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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin
Autoren: Tamora Pierce
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Schule, die sie mit Myles’, Elenis, Garys und Georgs Hilfe eröffnet hatte, oder von Myles und Coram, die beide zu Mittwinter heiraten wollten, oder sie wollte wissen, was Alanna so trieb. Außerdem lernte sie Alannas Stammesfreunde kennen und versuchte sich im Weben.
    Buri gesellte sich zu den Mädchen, die zum Entsetzen der Älteren Kriegerkünste lernten. Als sie ihnen das Trickreiten der K’mir beibrachte, lockte sie damit auch die jungen Männer
an und vereinte beide Gruppen in ihrem Lerneifer. »Ich bin froh, dass wir gekommen sind«, erklärte Thayet Alanna eine Woche nach ihrer Ankunft. Sie saßen nach dem Abendessen vor Alannas Zelt. Vom Hauptfeuer her konnten sie hören, wie Buri ihren Freunden ein freches Lied von den Stadtbewohnern beibrachte. »Buri vermisst in der Stadt das aufregende Wanderleben«, fügte die Prinzessin hinzu. »Da ist sie dir ganz ähnlich.«
    Alanna massierte sich mit einem ironischen Lächeln die Handflächen. »Wenn es so ist, wird sie andere Dinge finden, die sie fordern. Sie wird gar nicht anders können.« Sie brach ab, dann entschloss sie sich herauszufinden, was Thayet eigentlich wollte. »Du bist doch nicht hier, um mit Buri Urlaub zu machen, Thayet. Und nur um Guten Tag zu sagen, ist es ein weiter Ritt.«
    Die Prinzessin wandte den Blick ab. »Jonathan bewundert die Bazhir. Er ließ mich ihre Geschichten lesen. Er glaubt, dass die K’mir, die Doi und die Bazhir Abkömmlinge derselben Rasse sind. Die Bazhir allerdings nicht in einer direkten Linie, sie sind eher so etwas Ähnliches wie Vettern und Basen ...«
    »Thayet ...«, seufzte Alanna.
    Die Prinzessin drehte nervös an ihrem Taschentuch herum und sagte leise: »Er wollte, dass ich alles über dich erfahre und darüber, dass es zwischen euch vorüber ist. Ich müsse genau Bescheid wissen, meinte er.«
    Dann flüsterte sie: »Aber ich stelle mir Fragen – das muss ich, da ihr euch immer noch so nahesteht ...«
    Alanna nahm ihrer Freundin das Taschentuch weg, bevor sie es noch zerfetzen würde. »Wir standen uns schon immer nahe, lange bevor wir ein Liebespaar wurden. Ich denke, wir
werden uns immer nahestehen, nur anders. Wir sind Freunde. Und sein Kämpe bin ich auch.«
    »Aber alle scheinen zu denken – wenn du zurückkommst ...«
    »Alle?« , wollte Alanna wissen. »Ich glaube, einer denkt das nicht, sonst würde er nicht so viel Zeit mit dir verbringen.«
    Thayet flüsterte: »Wenn ich nicht nach Tortall gekommen wäre ...«
    Alanna malte ein Muster in den Sand. »Unsinn. Damals wollte ich, wie wir alle, dass du in Sicherheit bist. Außerdem war mir klar, dass du eine bessere Königin abgeben würdest als ich.«
    »Was?« , rief die Prinzessin.
    »Jonathan braucht eine Frau, die ihn als Mensch behandelt, nicht nur als König«, erklärte Alanna. »Das kann ich nicht – ich bin seine Untertanin, auch wenn ich mit ihm befreundet bin. Du wurdest zur Königin geboren und erzogen. Dir macht es keine Angst. Du wirst nicht zulassen, dass er zu streng oder selbstgefällig wird.« Nach einem Zögern fügte sie hinzu: »Ich hatte gehofft, inzwischen hättest du ihn ins Herz geschlossen.«
    »Aber du bist meine Freundin!«, schluchzte Thayet. »Ich kann dir doch nicht deinen Mann wegnehmen!«
    Alanna umarmte sie. »Er ist nicht mein Mann. Er ist deiner, wenn du ihn liebst und er dich. Ich will, dass ihr alle beide glücklich seid – und mir wäre es lieber, ihr wärt es miteinander.«
    Thayet zog die Nase hoch und wischte sich über die Augen. »Ich sehe sicher aus wie eine Hexe.«
    Alanna lachte. »Fisch nicht nach Komplimenten. Das passt nicht zu dir.«

    Während Thayet glücklich auflachte, hatte sie immer noch Tränen in den Augenwinkeln. »Ich war so erleichtert, weil ich dachte, mir bliebe eine Staatshochzeit erspart.«
    »Tja, das dachtest du, bevor du Jon kennenlerntest, also ist es in Ordnung so.«
    Jetzt, da sie nicht mehr befürchten musste ihre Freundin zu verletzen, wollte Thayet genau wissen, wie Jonathan als Junge so gewesen war. Als dieses Thema erschöpft war, erzählte sie von den Dingen, die sie und Jon in Tortall ändern wollten. Buri, die gerade zu ihnen trat, wartete, bis Thayet eine Pause machen musste. Dann sagte sie: »Ich bin froh, dass es ausnahmsweise mal nicht ich bin, die sich das anhören muss. Verliebte sind so langweilig.« Thayet zog eine Grimasse.
    Viel später, als Alanna und die Prinzessin in ihren Bettrollen lagen, flüsterte Thayet: »Alanna? Hast du auch
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