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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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Sie mit mir zum
Sheriffbüro fahren und dieses Bild offiziell für mich identifizieren?«
    An seiner linken Wange begann
ein kleiner Nerv zu zucken. »Vielleicht bin ich da beim erstenmal einem Irrtum erlegen«, sagte er mühsam. »Ich würde mir das gern noch einmal
überlegen, wenn Sie nichts dagegen haben, Lieutenant.«
    »Okay«, sagte ich. »Überlegen
Sie. Und wenn Sie damit fertig sind, fahren Sie ins Büro des Sheriffs und
machen Sie eine Aussage. Ich habe im Augenblick anderes zu tun. Ändern Sie
nicht Ihre Ansicht, wenn ich weg bin. Wir werden Sie sonst einsammeln, noch
bevor Sie am Flughafen angelangt sind.«
    »Ich werde nicht versuchen, die
Stadt zu verlassen, ich verspreche es Ihnen«, sagte er weinerlich.
    »Und lassen Sie bei der Aussage
nichts weg. Sie stecken bereits ausreichend tief in der Tinte. Berichten Sie in
vollem Umfang die Wahrheit, dann werde ich bezeugen, daß Sie freiwillig
gekommen sind. Das wird Ihnen sehr nützlich sein.«
    »Danke«, sagte er.
    »Vielleicht hat es sich gar
nicht um Geld gehandelt«, sagte ich bedächtig, »sondern um eines der Mädchen -
oder um alle beide?«
    Der Ausdruck in seinen Augen,
kurz bevor er den Blick abwandte, verriet, daß ich damit wahrscheinlich recht
hatte.
    Ich verließ das Hotel und fuhr
zu der Wohnung an der Elm Street. Nach dem vierten
Klingeln öffnete sich die Tür spaltbreit, und zwei braune Augen spähten
mißtrauisch zu mir heraus.
    »Trägst du eigentlich niemals
eine Brille, wenn du die Tür öffnest?« fragte ich müde.
    »Ich erkenne die Stimme«,
antwortete sie. »Es ist der widerwärtige Al Wodka.«
    »Wobei mir einfällt«, sagte
ich, »wenn du schon deine Arbeit schwänzst , kann ich
wohl dasselbe tun. Du darfst mir einen Drink anbieten.«
    Mit resigniertem
Gesichtsausdruck öffnete sie die Tür weiter. »Nur einen einzigen Drink«, sagte
sie dann energisch. »Sonst nichts, Al Wodka.«
    »Schon gut,« pflichtete ich
bei. »Keine Unterwerfung, kein Peng, keine Peitsche.«
    »Wovon zum Teufel redest du
denn jetzt?«
    »Von den Magazinen, für die
Mandy Modell gestanden hat«, antwortete ich. »Um nur drei davon zu nennen.«
    Ich schloß die Tür hinter mir
und sah zu, wie sie nach ihrer Brille griff. Sie trug ein Baumwollhemd, das
fast zur Gänze die Kluft zwischen ihren Brüsten freigab, und dazu engsitzende
Jeans. Sie setzte ihre Brille auf und sah mich an.
    »Gieß dir deinen Drink selbst
ein«, sagte sie.
    »Danke. Wie steht’s mit dir?«
    »Ich trinke nichts vor dem
Abend.«
    Ich goß mir ein bißchen Scotch
ein und setzte mich in einen Sessel. Sie blieb stehen und sah mich mit wachsamen
und mißtrauischen Augen an.
    »Du bist doch nicht bloß wegen
eines Drinks hierhergekommen«, sagte sie schließlich. »Du hast mit Sicherheit
was anderes in petto.«
    Das Telefon klingelte, bevor
ich Zeit hatte zu antworten. Sie ging an den Apparat, unterhielt sich eine
Weile höchst einsilbig und legte dann auf.
    »Hat dein Büro angerufen?«
erkundigte ich mich höflich. »Vielleicht wollen sie dort gern wissen, wo du
steckst?«
    »Nein«, sagte sie kurz. »Nur
ein Freund.«
    »Vielleicht fragen sie sich
inzwischen schon gar nicht mehr, wo du abgeblieben bist«, sagte ich leichthin.
»Nach allem, was ich gehört habe, hast du deinen Job ohnehin eingebüßt.«
    »Wovon zum Teufel redest du da
eigentlich?«
    »Du bist kein braves Mädchen«,
sagte ich. »Seit über einer Woche schwänzt du nun deine Arbeit.«
    Ihr Gesicht erstarrte. »Du hast
mir nachgeschnüffelt.«
    »Man hat im Büro Miß Baker seit
über einer Woche nicht zu Gesicht gekriegt«, sagte ich. »Mr. Pauling ist sehr
irritiert, auf diese Weise seine Privatsekretärin eingebüßt zu haben — und auch
noch ohne ein Wort der Entschuldigung.«
    »Ich hatte das Büro satt«,
sagte sie. »Buchführung — eine verdammt öde Scheiße.«
    »Irgendwie ist es mir immer
schwergefallen, mir dich als Privatsekretärin vorzustellen«, sagte ich. »So mit
sittsam über die Knie herabgezogenem Rock dazusitzen und Diktate aufzunehmen.«
    »Du brauchst deshalb keine
bissigen Bemerkungen zu machen.«
    »Ich habe mit dem Mädchen am Empfang
gesprochen«, sagte ich. »Ich finde, sie wäre ein ganz reizender blonder Typ,
wenn sie nicht dreißig Pfund Übergewicht hätte.«
    »Aus irgendeinem Grund mochte
sie mich nie leiden«, sagte sie schnell.
    »Lila Morelli «,
sagte ich. »Norditalienisches Blut, schätze ich.
    »Wen kümmert schon die fette
Lila Morelli .«
    »Mich«, erwiderte ich. »Sie
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