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Al Wheeler und die gespenstige Lady

Al Wheeler und die gespenstige Lady

Titel: Al Wheeler und die gespenstige Lady
Autoren: Carter Brown
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Seite an Seite wie zwei gute Kameraden, die im
gemeinsamen Kampf gefallen waren — und ich hoffte, Onkel Ben befand sich
irgendwo, wo er das sehen konnte, denn es hätte ihn selbst jetzt noch bis zur
Weißglut gereizt.
     
    Wir
standen unter dem Vordach des Eingangs und sahen der ungefähr achthundert Meter
weiter hinten auf der Straße auftauchenden Prozession von Scheinwerfern zu, die
sich uns näherte.
    »Martha
bringt Vater zu Freunden in San Francisco«, sagte Justine .
»Ich glaube, der Ortswechsel wird ihm guttun. Wenn er hierher zurückkommt, wird
er sicher an die Ölgesellschaften verkaufen wollen — das Haus birgt jetzt zuviel bittere Erinnerungen für ihn .«
    »Vielleicht
wird es das Richtige für ihn sein«, sagte ich. »Wenn man zu sehr in einer Tradition
lebt, kann sich das wie ein eingewachsener großer Zehennagel auswirken .«
    »Du
hast ungemein romantische Einfälle, Al«. Sie kicherte vergnügt.
    »Und
wohin gehst du ?« fragte ich sie geistesabwesend.
    »Nach Pine City. Ich wohne bei einem Freund. Bei dir«,
sagte sie kühl.
    Mein
Gesicht erhellte sich für etwa zwei Sekunden wie eine von der Sonne geküßte kalifornische Orange; dann durchfuhr es mich
plötzlich siedend heiß. »Ich werd ’ verrückt! Du
kannst nicht bei mir wohnen — ich habe seit heute nachmittag bereits ein anderes Mädchen untergebracht .«
    »O
nein, keineswegs«, sagte sie selbstzufrieden.
    »Nein ?« sagte ich hoffnungsfreudig.
    »Sie
haben Loraine heute nachmittag geradewegs ins Krankenhaus gebracht. Sie hat drei Rippen gebrochen .«
    »Sie
wird George sehr vermissen«, sagte ich nachdenklich.
    »Mindestens
so sehr wie ihre heilen Rippen«, stimmte Justine zu. »Wir können doch in deinem reizenden kleinen
Sportwagen zurückfahren, Al, nicht ?«
    »Klar
— wenn du hineinpaßt «, sagte ich ernst. »Möglicherweise
mußt du die ganze Fahrt über den Atem anhalten, sonst beulst du mir die
Windschutzscheibe aus. Aber ich denke, wir schaffen es .«
    »Erzähl
mir mal, wie deine Wohnung aussieht, Al .«
    Die
ersten Scheinwerfer bogen soeben in die Zufahrt ein. »Sie hat Fußböden, Wände,
Decken — wie das so üblich ist — und einen HiFi -Apparat
mit fünf Lautsprechern in den Wänden«, sagte ich.
    »Das
gefällt mir«, sagte sie und nickte nachdrücklich. »Du kannst ruhig einen ganzen
Stapel Platten auflegen .«
    »Wieso?«
    »Ich
lebe gern gefährlich, Al .« Sie rieb sanft die Wange an
meiner Schulter. »Bei so viel Musik kann ich nicht hören, wenn du dich heimlich
an mich heranschleichst .«
     
    ENDE
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