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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen
Autoren: Carter Brown
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Luder!<« Sie schauderte. »Ich habe eine solche Todesangst, Lieutenant,
daß ich an den Wänden hochgehen könnte!«
    »Sie glauben, seine krankhaft
eifersüchtige Frau hat ihn umgebracht und wird als nächste jetzt Sie aufs Korn
nehmen?«
    »Was sonst?« sagte sie mit
dumpfer Stimme.
    »Finden Sie das nicht ein
bißchen zu offensichtlich? Ich meine, wenn sie ihre Pläne auf diese Weise ankündigt,
kann sie sich doch damit nur gewaltige Scherereien zuziehen, oder nicht?«
    »Vermutlich«, gab sie zweifelnd
zu. »Aber warum sollte sonst jemand einen solchen Zettel hinterlassen?«
    »Das herauszufinden wird eines
meiner größeren Probleme werden«, sagte ich. »Aber wenn Sie immer noch Angst
haben — können Sie nicht heute bei irgend jemand anderem übernachten?«
    »Vielleicht könnte ich bei Lynn
Andrews unterkommen.« Diese Aussicht schien sie aber nicht sehr sonderlich zu
beflügeln.
    »Wenn Sie hier bleiben,
verschließen Sie auf jeden Fall Ihre Wohnungstür gut«, sage ich. »Und wenn
jemand klingelt, vergewissern Sie sich, wer es ist, bevor Sie aufmachen.«
    »Nein, ich werde sicher bei
Lynn übernachten.«
    »Gießen Sie sich noch was zu trinken
ein, während ich mich mit dem Coroner unterhalte«, schlug ich vor und ging ins
Schlafzimmer.
    Doc Murphy schloß eben seine
schwarze Tasche, als ich ins Schlafzimmer trat.
    »Haben Sie die
Pulververbrennungen gesehen?« fragte er. »Er ist seit schätzungsweise acht
Stunden tot. Die Leichenstarre ist noch nicht vollständig.«
    Ich blickte auf meine
Armbanduhr. »Also gegen elf Uhr heute vormittag , ja?«
    »Ist es Ihnen auch schon
aufgefallen?« wandte sich Murphy an Sanger. »Der Lieutenant wird immer ganz
nervös, wenn es sich um höhere Mathematik handelt.« Er grinste mich von der
Seite her an. »Keine Sorge, Al. Diesmal haben Sie’s getroffen.«
    »Danke, Doc«, sagte ich
demütig.
    »Ich habe alle erforderlichen
Aufnahmen gemacht«, sagte Ed Sanger. »Ist es okay, wenn ich den Zettel
mitnehme?«
    »Sie können ihn als Souvenir
haben, wenn Sie wollen«, versicherte ich ihm.
    Erneut klingelte es an der
Wohnungstür, und ich hoffte, es würde bei der duften Blonden keinen Herzinfarkt
auslösen.
    »Ich mache auf«, sagte Murphy.
»Wahrscheinlich sind das die Jungens in den appetitlichen weißen Kitteln vom
Fleischwagen.«
    »Ich bekomme die Kugel von Doc
Murphy, sobald die Obduktion beendet ist«, erklärte Sanger.
    »Und den Inhalt seiner Taschen
kriegen Sie auch«, sagte ich. »Er ist bereits identifiziert worden, das ist
also kein Problem.«
    »Ich frage mich, was er
empfunden hat.« Ed nahm seine Brille ab und begann sie sorgfältig mit dem
Taschentuch zu polieren. »Ich meine, die Waffe muß ihm direkt gegen die Stirn
gepreßt worden sein. Dann hat ihn sein Mörder in den Einbauschrank gedrängt,
ihm gesagt, er solle sich auf den Boden setzen, und hat dann abgedrückt. Er muß
gewußt haben, was ihm bevorsteht.«
    »Das wird bei Ihrem nächsten
Eignungsbericht einen schlechten Eindruck machen, Ed«, sagte ich besorgt. »Sie
wissen, von Bullen wird keinerlei Fantasie erwartet.«
    »Ach, Scheiße«, sagte er
fantasievoll.
    Die Jungens in den sauberen
weißen Kitteln kamen ins Zimmer, hievten die halbstarre Leiche auf eine Bahre
und deckten sie mit einem Laken zu, bevor sie sie hinaustrugen.
    »Ich gehe jetzt nach Hause«,
verkündete Doc Murphy, »wo mich meine nymphomane Ehefrau voller Verlangen
erwartet.«
    »Kurzsichtig ist sie auch«,
teilte ich dem desinteressierten Sanger mit. »Er hat vor drei Monaten
absichtlich ihre Brille zertreten. Nun bildet sie sich ein, er sei Paul Newman
mit einem Kehlkopfvirus.«
    »Eins und eins ist zwei«, sagte
Murphy. »Vergessen Sie das nicht, Al. Das ist eine sehr wichtige statistische
Tatsache, sofern es sich um Sex handelt. Andernfalls können Sie leicht blind
werden, oder es wachsen Ihnen Haare in der Handfläche.«
    »Nun sagen Sie schön auf
Wiedersehen, Paul«, wies ich ihn an.
    »Auf Wiedersehen, Paul.«
    »Ich glaube, ich kann jetzt
auch gehen«, bemerkte Ed Sanger. »Wie kommt es bloß, daß ihr beide immer
dreckiges Zeug redet, wenn ein Toter in der Nähe liegt?«
    »Masturbation ist nur was
Schmutziges, wenn Sie sie für etwas Schmutziges halten, Ed«, belehrte ich ihn
ernst. »Wenn Sie ehrlich damit herausrücken, daß es Spaß macht, können Sie es
sich ersparen, sich jeden Morgen die Handflächen zu rasieren.«
    »Er macht sich über Sie lustig,
Ed«, sagte Murphy. »In Wirklichkeit reden wir beiden neben
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