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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben
Autoren: Susan Andersen
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sie die Bodenhaftung verlor. Er setzte sie wieder ab, legte die Hände auf ihre Schultern und blickte ihr tief in die Augen.
    Du musst hier weg, du musst hier weg, du musst hier weg…
    „Verdammt, Mädchen“, sagte er grinsend. „Schön, dich wiederzusehen.“

2. KAPITEL
    J  ohn konnte nicht aufhören, zu lächeln. Es kam nichtoft vor, dass er derartig überrascht wurde. Aber als sich die Tür öffnete und Tori vor ihm stand, hätte sieihn nur mit einer sorgfältig manikürten Fingerspitze antippen müssen, und er wäre umgefallen. Einen Augenblick lang traute er seinen Augen kaum.
    Kein Mann vergaß die Frau, die ihn dazu gebracht hatte, über seine Identität nachzudenken – und sich zu fragen, ob die Wahl, die man als Junge getroffen hatte, für einen erwachsenen Mann immer noch angebracht war. Und obwohl die elegante, zurückhaltende, kühl wirkende Frau, die nun vor ihm stand, nicht viel mit der sonnengebräunten Brünetten von damals gemeinsam hatte, wusste er instinktiv, dass sie es tatsächlich war. Sie war die Frau, mit der er Vorjahren eine unvergessliche Woche verbracht hatte.
    Er ließ seine Hände von ihren Schultern zu ihren Handgelenken wandern. Ihre Haut war noch genauso samtig, wie er sie in Erinnerung hatte. Erstaunlicherweise schien sich sein Körper an jedes kleine Detail zu erinnern. Er freute sich wahnsinnig. „Ich habe darauf gewartet, dass du zurückkommst.“
    Sie stand vollkommen still da. „Bitte?“
    „Als du abgehauen bist. Auf deinem Zettel stand, dass es einen familiären Notfall gegeben hat. Ich hatte gehofft, du würdest anschließend zurückkommen.“
    „Du warst doch derjenige, der die Spielregeln festgelegt hat. Wie war das noch mit ,keine Nachnamen und nur eine Woche’?“
    Bis ich dich getroffen habe, hat das immer wunderbar funktioniert.
    „Ich weiß.“ Er runzelte die Stirn. Obwohl ihre Stimme höflich klang, glaubte er doch, einen gewissen Unterton gehört zu haben. Warf sie ihm etwas vor? Bereute sie etwas?
    Was immer es gewesen war, es war gleich wieder verschwunden, als sie kühl fragte: „Wieso glaubst du, ich hätte zurückkommen wollen, selbst wenn ich es gekonnt hätte?“
    „Wunschdenken, schätze ich.“ Er streichelte ihre Arme. „Ich hatte gehofft, du würdest das Problem lösen und dann wieder zu mir kommen, deshalb bin ich vorsichtshalber einige Tage länger geblieben.“
    „Du kannst doch nicht ernsthaft erwartet haben, dass ich wiederkomme, oder? Wir hatten doch nur noch zwei Tage, und du hast in keiner Weise angedeutet, dass sich etwas an deiner Ansicht geändert haben könnte.“
    Bevor er antworten konnte, beendete sie das Thema mit einer raschen Handbewegung. „Das ist alles Schnee von gestern“, sagte sie reserviert. „Auch wenn es nett war, dich wiederzusehen, muss ich dich jetzt bitten, zu gehen. Ich stecke mitten in einem weiteren familiären Notfall, und ich erwarte jemanden. Er müsste jeden Augenblick hier sein.“
    Sie war überaus höflich, aber die Ansage hätte deutlicher nicht sein können. Was hast du Genie erwartet? Dass ihr da weitermachen könnt, wo ihr damals unterbrochen wurdet? Kapier es doch. Sie hat nicht einmal gelächelt. Würde sie noch starrer dastehen, würde sie sich wahrscheinlich in ein Surfbrett verwandeln. Es sprach nicht gerade für seinen detektivischen Spürsinn, dass ihm das jetzt erst aufgefallen war. Er hatte sich so sehr gefreut, sie wiederzusehen.
    Nun, offensichtlich hatte sie sich nicht so gefreut. Er ließ die Hände sinken und trat zurück. Die barfüßige Fünfundzwanzigjährige aus seiner Erinnerung trug nun ein Kostüm aus mangofarbenem Leinen und eine elegante Perlenkette. Ihr wildes sonnengesprenkeltes Haar, das ihr bis zur Taille gereicht hatte, war in einem schicken schulterlangen Haarschnitt gebändigt worden. Das Ganze war offensichtlich keine kürzliehe Veränderung. Die wilde, ungebändigte Tori, an die er sich erinnerte, schien eine Ausnahmeerscheinung gewesen zu sein.
    Zum ersten Mal, seit er durch die Tür getreten war, riss er den Blick von ihr los und sah sich im Foyer um. Es wurde von einer gewaltigen Treppe, schwarzen und weißen Marmorfliesen und opulenten Kunstwerken an den Wänden beherrscht. Dann wandte er sich wieder Tor…, nein, Victoria zu. Plötzlich kam ihm ein Verdacht.
    „Sag mal, in dieser Woche mit uns beiden … hattest du dich da einfach mal unter das gemeine Volk gemischt?“
    „Ich bitte dich. Das ist lange her, und ich habe jetzt wirklich keine Zeit dafür.
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