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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen
Autoren: Carter Brown
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hatte keine Ahnung gehabt, daß seine Frau eine Detektei
beauftragt hatte, und ganz gewiß hatte er weder Lloyd noch Julie Trent je
kennengelernt. Und auch sonst niemanden von der Detektiv-Agentur, was das
betraf. Sein Alibi für die Todeszeit des Mädchens war ein bißchen vage. Aber zu
dem Zeitpunkt, als Lloyd ermordet worden war, hatte er den Bautrupp in den
Baracken neben der neuen Schnellstraße draußen beliefert.
    »Fragen Sie von den Burschen
dort, wen Sie wollen«, sagte er. »McLean, den Vorarbeiter, oder sonst jemanden.
Ich war gegen elf Uhr am Vormittag dort und bin wieder abgehauen, als sie
Lunchpause machten.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde
die Knaben fragen.«
    Ein keusch aussehendes weißes
Telefon stand auf dem Nachttisch. Ich rief im Büro an, und der Sergeant vom
Dienst meldete sich. Er versprach, sofort den nächsten Streifenwagen
herzuschicken. Ich legte auf und blickte auf Stevenson, der sorgfältig seinen
Schlips vor dem Spiegel band.
    »Sie haben wirklich nicht alle
Tassen im Schrank«, sagte er bitter. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch
niemanden umgebracht. Wenn ich was hasse, dann Gewalttätigkeit.«
    »Ich habe nie angenommen, daß
Sie Lloyd oder das Mädchen umgebracht haben«, erklärte ich.
    Er holte tief Luft und atmete
langsam aus. »Da haben Sie mich aber ganz schön auf den Arm genommen«, sagte
er. Dann drehte er sich um, und ein breites Vertreterlächeln erschien auf
seinem Gesicht.
    »Nichts für ungut, Lieutenant.
Sie müssen schließlich Ihre Pflicht tun und alle Verdächtigen aufs Korn nehmen.
Na ja...“ , sein Lächeln wurde noch breiter, was ich nicht für möglich
gehalten hätte, »dann zische ich mal ab.«
    »Sie zischen keineswegs ab«,
erklärte ich ihm. »Oder allenfalls ins Büro des Sheriffs, sobald der
Streifenwagen eintrifft.«
    »Sie wollen mich festnehmen?«
Sein Gesicht spiegelte Entrüstung wider. »Weshalb, zum Teufel?«
    »Kuppelei reicht fürs erste«,
sagte ich. »Dann ist da diese kleine Vietnamesin, die Sie der lieben Mrs.
Mayhew als Spielzeug geliefert haben. Das Zeug, das Sie dem Bautrupp an der
neuen Schnellstraße verschafft haben.« Ich zuckte die Schultern. »Ich wette, da
ist noch ein Haufen mehr, aber darauf kommen wir dann später zu sprechen.«
    Ich ging ihm voraus ins
Wohnzimmer.
    Die beiden Mädchen saßen
nebeneinander auf der Couch. Jenny hatte die Arme fest unter den prächtigen
Brüsten übereinandergeschlagen, und Delilah, den Morgenrock eng um sich
gewickelt, spürte offenbar plötzlich die Kälte.
    »Wie wär’s mit Anziehen?«
fragte ich höflich. »Oder möchten Sie so, wie Sie sind, mit ins Büro des
Sheriffs kommen?«
    »Was werfen Sie uns denn vor,
Sie Schwein?« fauchte mich Delilah an.
    »Versuchte Körperverletzung
eines Polizeibeamten mit einer gefährlichen Waffe«, sagte ich. »Und
Prostitution. Reicht das nicht?«
    »Sie haben sich sehr
verändert«, sagte die Rothaarige eisig. »Noch heute
nachmittag waren Sie ein netter, vernünftiger Mann.«
    »Der wäre ich auch noch, wenn
Sie mir irgend etwas erzählt hätten, das in ungefähr der Wahrheit entspricht«,
sagte ich. »Wenn Sie mir zum Beispiel gleich erzählt hätten, daß Sie die
Pferdchen sind, die Stevenson laufen hat.«
    »Wissen Sie was?“ knurrte Delilah,
»ich wollte, ich hätte Sie mit dem Messer erwischt. Genau in Ihre...“
    »Halt die Klappe«, sagte Jenny.
»Haben wir vielleicht noch nicht genügend Scherereien?«
    Sie stand von der Couch auf,
zerrte Delilah hoch und schubste sie ziemlich hastig ins Schlafzimmer. Kaum
hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, sah Stevenson mich
hoffnungsvoll an.
    »Korrigieren Sie mich, wenn ich
mich täusche, Lieutenant.« Er hüstelte nervös. »Aber Sie suchen doch nach einem
Mörder, oder nicht?«
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Vielleicht können wir uns da
arrangieren«, sagte er. »Achten Sie nicht weiter auf Delilah. Sie ist im
Augenblick ein bißchen aufgeregt. Aber ich kann sie beschwichtigen. Die beiden
verdienen massig Geld, Lieutenant. Sie arbeiten wirklich hart.« Er grinste mich
vorsichtig von der Seite her an. »Und sie sind einfach fantastisch, wenn man
nach des Tages Mühe und Arbeit mal richtig entspannen möchte.« Er spreizte
beide Hände. »Ich will ganz ehrlich sein, Lieutenant. Sie haben uns im
Augenblick in der Mangel. Aber was halten Sie von zehn Prozent von den
Einkünften der Mädchen und sozusagen Freibier, wenn Ihnen danach zumute ist?«
Ich warf ihm lediglich einen Blick zu,
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