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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom
Autoren: Carter Brown
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jeden als den Mörder zu
entlarven.«
    »Er ist auf dich gekommen,
Honey«, sagte er mit seiner gutmütig rollenden Baßstimme. »In meinen Ohren
klang das ganz einleuchtend.«
    »Dieses Mädchen, das Ihnen das
Päckchen ausgehändigt hat«, sagte ich, »haben Sie ihm weh getan?«
    »Mein lieber Junge«, sagte er
gleichmütig, »ich tue niemand überflüssig weh. Sie hat wirklich hübsche Titten,
die Kleine. Ich packte nur eine davon und begann sie ein bißchen zu drücken.
Danach hat sie mir ziemlich schnell alles erzählt. Ich habe ihr keinen Schaden
zugefügt. Angst? Ja, Angst hatte sie beträchtliche, aber verletzt wurde sie
nicht.« Er sah Ann Rearden an und lächelte erneut. »Deine Affäre mit Drury hat
mich nicht allzu sehr gestört. Du wolltest einen jungen Kerl haben, um deine
Bedürfnisse zu befriedigen. Mir war’s recht. Diese widerliche zweite Heirat,
die der Idiot in Los Angeles von mir verlangte, war schlimm genug. Die Person
ist im Bett wie ein Sack Zement. Meinen Spaß habe ich anderswo gesucht, wie der
Lieutenant ganz richtig gesagt hat.« Er lachte heiter. »Ich bin ein
sentimentaler alter Hund. Diese Diana Thomas hat mich wirklich am Wickel, weißt
du das? Sie brachte mich dazu, wie ein Zwanzigjähriger herumzutanzen. Deshalb
nahm ich auch einmal ihre reizende, mit Monogramm bestickte Unterwäsche an
mich, nur so zum Andenken. Ich wollte sie aber nicht mit nach Hause nehmen.
Meine neue Frau würde solche Dinge einfach nicht begreifen. Und nach wie vor
hat sie diesen verdammten Paten in Los Angeles. Also ließ ich die Garnitur bei
ihr, zusammen mit anderen Dingen, die mir gehören. Sind sie noch da, Honey?«
    »Woher zum Teufel soll ich das
wissen?« zischte die Blonde.
    »Du könntest es herausfinden«,
sagte er freundlich. »In einem Koffer unter dem Bett. Hol die Sachen, zeig sie
mir — und ich werde zu dem Schluß kommen, daß dieser lausige Lieutenant uns
hier die Hucke vollügt.«
    »Ich werde gehen«, sagte Ann
Rearden erleichtert.
    »Tu das, Honey«, sagte er. »Ich
gieße mir inzwischen was zu trinken ein und plaudere ein bißchen mit dem
Lieutenant. Er hat eine miese Fantasie, und wenn du die hübschen Sachen
mitbringst, werden wir ihm mit Sicherheit nachweisen können, daß er ein elender
Lügner ist.«
    »Es wird nicht lange dauern«,
sagte sie.
    Sie stand auf und verließ mit
steifen Schritten den Raum. Simon trottete zur Bar hinüber und goß sich mit
einer Hand einen Drink ein- Die Pistole wies nach wie vor geradewegs auf meine
Brust, und ich blieb regungslos sitzen.
    »Sie haben mehr Mumm und Grips,
als ich vermutet habe, Sonny«, sagte Simon großmütig. »Wie viele meiner Jungens
haben Sie beiseite geschafft? Drei?«
    »Einer von ihnen hat
Frankenheimer erledigt«, sagte ich. »Und vermutlich haben Sie inzwischen Lamont
außer Gefecht gesetzt?«
    »Danny?« Er zog die Brauen
zusammen. »War das Ihre Idee?«
    »Wie ich gerade zu Ihrer
Ex-Frau gesagt habe«, erwiderte ich. »Ich habe ihm lediglich einen Gefallen
erwiesen.«
    »Es hat da gewaltigen Stunk
gegeben«, sagte er. »Wie stehen die Dinge jetzt — ich meine, von Ihrem
Standpunkt aus, Sonny?«
    »Davis ist tot«, sagte ich.
»Was die beiden anderen betrifft, die in Frankenheimers Bar kamen: der Jüngere
ist ebenfalls tot. Sein Partner steckt im Loch. Eine Zeitlang hatte er ziemlich
Angst und schrieb brav alle Tatsachen nieder.«
    »Haben Sie eine schriftliche
Aussage bei sich, mein Junge?« fragte er ruhig.
    »Hier drin.« Ich tippte auf
meine Jacke.
    »Die kriege ich dann später«,
sagte er gelassen. »Ich werde Sie erschießen, mein Junge. Das wissen Sie doch
wohl?«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber
hier in Pine City sind Sie erledigt, Joe. Ihr Schläger im Gefängnis wird morgen
gründlich auspacken.«
    »Das ist mir scheißegal«, sagte
er leichthin. »Er wird nicht lange genug am Leben bleiben, um im Zeugenstand
die Klappe aufzureißen, soviel ist sicher.«
    »Warum befolgen Sie nicht Ihren
eigenen Rat, Joe?« sagte ich. »Laufen Sie so schnell wie möglich davon.«
    Er lachte noch, als Ann Rearden
ins Zimmer zurückkehrte. Sie trug ein kleines Bündel Unterwäsche in hellen
Farben in beiden Händen.
    »Du hast die Sachen also
wirklich gefunden, Honey?« sagte er.
    »Natürlich«, antwortete sie
munter. »Das einzige, was mich ärgert, ist, wirklich beweisen zu müssen, daß dieser
miese Lieutenant lügt wie gedruckt.« Ihr Lächeln wurde strahlend. »Hier, Joe —
fang!« Sie warf ihm das Bündel farbiger
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