Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
das Mammut, ein eiszeitliches Pferd und das Riesenfaultier aus. Zudem verschwanden die Säbelzahntiger, riesige Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu acht Metern und viele andere große Tiere, fast alle ein Opfer von Rauchvergiftung und den vulkanischen Gasen.
    Auch die Flora blieb nicht vom Untergang verschont. Die Pflanzen an Land, die nicht durch Feuersbrünste zu Asche wurden, gingen mangels Sonnenlicht ein, ebenso die Algen im Meer. Letzten Endes wurden über fünfundachtzig Prozent allen irdischen Lebens durch Überschwemmungen, Brände, Stürme, Lawinen und giftige Dämpfe vernichtet, oder sie verhungerten schließlich.
    Zahllose menschliche Zivilisationsformen, viele davon durchaus hoch entwickelt, und aberhunderte aufstrebende Kulturen, die sich an der Schwelle zu einem goldenen Zeitalter befanden, wurden binnen eines schrecklichen Tages und der darauf folgenden Nacht ausgelöscht.
    Millionen Menschen auf Erden, Männer, Frauen und Kinder, starben einen grauenvollen Tod. Sämtliche Zeugnisse früherer Kulturen waren für immer dahin, und den wenigen erbarmungswürdigen Überlebenden blieben nichts als dunkle Erinnerungen an eine glorreiche Vergangenheit.
    Ein Zeitalter war versunken, in dem sich die Menschheit ununterbrochen fortentwickelt hatte, eine zehntausend Jahre währende Wegstrecke, auf der aus schlichten Jägern und Sammlern des Cromagnon Könige und Architekten, Steinmetze, Künstler und Krieger geworden waren. Ihre Werke wie auch ihre sterblichen Überreste waren in den Fluten der neu entstandenen Meere verschwunden, sodass nur mehr bruchstückhafte Überreste dieser einstigen Hochkulturen blieben.
    Denn ganze Städte und Staatenbünde waren binnen weniger Stunden spurlos vom Antlitz der Erde getilgt worden. Eine Katastrophe von so gewaltigen Ausmaßen war über sie hereingebrochen, dass hinterher nahezu nichts mehr von den geistigen Errungenschaften früherer Zivilisationen kündete.
    Die Menschen, die das Inferno überlebt hatten, siedelten zumeist in den höheren Lagen der Gebirge, wo sie in Höhlen Unterschlupf vor den tobenden Elementen fanden. Steinzeitliche Nomaden waren sie, ganz anders als die Menschen, die sich entlang der Flussläufe und an den Küsten niedergelassen und längst die Bronze als Werkstoff entdeckt hatten. Es war, als ob die Menschheit mit einem Mal ihrer klügsten Köpfe beraubt worden wäre, ihrer Leonardos, Picassos und Einsteins, deren Erkenntnisse auf immer verloren waren, denn von nun an wurde die Welt wieder von primitiven Jägerhorden beherrscht – ganz ähnlich, wie es Jahrtausende später geschah, als nach langer Dekadenz und kreativem Stillstand das ruhmreiche Rom und mit ihm das Vermächtnis der griechischen Kultur unterging.
    Neusteinzeitliche Völkerscharen traten nun an die Stelle der einstigen Hochkulturen – ein düsteres Zeitalter brach an, das mindestens zweitausend Jahre währen sollte. Allmählich, ganz allmählich nur trat die Menschheit wieder aus dem Dunkel der Geschichte hervor, schwang sich zu neuen Zivilisationsformen auf und schuf in Ägypten und Mesopotamien erneut Staaten und Städte.
    Eine verschwindend geringe Zahl jener begabten Baumeister und großen Denker überlebte den Untergang ihrer Kultur und konnte sich in höhere Regionen durchschlagen. Da ihnen bewusst war, dass die Errungenschaften ihrer Zivilisationen unwiederbringlich verloren waren, widmeten sie sich einer neuen Aufgabe: Im Lauf vieler Jahrhunderte errichteten sie rätselhafte Megalithdenkmäler – mächtige, aufrecht stehende Steine, Steinkreise und Hünengräber –, die man in ganz Europa und Asien, auf den Inseln des Pazifischen Ozeans und im südlichen Amerika findet. Auch als die Erinnerung an ihr großes Vermächtnis längst verblasst war, als sich nur mehr Mythen um sie rankten, gemahnten ihre Monumente an die fürchterliche Verwüstung und das Massensterben und dienten künftigen Generationen zur Warnung vor der nächsten Katastrophe. Doch im Lauf des nächsten Jahrtausends vermischten sich ihre Nachkommen mit den Sprösslingen der Nomadenvölker – und das alte Brauchtum mit –, und das Wissen um eine höher entwickelte Welt gerieten in Vergessenheit.
    Noch Jahrhunderte nach der großen Katastrophe wagten sich die Menschen nicht aus den Bergen herab, hatten sie eine heilige Scheu davor, im Tiefland oder gar an der Küste zu siedeln. Dass es Völker gegeben hatte, die einst die Meere befahren hatten, war nur noch eine Sage aus alter Zeit. Keiner wusste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher