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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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vielleicht auch für ein paar Tage im
Strandhaus bleiben wollten. Das klang eigentlich sehr vergnüglich, und so
sagten wir zu. Auf der Fahrt dorthin zeigte er uns, was er mit den Aufnahmen
von Jennie angestellt hatte. Einer seiner Freunde war Fotograf, und er hatte
ein Kunstwerk zustande gebracht. Auf den sechs Seiten dieser lesbischen
Prügelszenen hatte er sorgfältig mein Gesicht durch das Jennies ersetzt, so daß
die Montagen wirklich wie echte Fotokopien aus dem Magazin aussahen. Das sollte
sein Hochzeitsgeschenk für seinen Alten sein, sobald die beiden geheiratet
hätten, sagte Larry. Er fand, das sei ein Riesenspaß. Ich fand das ganze übel,
aber das war schließlich sein Problem und nicht meines.«
    »Also fuhrt ihr vier nach Pine City und stiegt im > Sunset Inn< ab«, sagte ich. »Was geschah in der Nacht, in der Jennie Baker ermordet
wurde?«
    »Ich ging nicht mit den drei
anderen ins Motel«, sagte sie. »Sie setzten mich hier ab. Ich wollte ein paar Kleider
einpacken und das Apartment ein bißchen aufräumen. Jennie war zu Hause. Sie
sagte, Clive Matthews käme am nächsten Tag von der Ostküste zurück, dann nähme
er sie mit hinaus zum Strandhaus. Die übrigen waren mit mir ins Apartment
heraufgekommen, bevor sie zum Motel weiterfuhren, um etwas zu trinken, und
verschwanden nach einer halben Stunde. Dann kehrte Larry gegen neun Uhr zurück
und sagte, er habe eine große Überraschung für Jennie. Sein Vater habe ihn vom Strandhaus
aus angerufen — er sei gerade zurückgekehrt — und ihn gebeten, Jennie doch zu
ihm herauszubringen. Sie war natürlich entzückt, und die beiden fuhren weg. Ich
ging gegen Mitternacht zu Bett und wurde durch ein Klingeln an der Wohnungstür
geweckt.«
    Sie trank noch einen Schluck.
»Es war Larry. Er erzählte mir, Jennie sei draußen im Strandhaus getötet worden
— ermordet —, aber er schwor, er habe sie nicht umgebracht, und irgendwie
glaubte ich ihm auch. Er behauptete, niemand sonst würde ihm das abkaufen,
schon gar nicht die Polizei. Also bräuchte er so etwas wie ein Alibi. Etwas,
das auch der eindringlichsten Befragung standhalten würde.«
    »Und wer kam dann auf die Idee,
du solltest dich für Jennie Baker ausgeben?« fragte ich.
    »Larry«, antwortete sie. »Er
würde Jennie als Mandy Reed identifizieren, und niemand würde je etwas anderes
erfahren.«
    »Und du hast mitgemacht«, sagte
ich. »Für wieviel ?«
    Ihr Gesicht wurde starr. »Das
war eine Idee, die Dee und ich schon seit langem hatten. Wir hatten für so
viele Pornomagazine Modell gestanden und fanden, wir könnten selbst eines
herausgeben. Eine ganz heiße Sache! Was wir nicht hatten, war Geld.«
    »Larry sollte euch also
hinterher zu Verlegerinnen machen?«
    »Ja.« Sie nickte langsam. »Aber
jetzt ist es ja wohl für all das zu spät, nicht wahr?«
    Es klingelte laut und anhaltend
an der Apartmentstür . Sie seufzte und ihre Schultern
sanken nach vorne. »Willst du aufmachen, als Wodka?« sagte sie. »Vielleicht ist
es noch ein Bulle.«
    Ich entsann mich der
einsilbigen Unterredung, die sie vorher am Telefon geführt hatte. Vielleicht
war ich doch ein bißchen zu einfältig gewesen, als ich geglaubt hatte, ich
hätte Ralston ausreichend eingeschüchtert, damit er
das tat, was ich von ihm verlangt hatte. Vielleicht hatte er statt dessen Larry
angerufen und Larry hatte hier im Apartment angerufen, um herauszufinden, ob
ich das war. Das hätte auch erklärt, weshalb die echte Mandy Reed so verdächtig
zugänglich gewesen war und mir die ganze Geschichte erzählt hatte, nachdem ich
gedroht hatte, sie mit ins Sheriffbüro zu nehmen.
    Das war die einzig sichere
Methode gewesen, mich hier im Apartment zu behalten, bis Larry eintraf.
    »Klar mache ich auf«, sagte
ich.
    Ich ging in den kleinen Flur
hinaus, nahm den Achtunddreißiger aus dem Gürtelholster
und hielt ihn fest in der Rechten, nachdem ich ihn entsichert hatte. Dann trat
ich neben die Tür und riß sie weit auf, so daß ich von ihr verdeckt wurde.
Butch kam in das Apartment gestürzt, eine Pistole in der Hand, und Larry
Matthews folgte ihm auf den Fersen. Beide blieben schlagartig stehen, als ihnen
klar wurde, daß etwas fehlte — nämlich ich. Ich schlug die Tür wieder zu und
sagte mit lauter Stimme: »Fallen lassen!«
    Butch drehte sich langsam zu
mir um, seine kleinen Schweinsaugen glitzerten frustriert.
    »Fallen lassen!« wiederholte
ich. »Sonst kriegen Sie eine Kugel durch Ihren fetten Bauch.«
    Er zögerte noch
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