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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene
Autoren: Carter Brown
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schließen. Nur wenige Sekunden später knallte die Wohnungstür mit
einer Wucht zu, die das ganze Apartment in seinen Grundfesten erschütterte. Der
Teufel soll sie holen, dachte ich, und Sloan dazu.
     
    Kurz nach zehn am nächsten
Morgen traf ich vor dem Haus in Valley Heights ein. Der Butler öffnete mir die
Tür und blickte milde überrascht drein.
    »Ich habe gerade versucht, Sie
anzurufen, Mr. Wheeler«, sagte er. »Mr. Sloan wollte Sie heute
vormittag sprechen.«
    »Ich habe eine telepathische
Begabung«, erklärte ich.
    »Ich werde Sie gleich zu ihm
führen«, sagte er.
    »Er kann warten. Ich möchte mit
Ihnen sprechen.«
    »Mr. Sloan schätzt es gar
nicht, wenn er warten muß«, sagte er mißbilligend.
    »Das ist mir völlig egal«,
erklärte ich. »Er hat mich durch einen üblen Trick dazu gebracht, einen
unmöglichen Auftrag zu übernehmen, und ich versuche ihn auszuführen. Aber wenn
ich das schon tue, brauche ich ihm gegenüber nicht auch noch höflich zu sein
oder womöglich zu versuchen, ihn zu mögen. Okay?«
    Er streichelte mit einem Finger
seinen üppigen Oberlippenbart und grinste dann plötzlich. »Das leuchtet mir
durchaus ein. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Erzählen Sie mir genau, was am
vergangenen Sonntagmorgen vorgefallen ist.«
    »Es war gegen sechs Uhr
dreißig«, sagte er. »Ich hatte mich gerade angezogen, als ich Miß Nancy
schreien hörte. Natürlich rannte ich los, um nachzusehen, was los war. Als ich
in den Eingangsflur kam, waren die Burschen gerade unten an der Treppe
angelangt. Einer von Ihnen hatte Miß Nancy den Arm auf den Rücken gedreht und
stieß sie auf die Vordertür zu. Als er mich sah, gab er ihr einen Stoß, so daß
sie der Länge nach hinflog. Dann griffen mich die beiden an. Sie arbeiteten
prächtig als Team miteinander und wurden ohne jede Mühe mit mir fertig.« Er
zögerte einen Augenblick. »Im allgemeinen passiert das nicht so leicht, Mr.
Wheeler.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte ich.
»Wie sahen die beiden aus?«
    »Sie trugen Kapuzen über den
Köpfen, die nur Schlitze für Augen und Mund hatten.«
    »Wie groß waren die Männer?«
    »Sie waren beide ungefähr von
meiner Größe«, antwortete er. »Und, wie gesagt, sie leisteten gute Teamarbeit.
Mit ziemlich schmutzigen Tricks. Ich habe noch immer blaue Flecken an sehr
empfindlichen Körperteilen.«
    »Keine Waffen?«
    »Ich habe keine gesehen.«
    »Sagten die beiden irgendwas?«
    »Ich habe jedenfalls nichts
gehört.«
    »Sie ließen Sie bewußtlos zurück?«
    Er nickte. »Als ich zu mir kam,
waren sie natürlich weg und hatten Miß Nancy mit sich genommen. Ich rief sofort
Mr. Sloan in Los Angeles an, und er untersagte mir, etwas zu unternehmen.«
    »Wie waren die beiden
angezogen?«
    »Sie trugen Baumwollhemden und — hosen . Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht besser
helfen kann, Mr. Wheeler.«
    »Die beiden hätten doch das
Mädchen knebeln oder ihr eine Hand auf den Mund drücken können«, sagte ich.
»Dann hätten Sie nicht das geringste gehört.«
    »Vielleicht hat einer von ihnen
die Hand auf ihren Mund gepreßt, und vielleicht hat sie zugebissen.« Er grinste
erneut. »Miß Nancy ist eine temperamentvolle kleine Lady.«
    »Temperamentvoll genug, um das
ganze Ding mit Hilfe von zwei Freunden gedreht zu haben?« fragte ich
nachdenklich. »Nur um ihren Vater für eine Weile schwitzen zu lassen?«
    »Möglich ist es«, sagte er
langsam. »Aber irgendwie bezweifle ich es doch, Mr. Wheeler. Ich bin seit
langem in dieser Familie, ich war schon vor Mrs. Sloans Tod da. Seit damals hat
sich Miß Nancy verhalten, als ob ihr Vater nichts weiter als ein Fremder sei,
der zufällig im selben Haus wohnt. Seit fünf Jahren ist das so. Ich wüßte
nicht, warum sie sich plötzlich entschließen sollte, Mr. Sloan für den Tod
ihrer Mutter zu bestrafen.«
    »Hat sie irgendwelche Freunde?«
    »Eine Menge«, antwortete er.
»Aber keinen ständigen, soweit ich das beurteilen kann.«
    »Können Sie mir sonst noch was
sagen, das nützlich sein könnte?«
    »Ich glaube nicht, Mr.
Wheeler.«
    »Na schön«, sagte ich. »Dann
werde ich jetzt also Sloan aufsuchen.«
    »Ich werde Sie hinführen.«
    »Ich kenne den Weg.«
    »Bitte, Mr. Wheeler — wenn ich
Sie nicht anmelde, bin ich meinen Job hier los.«
    Er kündigte mich feierlich an
und trat dann beiseite, um mich ins Arbeitszimmer eintreten zu lassen. Sloan
stand hinter der Bar, und ich überlegte flüchtig, ob er sich möglicherweise
seit der vergangenen Nacht gar nicht von
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