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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis
Autoren: Clive Cussler
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Einschlagstelle empor geschleudert worden waren, vom schwarz verhangenen Himmel.
    Bis zu fünfzehn Kilometer hohe Wogen prallten auf die Kontinente und fegten mit verheerender Zerstörungskraft über das angrenzende Land hinweg. Wassermassen überschwemmten die tief gelegenen Küstenebenen, fluteten hunderte von Kilometern weit ins Inland und vernichteten alles, was ihnen in den Weg geriet. Zahllose Tonnen Schlick und andere Ablagerungen vom Meeresboden wurden ins Tiefland gespült.
    Erst als die mächtige Flutwelle an den Fuß der Gebirgsmassive prallte, brach sie sich und wic h langsam wieder zurück, doch dabei veränderte sie den Verlauf ganzer Flüsse, füllte vordem trockene Landsenken mit Salzwasser und verwandelte Seen in Wüsteneien.
    Die durch den Einschlag ausgelöste Kettenreaktion schien nicht enden zu wollen.
    Mit einem leisen Grollen, das zu einem fortwährenden Donnergetöse anschwoll, gerieten die Berge ins Schwanken, und an ihren Flanken gingen Lawinen nieder. Wüsten und Savannen wogten unter der Wucht der Naturgewalten, als die Ozeane erneut aufgewühlt wurden und ins Binnenland brandeten. Durch den Aufprall des Kometen war die dünne Erdkruste in Bewegung geraten. Die äußere Schicht, knapp sechzig Kilometer dick und auf der fließfähigen oberen Schicht des Mantels liegend, verrutschte, wie von unsichtbarer Hand bewegt, in einem Stück – vergleichbar mit einer Grapefruit, bei der man die Schale entfernt und wieder um die Frucht legt.
    Ganze Kontinente wurden verschoben. Hügel falteten sich zu Gebirgsmassiven auf. Im Pazifischen Ozean verschwanden ganze Inseln, und neue tauchten aus dem Wasser auf. Die Antarktis, die zuvor westlich von Chile gelegen hatte, verlagerte sich über dreitausend Kilometer weit gen Süden, wo sie unter einer rasch dicker werdenden Eisschicht begraben wurde. Die riesigen Packeisfelder, die einstmals westlich von Australien im Indischen Ozean trieben, befanden sich nun in einer gemäßigten Klimazone und schmolzen binnen kurzer Zeit ab. Das Gleiche galt für den Nordpol, der einst vom nördlichen Kanada bedeckt wurde und nun mitten im Meer lag, wo sich bald mächtige Eismassen bildeten.
    Ohne Unterlass wüteten die Elemente, tobten Feuersbrünste und bebte die Erde. Auf Grund der fortwährenden Verwerfung der dünnen äußeren Kruste reihte sich eine Katastrophe an die nächste. Das jähe Abschmelzen der Packeisfelder wie auch der Gletscher auf den Kontinenten, die sich mit einem Mal in warme Klimazonen verschoben, führte dazu, dass der Meeresspiegel um rund hundertzwanzig Meter stieg, sodass all das Land, das bereits bei der durch den Einschlag ausgelösten Flutwelle überschwemmt worden war, endgültig versank. Binnen eines Tages wurde Großbritannien, das bislang durch eine trockene Tiefebene mit dem angrenzenden Kontinent verbunden war, zu einer Insel. Anderswo, zum Beispiel dort, wo sich seither der Persische Golf befindet, wurden ganze Wüsten überflutet. Der Nil, der einst in ein weites, fruchtbares Tal strömte und dann zum großen Ozean im Westen strebte, mündete nun in ein jäh entstandenes Mittelmeer.
    Mit einem Wimpernschlag, geologisch gesehen jedenfalls, war die letzte große Eiszeit zu Ende gegangen.
    Das plötzliche Ansteigen der Ozeane und der neue Verlauf der Meeresströmungen führten zudem zu einer Verlagerung der Pole, wodurch der ganze Erdball aus dem Gleichgewicht geriet.
    Zeitweise verschob sich die Erdachse um bis zu zwei Grad, als Nord- und Südpol sich verlagerten, wodurch sich auch die Umdrehungsgeschwindigkeit des Globus veränderte. Die Meere passten sich an die neuen Gegebenheiten an, ehe die Erde sich dreimal gedreht hatte. Das Festland indes beruhigte sich nicht so schnell. Dort bebte die Erde noch monatelang.
    Achtzehn Jahre lang tobten wilde Stürme mit gewaltigen Windgeschwindigkeiten über das Land, zerfetzten und vernichteten alles, was ihnen im Weg stand, bis die Pole schließlich zur Ruhe kamen und mit ihnen die Erdachse, die sich nun in neuem Winkel neigte. Im Lauf der Zeit gerieten die Meere wieder ins Lot, die klimatischen Bedingungen normalisierten sich, und neue Küstenabschnitte entstanden.
    Manche Abweichungen aber wirkten sich nachhaltig aus. So veränderte sich die Abfolge von Tag und Nacht, und die Anzahl der Tage im Jahr verringerte sich um zwei.
    Hunderte, vermutlich tausende höherer und niederer Tierarten wurden auf der Stelle ausgelöscht. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent starben das einhöckerige Kamel,
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