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Akte X

Akte X

Titel: Akte X
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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sagen wollte. Aber vielleicht war es auch gut so.
     
    »Ich weiß, daß Sie Ihre Ruhe brauchen«, begann er wieder. »Ich bin nur vorbeigekommen, um Sie zu sehen... und hallo zu sagen.«
    Scully musterte ihn aufmerksam, dann nickte sie und schloß die Augen. Mulder betrachtete sie noch eine Weile. Einen Moment lang spielte ein Lächeln um seine Lippen. Er hob die Hand, als wollte er ihr zum Abschied zuwinken, ließ sie wieder sinken, drehte sich um und ging zur Tür.
    Als er sie gerade öffnen wollte, erklang Scullys Stimme hinter ihm. »Mulder?«
Er blieb stehen und wandte sich ihr wieder zu.
»Mulder, ich hatte die Kraft Ihrer Überzeugungen.«
    Ihre Worte erschütterten ihn im Innersten. Er wußte nicht, was er darauf erwidern sollte, und deshalb war es besser, überhaupt nichts zu sagen. Doch dann fiel ihm etwas anderes ein.
     
    Er griff in die Tasche, zog etwas daraus hervor und kehrte damit an ihr Bett zurück. »Das habe ich für Sie aufbewahrt.«
     
    Er legte ihr das Goldkettchen mit dem kleinen Kreuz in die Hand. Sie schloß die Finger um das Schmuckstück.
    Mulder lächelte ihr ein letztes Mal zu und verließ das Krankenzimmer.
Scully blickte ihm hinterher. Als er verschwunden war, hob sie das Kreuz vor ihre Augen und betrachtete es lange.

7
    Das Goldkreuz schimmerte auf Scullys Brust, als Schwester Wilkins geschäftig das Krankenzimmer betrat, um den Blutdruck zu messen. Während sie noch mit dem Meßgerät beschäftigt war, hob Scully unbewußt die Hand und berührte das Kreuz.
    Sie konnte sich fast an nichts mehr erinnern. Für sie waren die letzten Tage wie eine große Dunkelheit, die sie weder betreten noch durchqueren konnte. Sie fühlte sich so schwach, als sei sie gerade neu geboren worden.
    Scully sah die Welt mit anderen Augen. Alles um sie herum schien zu leuchten, zu strahlen und zu funkeln. Es hatte all ihrer Kraft bedurft, von dem Ort zurückzukehren, an dem sie gewesen war. Ihrer Kraft und auch der von anderen.
    Mit Mulder hatte sie bereits gesprochen, aber da gab es noch jemanden.
    Sie wollte etwas sagen und bemerkte, daß ihre Kehle zu trocken zum Sprechen war. Mit einiger Mühe streckte sie die Hand nach dem Nachttisch aus, ergriff einen kleinen blauen Plastikbecher mit Wasser und nippte daran.
    Schwester Wilkins trat an ihr Bett.
     
    »Könnte ich mit Schwester Owens sprechen?« fragte Scully. »Ich habe etwas, das ich ihr gern geben würde.«
     
    Schwester Wilkins beugte sich über sie und sah sie verwirrt an. »Schwester wer?« »Owens. Eine kleine Frau mit glattem braunen Haar. Sie hat sich auf der Intensivstation um mich gekümmert, und ich würde mich gern bei ihr bedanken.«
     
    Die Schwester legte Scully die Druckmanschette um den Arm und zurrte sie fest. »Dana, ich arbeite schon seit zehn Jahren hier«, sagte sie. »Es gibt keine Schwester Owens in diesem Krankenhaus.«
    Routiniert und schnell maß sie Scullys Blutdruck und verließ dann wieder das Krankenzimmer. Scullys Finger wanderten über ihre Brust aufwärts und berührten das kleine goldene Kreuz. So blieb sie eine Weile liegen, das Gesicht dem Fenster zugewandt, und sah in das helle Licht.
ENDE
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