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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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im
Kontrast zu ihrem breiten und fülligen Mund.
    »Sie verdammter
Sexualverbrecher«, sagte sie wütend. »Ich werde sofort die Polizei rufen.«
    Das Telefon stand auf einem
Tischchen in einer Ecke des Zimmers. Sie ging entschlossenen Schrittes darauf
zu und rannte dabei geradewegs in einen Stuhl hinein.
    » Aauu !«
jammerte sie verzweifelt, als sie und das Möbelstück gleichzeitig zu Boden
stürzten.
    Ich ging ins Badezimmer, nahm
die Brille mit dem dicken Rahmen vom Regal und kehrte damit ins Wohnzimmer
zurück. Die Lady stand vornübergebeugt da, ihre Brüste schaukelten, während sie
sich die Schienbeine massierte.
    »Hier«, sagte ich und schob ihr
die Brille in die Hand.
    Sie richtete sich auf, setzte
sich das Ding auf die Nase, und betrachtete mich dann eingehend.
    »Sie sehen nicht unbedingt wie
ein Sexualverbrecher aus«, sagte sie schließlich. »Aber wer zum Teufel weiß
schon, wie einer aussieht, bevor er einem begegnet ist?«
    »Ich habe es Ihnen bereits
gesagt«, erwiderte ich geduldig, »daß ich Lieutenant Wheeler vom Büro des
Sheriffs bin.«
    »Lieutenant von was? Von der
Sexualabteilung?«
    Ich nahm meine Dienstmarke
heraus und wedelte damit vor ihrer Nase herum. Diesmal richtete sie, wohl mit
Hilfe der Brillengläser, tatsächlich den Blick darauf.
    »Na gut«, murmelte sie
widerwillig. »Sie sind also ein Bulle. Vielleicht sind Sie aber außerdem auch
ein Sexualverbrecher?«
    »Nur an den Wochenenden«,
beruhigte ich sie. »Sie teilen doch dieses Apartment mit Mandy Reed, nicht
wahr?«
    »Von Zeit zu Zeit«, sagte sie.
»Ich meine, wenn sie hier in der Stadt ist, aber das ist nicht eben häufig.«
    »Vielleicht wären Sie so
freundlich, mir Ihren Namen zu verraten«, sagte ich. »Angesichts dessen, daß
wir bereits solch intime Bekanntschaft geschlossen haben.«
    »Jennie Baker«, sagte sie.
»Intim?« Dann warf sie einen Blick an sich selbst herunter. »O Gott!« Der Jammerton
war wieder in ihrer Stimme. »Daran habe ich überhaupt nicht mehr gedacht. Ich
war gerade unter der Dusche, als sie klingelten und...«
    Sie rannte mit einer gewissen
Unbeholfenheit aufs Schlafzimmer zu, und ich beobachtete ihr wippendes
Hinterteil mit einem beträchtlichen Maß an Fachkenntnis, bis die Tür hinter ihr
zuschlug. Zwei Minuten später erschien sie wieder, in einen dicken Bademantel
gehüllt, der sie vom Hals bis zu den Knöcheln den Blicken verbarg.
    »Eigentlich sollte mir das
peinlich sein«, sagte sie in bitterem Ton, »aber dazu ist es natürlich zu spät.
Sie haben ohnehin alles gesehen, was ich zu bieten habe, nicht wahr?« Sie
schauderte. »Ich kann mir vorstellen, wie ich ausgesehen haben muß — mit weit
gespreizten Beinen in der Luft herumschlegelnd. Eigentlich müssen Sie so
ziemlich alles bis hinauf zu meinen Halsmandeln gesehen haben — das heißt, wenn
ich noch welche hätte.«
    »Es sind kleine Episoden wie
diese, die das Dasein eines Bullen lebenswert machen«, sagte ich. »Sie sind
sehr schön gewachsen, Miß Baker.«
    »Verbindlichen Dank.« Sie ließ
sich im nächsten Sessel nieder und arrangierte sorgfältig die Falten ihres
Bademantels um die Knöchel. Ich fürchtete, jeden Augenblick zum
Fuß-Fetischisten zu werden, wenn sie so weitermachte.
    »Okay«, sagte sie. »Worum
handelt es sich nun eigentlich?«
    »Sind Sie mit Mandy Reed sehr
eng befreundet?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir
bewohnen gemeinsam diese Wohnung, das ist alles. Das bedeutet für jeden die
Hälfte der Miete, was wichtig ist, aber wir sind nicht eigentlich befreundet.
Wenn sie hier ist, herrscht so etwas wie gepflegte Neutralität, wenn Sie
verstehen, was ich damit meine.«
    »Sie ist tot«, sagte ich. »Sie
ist irgendwann heute in aller Frühe ermordet worden.«
    Die Augen hinter den Brillengläsern,
ohnehin vergrößert, wirkten plötzlich noch riesiger.
    »Ermordet?« flüsterte sie.
»Mandy?«
    »Waren Sie gestern
nacht zu Hause?«
    »Klar. Mandy kam gegen neun Uhr
in die Wohnung. Sie erzählte, sie ging für zwei Wochen in das Strandhaus
irgendeines Kerls und müsse ein paar Kleider einpacken. Dann würde sie am
Morgen wegfahren.«
    »Hat sie sonst noch was
erzählt?«
    »Nur, daß sie in Los Angeles
eine wilde Zeit gehabt und diesen reichen Burschen kennengelernt habe, der sie
mit in sein Strandhaus nehmen wolle.« Ihre Brauen zogen sich flüchtig zusammen.
»Stimmt, sie hat noch etwas gesagt, etwas Merkwürdiges. So etwas wie >er sei
wenigstens ein Mann, der eine Nicht-Jungfrau zu schätzen wisse — im
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