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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast
Autoren: Carter Brown
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auf den Tisch.
    Alle starrten mich an, als ich
mich wieder auf meinen Platz setzte.
    »Erkennt ihn jemand wieder?«
fragte ich.
    »Natürlich«, erwiderte Blake.
»Ich importiere sie in Frachtkisten. Hamer pflegte sie wie Hamburger zu kaufen.
Gott weiß, warum.«
    »Er ist sehr häßlich«, stellte
Gerard fest. »Billig und vulgär.«
    »Irgend etwas muß uns entgangen
sein«, bemerkte Sophia. »Haben Sie vor, es uns zu erzählen, Al? Oder müssen wir
alle zuerst noch ein bißchen mehr bluten?«
    »Der Kopf ist abschraubbar«,
erklärte ich Minerva. »Warum schrauben Sie ihn nicht ab?«
    Sie starrte mich einen
Augenblick lang verdutzt an und hob dann gleichmütig die Schultern. Ihre Finger
schraubten den Kopf des Buddha ab und legten ihn daneben auf den Tisch.
    »Es befindet sich etwas in dem
Buddha«, sagte ich. »Warum holen Sie es nicht heraus?«
    Sie steckte ihre Finger in die Öffnung,
holte das Cellophanpäckchen heraus und legte es dann ebenfalls auf den Tisch
neben den Kopf.
    Etwa zehn Sekunden lang
herrschte Schweigen, bevor Sophia schließlich sagte: »Was ist das denn?«
    »Reines Heroin«, klärte ich sie
auf. »Zehn Unzen. Einwandfrei und nicht verschnitten. Ich bin nicht sicher, was
im Straßenhandel dafür gezahlt würde, aber es dreht sich ganz bestimmt um eine
sechsstellige Zahl.«
    »Wo stammt es her?« fragte
Blake.
    »Das sollten Sie doch wissen«,
entgegnete ich. »Sie haben es schließlich importiert.«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
Einen Moment lang sah seine Miene ziemlich wild und verstört aus. »Ich meine,
wo Sie es gefunden haben?«
    »Im Kofferraum von Wally Hamers
Rolls.«
    Wieder schwiegen alle lange.
    »Wally war im Drogenhandel
tätig?« fragte Gerard nach einer Weile ungläubig.
    »Nein«, widersprach ich. »Ich
nehme an, sein Freund und Partner Pollock war es, und ganz sicher auch sein
Packer Birchett.«
    »Ich bin ein bißchen verwirrt«,
erklärte Minerva. »Könnten Sie das alles etwas näher erklären, Lieutenant?«
    »Hamer war an jenem Nachmittag
dahintergekommen. An demselben Tag, an dem er hier zum Dinner eingeladen war.
Birchett, der Packer, war an jenem Tag nicht im Geschäft gewesen, und ebenso
Pollock nicht. Aber das Mädchen, das dort angestellt ist, hat gesehen, wie
Hamer mit dem Buddha aus dem Laden lief. Er sah verstört und wütend aus, wie
sie berichtete. Vermutlich war er äußerst bestürzt, und nicht nur wegen des
Buddha-Inhalts. Er mußte sich auch von seinem Partner hintergangen gefühlt haben.
Und Pollock war ja nicht nur sein Partner, er war auch sein Liebhaber.«
    »Und er hat den Buddha einfach
in den Kofferraum seines Wagens geworfen?« wisperte Blake fast lautlos. »So
etwas Wertvolles?«
    »Ich glaube nicht, daß ihn in
jenem Moment der Wert der Ware sehr interessiert hat.«
    »Aber irgend jemand hat ihn
später deswegen umgebracht«, warf Gerard ein. »So ist es doch, Lieutenant?«
    »Falsch«, sagte ich. »Wenn der
Killer ihn wegen des Heroins getötet hat, weshalb hat er es dann nicht
mitgenommen? Ich glaube vielmehr, daß er nicht gewußt hat, daß der Buddha mit
dem Heroin im Kofferraum lag. Also hat man Hamer aus einem anderen Grund
umgebracht.«
    »Und aus welchem?« fragte
Getler.
    »Vielleicht hat er gedroht, mit
seinem Wissen zur Polizei zu gehen und die ganze Sache auffliegen zu lassen.«
    »Und daran mußte er gehindert
werden«, folgerte Getler. »Aber der Mörder wußte nicht, daß er das Heroin bei
sich hatte. Zumindest hat er es anschließend nicht bei Hamer finden können, und
so mußte er glauben, daß Pollock es an sich genommen hatte. Und deshalb wurde
Pollock von dem Packer Birchett zu Tode gefoltert.«
    »Richtig«, bestätigte ich.
    »Ich habe keinen Grund zu
leugnen, daß ich den Messing-Buddha importiert habe, vermutlich einschließlich
des Inhalts«, sagte Blake und deutete auf den kopflosen Buddha, der auf dem
Tisch stand. »Aber ich kann beschwören, daß ich nicht wissentlich irgendwelches
Heroin eingeführt habe.«
    »Und wer hat es dann getan?«
fragte ich höflich.
    Er hob gereizt die Schultern.
»Woher, zum Teufel, soll ich denn das wissen?«
    »Sie sind bei den
Landspekulationen in Florida finanziell ziemlich auf dem Bauch gelandet«, sagte
ich. »Also mußten Sie rasch wieder zu Geld kommen. Und mit Heroin kann man sehr
rasch Geld machen.«
    »Blake hat es eingeführt, und
Craig Pollock hat es verteilt?« fragte Gerard verwundert. »Das ist schwer zu
glauben, Lieutenant.«
    »Vielleicht haben Sie eine
bessere
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