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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast
Autoren: Carter Brown
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Sorge!« tröstete er
sie. »Jetzt, wo du so richtig in Schwung gekommen bist, meine Liebe, wirst du
sehen, daß eine Menge lesbischer Ladys aus der Versenkung auftauchen.«
    Er machte blitzschnell einen
Schritt und stand nun direkt hinter Sophia, der er die Waffe ins Kreuz bohrte.
    »Mein einer Finger umspannt den
Abzug«, warnte er. »Falls irgend jemand versuchen sollte, uns daran zu hindern,
das Haus zu verlassen, werde ich abdrücken.«
    Liz wimmerte wieder, und er
lachte. Dann stieß er Sophia den Revolverlauf in den Rücken, und sie begann,
auf die Tür zuzusteuern. Gerard blieb hinter ihr.
    Sie hatten die Tür schon fast
erreicht, als Sophia plötzlich losbrüllte: »Jetzt, Lieutenant!«
    Gerard wirbelte herum, und
seine Waffe explodierte. Die Kugel fraß direkt vor mir eine Kerbe in die
Tischplatte, prallte ab und schlug in die Wand ein.
    Auch Sophia wirbelte mit
hocherhobenem Arm herum. Im nächsten Moment sauste ihre Handkante seitlich
gegen Gerards Hals und verursachte ein häßliches Geräusch. Es war ein brutaler
Karateschlag.
    Gerard krachte, mit dem Gesicht
voran, auf den Boden. Die Waffe entglitt seiner Hand. Sophia versetzte ihm noch
einen Fußtritt ins Gesicht, kaum daß er den Boden berührt hatte, aber ich nahm
an, daß er das nicht mehr spürte.
    »Du dreckiges Homo-Schwein!«
sagte sie verächtlich.
    Ich sprang auf und war im
nächsten Moment bei Gerard.
    »Was, zum Teufel, kümmert es
Sie, ob er noch am Leben oder tot ist?« fragte Sophia, als ich neben ihm
hinkniete.
    »Es ist mir egal«, klärte ich
sie auf. »Ich will mich nur vergewissern, daß der Heroinbeutel nicht geplatzt
ist.«
     
    »Ich wußte, daß ich Ihnen
vertrauen kann, Al«, sagte Ed Sanger gefühlvoll, nachdem er das Heroin gewogen
und die Tests gemacht hatte, um sicherzugehen, daß der Stoff immer noch
hundertprozentig rein war.
    Gleich darauf grinste er hämisch.
    »Tun Sie mir einen Gefallen«,
sagte er. »Ich möchte gern wissen, wie Gerard Ihnen die Waffe abgenommen hat
und...«
    »Gehen Sie zum Teufel!« zischte
ich ihn an und verließ rasch das Kriminallabor.
     
    Im Büro des Sheriffs ging es
mir nicht besser. Gezwinkre und Anspielungen, wo immer ich auftauchte. Sheriff
Lavers hatte einen seiner Paradetage — das heißt, alle Tage waren Paradetage
bei ihm.
    Gerard hatte Sophias
Karateschlag überlebt und war zusammen mit Blake und Minerva eingesperrt
worden.
    Zwei Tage nach den Ereignissen
ließ Lavers mich in sein Büro kommen. Es saß wie ein vergnügter Buddha da, von
blauen Zigarrenwölkchen eingeringelt.
    »Ich habe mich soeben mit dem
Staatsanwalt unterhalten«, teilte er mir mit. »Er scheint richtiggehend
glücklich zu sein.«
    »Das freut mich für ihn«,
erwiderte ich säuerlich.
    »Minerva Trent redet immer noch
wie ein Wasserfall, und offensichtlich hat Blake sich ihr jetzt angeschlossen.
Der Profi, der sich im Hintergrund gehalten hat und Birchett als Packer und
Aufseher einschleuste, operiert von Los Angeles aus. Ich habe bereits mit der
Polizeibehörde in Los Angeles gesprochen, und sie sind sehr dankbar.«
    »Großartig!« sagte ich.
    »Setzen Sie sich, Wheeler!« forderte
er mich herzlich auf. »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, auch wenn Pollock
nicht hätte sterben müssen. Wenn Sie nämlich Ihre Ermittlungen ganz
vorschriftsmäßig durchgeführt hätten. Aber er steckte sowieso bis über beide
Ohren im Drogengeschäft, so daß vermutlich nicht sehr viel Schaden durch Ihr
Verhalten angerichtet worden ist.«
    »Es freut mich, das zu hören.«
    Er zog an seiner Zigarre und
sah noch gütiger drein. »Erzählen Sie mir doch noch einmal, wie Gerard Ihnen
die Waffe abgenommen hat und dieses Mädchen mit einem Karateschlag die ganze
Situation dann rettete!«
    »Sind Sie auch sicher, daß Sie
es hören wollen?« preßte ich zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor. »Ich
glaube, es ist nun schon das sechste oder sogar das siebente Mal, daß ich Ihnen
das erzähle.«
    »Ich kann es nicht oft genug
hören«, meinte er glücklich. »Da steht auf der einen Seite diese Kanone, dieser
überlegene Geist, der große Wheeler, der das ganze Spiel in Szene gesetzt hat,
und dann platzt die ganze Sache direkt vor seiner Nase, und ein Mädchen muß ihn
retten. Lassen Sie, bitte, kein einziges Detail aus, Wheeler!«
    »Es gibt nur wenige Dinge, die
Sie so weit treiben können, Sheriff«, knurrte ich.
    Ich lehnte mich über die
Schreibtischplatte, nahm die brennende Zigarre aus seinem Mund und drückte sie
sorgfältig
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