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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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Eigenleben?«
    Butchs Gesicht lief rot an.
»Okay, ich habe ihr befohlen, das zu sagen. Ich dachte, es würde für Larry
peinlich sein, wenn die Bullen herausfänden, wovon Mandy gelebt hat. Vielleicht
war das ein bißchen dumm, weil Sie’s ohnehin herausgefunden hätten.«
    »Lieutenant«, sagte Elaine
formell, »wenn Sie vorhatten, Ermittlungen in dem Mordfall anzustellen, würden
Sie das dann bitte anderswo tun? Ich glaube, für einen Vormittag habe ich mehr
abgekriegt, als ich ertragen kann.«
    »Klar«, erwiderte ich. »Ich
werde Sie verlassen, damit sie alle erforderlichen Einzelheiten mit Ihrem
Bruder besprechen können.« Ich sah Larry an. »Werden Sie ins Motel
zurückfahren, wenn Sie hier fertig sind?«
    »Vermutlich ja«, antwortete er.
»Warum?«
    »Ich werde Sie heute am späten
Nachmittag dort aufsuchen«, sagte ich. »Dann können wir da weitermachen, wo wir
jetzt abgebrochen haben.«
    »Zum Teufel mit ihr«, sagte Butch.
»Vielleicht solltest du dich mit deinem Rechtsanwalt in Verbindung setzen,
Larry.«
    »Haben Sie je den Mann
kennengelernt, der die Magazine leitet, für die Dee und Mandy gearbeitet
haben?« fragte ich. »Er heißt Sonny Ralston .«
    »Nein«, erwiderte Butch.
    »Er ist derzeit in der Stadt«,
sagte ich. »Er hatte vor, Mandy einen Spezialauftrag zu geben, bevor er
herausfand, daß sie tot war. Ich habe nur aus reiner Neugier gefragt.«
    »Und weil Sie verrückt sind«,
sagte er.
     
     
     

8
     
    Langsam fuhr ich in die Stadt zurück.
In mir hatte sich ein Gedanke festgesetzt, der tatsächlich verrückt war. Aber
ein paar Dinge hafteten mir einfach im Gedächtnis — zum Beispiel die Reaktion
von Clive Matthews, als er das Bild der toten Mandy Reed gesehen hatte. Er
hatte einfach nicht glauben können, daß er sich in seiner Beurteilung des
Mädchens derart hatte täuschen lassen. Daß er gedacht hatte, sie sei ein süßes,
jungfräuliches Unschuldslämmchen, während sie für Porno-Magazine Fotomodell
gestanden hatte. Und dann, was Elaine über ihren Vater gesagt hatte: >Er mag
einfältig gewesen sein, weil er sie geheiratet hat, aber er wußte, was er
wollte, und sorgte mit Sicherheit dafür, daß er es bekam. Auf dem Gebiet
jungfräulicher Unschuld war er der größte Experte der Welt<. Aber natürlich
konnte sich der Welt größter Experte einmal täuschen. Es gab eine ganz simple
Möglichkeit, das herauszufinden.
    Ich ließ den Wagen ein paar
Minuten stehen, während ich die Adresse in einem Telefonbuch ausfindig machte,
dann stieg ich wieder ein. Das Büro lag an der Park Avenue, gleich hinter Main
Street, im ersten Stock eines neuen Gebäudes, das im Vergleich zu seinen
Nachbarn nackt wirkte. Das Mädchen am Empfang hatte langes, schwarzes Haar,
schläfrige braune Augen und sah aus wie die Liebenswürdigkeit in Person. Ich
konnte über den Tisch weg nur ihre obere Hälfte sehen, aber die war sehr
ansprechend. Der enge Orlonpullover umgab liebevoll
ihre vollen Brüste und betonte ganz besonders die spitzen Brustwarzen. Sie
betrachtete mich aufmerksam und ließ mir dann ein munteres professionelles
Lächeln zukommen.
    »Was kann ich für Sie tun,
Sir?«
    »Ich möchte gern Miß Baker
sprechen.« Ich lächelte sie meinerseits sonnig an. »Nur für ein paar Minuten.«
    »Tut mir leid.« Sie schürzte
bedauernd die Lippen. »Miß Baker ist heute nicht hier.«
    »Dann habe ich also Pech.«
    »Es tut mir leid.« Ihre rosige
Zungenspitze fuhr zärtlich über die Unterlippe. »Handelt es sich um eine
persönliche Angelegenheit?«
    »So könnte man wohl sagen«,
erwiderte ich. »Ist sie etwa krank?«
    Die schläfrigen Augen bekamen
einen nachdenklichen Ausdruck. »Ist sie denn eine gute Bekannte von Ihnen,
Sir?«
    »Ich kenne sie kaum,«
antwortete ich und hielt es dann für an der Zeit, das Spielchen zu beenden.
»Ich bin Lieutenant Wheeler vom Büro des Sheriffs. Ich wollte ihr lediglich ein
paar Routinefragen stellen.«
    »Sie sind—« ihre Augen weiteten
sich, »ein Polizeibeamter?«
    »Einer von der freundlichen
Sorte«, sagte ich.
    »Ich wußte gar nicht, daß es
die auch gibt. Aber das ändert natürlich alles, Lieutenant. Ich meine, wenn Sie
kein persönlicher Bekannter von ihr sind, kann ich ja ganz offen sein. Wir
haben seit einer Woche von Miß Baker nichts mehr gesehen oder gehört. Sie ist
Mr. Paulings Privatsekretärin, und er war sehr verärgert. Selbst wenn sie in
diesem Augenblick hier zur Tür hereinkäme, glaube ich nicht, daß sie ihren Job
noch
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