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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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hast, hat mich nachdenken lassen. Du sagtest,
dein Vater sei ein Experte gewesen, was Jungfrauen betrifft, und du begriffest
nicht, wieso er sich von einem Mädchen habe täuschen lassen, das seinen
Lebensunterhalt durch Modellstehen für Porno-Magazine verdiene.«
    »Was hat also Jennie Baker in
Wirklichkeit getan?«
    »Sie war Sekretärin«, sagte
ich. »Dein Vater hat sich nicht in ihr getäuscht. Sie war reizend und
unschuldig und höchstwahrscheinlich tatsächlich unberührt.«
    »Ich freue mich jedenfalls, daß
mein Vater sich nicht in ihr getäuscht hatte«, sagte sie, aber sie sah
keineswegs erfreut aus.
    »Sie teilte die Wohnung mit
Mandy Reed«, fuhr ich fort. »Mandy war das Mädchen, das mit deinem Bruder
zusammen nach Pine City gefahren ist. Zuvor hatte sie
ihn mit Jennie Baker bekannt gemacht.«
    Ich berichtete ihr, was Mandy
Reed mir erzählt hatte: Daß es ursprünglich Larrys Idee gewesen war, Jennie Baker
mit seinem alten Herrn zu verheiraten. Und wie er einen Berufsfotografen dazu
gebracht hatte, durch Fotomontage Mandys Gesicht bei den Aufnahmen von den
lesbischen Prügelszenen durch das Jennies zu ersetzen, so daß das Ganze wie
echte Fotokopien aus einem Porno-Magazin aussah.
    »Ich wußte, daß er Vater immer gehaßt hat«, sagte Elaine. »Aber ich glaube, ihm war selbst
nicht klar, wie sehr.«
    »Er kam in der betreffenden
Nacht in das Apartment und erzählte Jennie Baker, sein Vater habe ihn angerufen
und ihn gebeten, sie ins Strandhaus hinauszubringen«, sagte ich. »Sie glaubte
ihm das natürlich, und fuhr beglückt mit ihm mit.«
    »Und dann brachte er sie um,
als sie beide hier draußen waren«, sagte sie. »Der arme Larry — er muß komplett
wahnsinnig gewesen sein.«
    »Warum hätte er sie umbringen
sollen?« sagte ich beiläufig. »Er hatte schließlich eine Menge Zeit und Mühe
damit verbracht, ihre Heirat mit seinem Vater einzufädeln, nur damit er gleich
nach der Hochzeit seinen großen Augenblick haben konnte, in dem er deinem Vater
die gedokterten Fotos von der jungfräulichen Braut vorweisen konnte.«
    »Aber ganz offensichtlich hat
sie sich nicht selbst umgebracht!«
    »Ich vermute, daß Larry sich
von der Genialität seines eigenen Scherzes hat fortreißen lassen«, sagte ich. »Also
mußte er jemand davon erzählen. Er mußte jemand die Fotomontagen zeigen, auf
denen das Mädchen, das sein Vater zu heiraten gedachte, als Fotomodell für
lesbische Prügelszenen in einem Porno-Magazin hingestellt wurde. Nur hat er
diesem Jemand nicht gesagt, daß es sich um Montagen handelte. Er wollte, daß
diese Person glaubte, sie seien echt.«
    »Wer sollte das gewesen sein?«
fragte sie mit brüchiger Stimme.
    »Du, Elaine«, antwortete ich.
»Du warst in der betreffenden Nacht bereits hier im Haus. Dein Bruder konnte es
nicht erwarten, dir die neue Braut seines Vaters vorzustellen, und anschließend
zeigte er dir die Fotos.«
    »Ich bin erst am nächsten
Vormittag hier eingetroffen«, sagte sie. »Ich kam ins Haus und fand die Leiche
hier vor, dann rief ich sofort im Büro des Sheriffs an.«
    »Das hast du mir erzählt«,
pflichtete ich bei. »Ich habe mir nicht die Mühe gegeben, das nachzuprüfen.
Aber jetzt werde ich das natürlich tun.«
    »Du bist verrückt!«
    »Und nachdem Larry dir die
Bilder gezeigt hatte, hast du sie umgebracht«, sagte ich. »Daraufhin steckte er
fast ebenso tief in der Tinte wie du. Also hat er sich überlegt, was zu tun
wäre, oder ihr habt die Sache gemeinsam ausgeheckt. Es muß seine Idee gewesen
sein, Mandy für Jennie Baker auszugeben. Vielleicht bist du selbst auf den
Gedanken gekommen, so zu tun, als seist du erst am darauffolgenden Vormittag
hier im Haus eingetroffen und habest die Tote aufgefunden.«
    Sie trank einen Schluck aus
ihrem Glas und sah mich mit völlig gelassenem Blick an.
    »Larry rechnete damit, daß ich
niemals wagen würde, Vater vor der Hochzeit von den Fotos zu erzählen, weil das
bedeutet hätte, daß ich mir seinen Haß zugezogen hätte, und Larry wußte genau,
daß ich das nicht hätte ertragen können. Sie zu töten, schien das einzig
Vernünftige zu sein.«
    »Hat er dir dabei geholfen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das
Mädchen war verwirrt, weil Vater nicht da war, um sie zu begrüßen. Larry sagte,
er sei aufgehalten worden und würde sicher in einer Stunde hier sein. Dann
schlug er ihr vor, sich in einem der Gästezimmer für eine Weile hinzulegen,
damit sie frisch und ausgeruht sei, wenn er einträfe. Nachdem
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