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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast
Autoren: Carter Brown
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bekehren wollte«, meinte er leicht verwirrt. »Oder wovon
abbringen.«
    »Vielleicht sollten Sie Wheeler
mal zu Wort kommen lassen«, sagte Minerva. »Oder wir sind auch noch den Rest
der Nacht hier zusammen.«
    »Sag mir nur eines, meine Süße,
war der Lieutenant gut im Bett?« zwitscherte Sophia.
    »O Scheiße!« knurrte Minerva.
    »Es sind heute dieselben
Personen anwesend wie am Mordabend«, begann ich. »Das heißt, mit zwei
Ausnahmen: Wally Hamer fehlt aus einleuchtenden Gründen — und Connie Ennis
mußte die Stadt verlassen. Sie ist Reporterin und war hier nur auf Besuch, so
daß es auf keinen Fall wahrscheinlich erscheint, daß sie in den Mordfall
verwickelt sein könnte.«
    »Einer scheidet also aus, da
waren’s nur noch sieben«, stellte Sophia fest. »Ich hoffe, Sie werden mich als
nächstes von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    »Warum nicht?« erwiderte ich
großzügig. »Das Motiv für diesen Mord war Geldgier, und mit Geld haben Sie ja
keinerlei Schwierigkeiten. Habe ich recht?«
    »Das sollten Sie Leon fragen«,
sagte sie. »Und das erinnert mich an etwas. Ich werde ein Team von Buchhaltern
zu Ihnen schicken, Leon, die Ihre Unterlagen über meine Geldanlagen prüfen
sollen. Die Leute werden während der nächsten Tage in Ihrer Kanzlei
aufkreuzen.«
    »Sie wollen was machen?«
kreischte Getler fast.
    »Nur um sicherzugehen, daß Sie
keinerlei Interessenkonflikten unterliegen«, sagte sie, »daß Sie, zum Beispiel,
das Geld nicht für sich selber, sondern für mich arbeiten lassen.«
    »Das ist eine hundsgemeine
Beleidigung!«
    »Die Sie aber hinnehmen
werden«, sagte sie kalt.
    Er schluckte heftig. »Ich
vermute, ich habe keine andere Wahl.«
    »Genau das habe ich auch gedacht.«
Sie lächelte mich an. »Tut mir leid, daß ich Sie unterbrochen habe, Al.«
    »Ich habe jedes Wort Ihrer
Unterhaltung genossen«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    »Sie haben jetzt also Connie
Ennis und mich als Verdächtige eliminiert«, stellte Sophia fest. »Wen werden
Sie als nächstes von der Liste streichen?«
    »Nun, das ist der Punkt, wo es
schwierig zu werden beginnt«, gestand ich ein.
    »Wollen Sie damit sagen, daß
wir anderen alle verdächtig sind?« Minerva starrte mich an. »Ich auch?«
    »Sie auch«, bestätigte ich. »Es
war hübsch, mit Ihnen zu pennen, aber das ist nicht unbedingt ein Beweis Ihrer
Unschuld.«
    Gerard neben mir kicherte
anerkennend.
    Minerva ergriff ihr Glas, mich
dabei anstarrend. Doch dann schien sie zu der Überzeugung zu gelangen, daß der
Tisch zu lang war, um mir den Inhalt des Glases ins Gesicht zu schütten, und so
trank sie statt dessen einen Schluck von ihrem Cocktail.
    »Geld«, sagte ich. »Oder
vielleicht Geldmangel. Minerva hat ihr Erbe an Blake verkauft. Doch Blake verlor
sein gesamtes Geld bei der Grundstücksspekulation in Florida und wechselte
daraufhin ins Importgeschäft über, das von Minerva finanziert wurde. Gerard
wollte sein Geschäft erweitern und einen neuen Ausstellungsraum eröffnen, und
Minerva unterstützte auch ihn. Und all das auf den guten Ratschlag ihres
Anwalts Leon Getler hin. So wie sie sich andererseits auf seinen Ratschlag hin
weigerte, in Hamers Unternehmen Geld zu stecken. Blake importiert Antiquitäten
aus Südostasien. Gerard kaufte ein paar von den guten Stücken, während Hamer
ihm hauptsächlich den Trödel abzunehmen pflegte, weil er im ganzen Land einen
guten Absatz dafür hatte. Craig Pollock, sein Partner, ist herumgereist und hat
diesen Markt erschlossen.«
    »He, Lieutenant, Sie zählen
doch nicht etwa auch mich zu den Verdächtigen, oder?« fragte Kendal plötzlich.
    »Warum nicht?« fragte ich
zurück. »Ganz sicher sind Sie ein Typ, der weiß, wo etwas zu holen ist.«
    »Zum Beispiel Gummibälle«,
sagte Liz und begann hysterisch zu kichern.
    »Nach Ihren Worten zu urteilen,
scheinen Sie uns offensichtlich alle zu beschuldigen, irgendeiner obskuren
Verschwörung anzugehören, Lieutenant«, bemerkte Getler spitz.
    »Könnte sein«, gab ich zu.
    »Wenn es um Geld geht, dann
müßte es sich um eine Verschwörung handeln, durch die man zu Geld kommt«, sagte
Gerard. »Habe ich recht, Lieutenant? Doch, was zum Teufel, soll dieses
verdammte Ratespiel?«
    »Wir können das Rätselraten
sofort beenden, wenn Sie mich für ein paar Sekunden entschuldigen.«
    Ich erhob mich, ging zum Wagen
hinaus, sperrte den Kofferraum auf, holte den glücklich lächelnden
Messing-Buddha heraus, nahm ihn mit ins Speisezimmer und stellte ihn vor
Minerva
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