerkt hatten, daß das Auto weg war. Einar hat an dem Abend, als er nach Hause kam, ja wie ein Verrückter gesucht.«
    Rönn nickte ärgerlich.
    »Das ist ja das reinste Polizeiverhör«, meinte Unda und kicherte.
    »Warte nur, bis er den Gummiknüppel rausholt und richtig loslegt.«
    »Denkt mal nach. War irgendwer hier in der Wohnung, einer, der was abgeholt oder den Stromzähler abgelesen hat, oder ein Heizungsmechaniker oder andere Handwerker?«
    »Nein. Nicht, soviel ich weiß. Meinst du, einer hat das Auto gestohlen?«
    »Warum nicht? Es wird so vieles entwendet heutzutage. In Malmö hatten wir einen Mann, der gab sich als Kammerjäger aus, und als wir ihn erwischten, hatte er hundertdreizehn Damenschlüpfer in seiner Schublade liegen. Das war das einzige, was er geklaut hat. Aber ich dachte eigentlich mehr daran, daß das Feuerwehrauto versehentlich mitgenommen worden ist.«
    »Das müßtest du eigentlich wissen, Unda. Du bist ja tagsüber zu Hause.«
    »Laßt mich mal nachdenken. Ich kann mich nicht entsinnen, daß wir Handwerker in der Wohnung gehabt haben. Der Glaser mit der neuen Fensterscheibe war doch viel früher hier?«
    »Ja, das war im Februar.«
    »Stimmt.« Unda biß sich nachdenklich in den Knöchel des Zeigefingers.
    er Hausmeister war hier und hat die Heizungskörper entlüftet. Das war 'n Paar Tage nach Mats' Geburtstag.«
    »Die Heizungskörper entlüftet? Davon wußte ich ja gar nichts!«
    »Ich hab wohl vergessen, es dir zu sagen.«
    »Hatte er Werkzeug bei sich?« fragte Mänsson. »Er muß doch einen Schraubenschlüssel oder eine Wasserpumpenzange gehabt haben. Weißt du noch, ob er einen Werkzeugkasten bei sich hatte?«
    »Ich glaube, aber sicher bin ich nicht.«
    »Wohnt er hier im Haus?«
    »Ja, im Erdgeschoß, Svensson heißt er.«
    Mänsson stellte das Cognacglas weg und stand auf. »Komm, Einar, wir besuchen mal deinen Hausmeister.«
    Svensson war ein kleiner, sehniger Mann in den Sechzigern. Er hatte dunkle, frischgebügelte Hosen und ein blendendweißes Hemd mit Ärmelhaltern an. Mänsson hatte bereits eine große Werkzeugtasche entdeckt, die in der Diele auf einer Kommode stand, als der Hausmeister fragte: »Guten Abend, Herr Rönn, womit kann ich Ihnen dienen?«
    Rönn wußte nicht so recht, wie er anfangen sollte, aber Mänsson zeigte auf die Tasche und fragte: »Ist das Ihr Werkzeug, Herr Svensson?«
    »Ja«, bestätigte dieser erstaunt.
    »Wie lange haben Sie es nicht gebraucht?«
    »Tja… Wird wohl 'ne Weile her sein. Ich hab 'n paar Wochen im Krankenhaus gelegen, und während der Zeit hat Borg von Nummer elf mich vertreten. Aber
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