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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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die sich in einem Kosmos der Schemen bewegen. Sie glauben zu verstehen, doch begreifen sie nichts. Erst wenn man lernt, die atomaren Erinnerungsstrukturen für sich nutzbar zu machen, sie weiterzuentwickeln und schließlich auf ein neues Niveau zu heben ... Erst dann hat man einen eigenen Beitrag zur Bewußtseinsevolution geleistet. Erst dann ist man selbst . Erst dann wird aus Schatten Licht. Es kommt nicht etwa auf Abgrenzung an, sondern Synthese mit dem was war und sein wird.«
    »Ich verstehe«, sagte Djamenah, und diesmal stimmte es wirklich.
    »Du bist nun körperlich unsterblich«, sagte der Präzeptor ruhig. »Deine Aufgabe besteht darin, den Völkern Akashas die Kunde von Liebe und Harmonie zu bringen. Nur das Miteinander vermag die Synthese herbeizuführen, die ich meine. Nur Gemeinsamkeit schafft Einheit. Du hast viele Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende des Lebens vor dir, und jede Sekunde bringt neue Erfahrungen, neue Informationen. Achte ständig darauf, die innere Synthese zu vervollkommnen, dich nicht selbst zu verlieren. Du bist du, Djamenah – und gleichzeitig alles. Sei der Mittelpunkt des Zentrums.«
    Der Mittelpunkt des Zentrums ...
    Erinnerungen, hundertfach, tausendfach, Bilder, deren Konturen miteinander verschmolzen, sich nicht mehr voneinander trennen ließen. Die letzte Prüfung. Der letzte Test ...
    »Wenn du einmal ins Habitat der Gagòsch gelangen solltest, so frage nach Gandradh, dem Assoziierenden Registrator. Laß dich von ihm über die Religionen der Kulturkreise Akashas informieren. Dann wirst du endgültig verstehen.«
    Die Gagòsch ...
    »Ich ...« Das Feuer der Agonie brennt heißer im Leib Djamenahs. Der Vitalsymbiont – irgend etwas stimmt nicht mit ihm. Er hilft ihr nicht mehr. Er schadet jetzt. Er wächst und wuchert, teilt sich und wuchert bildet Keimlinge und wuchert, infiziert ihren ganzen Leib und wuchert weiter. Der durch den Entzug der Droge Ciri begonnene Alterungsprozeß beschleunigt sich wieder. Sekunden wie Stunden, Minuten wie Tage. »Ich möchte Gandradh sprechen«, wendet sie sich an den Reisebegleiter. »Bitte ...« Doch ihr Führer erwidert traurig: »Der Assoziierende Registrator ist tot, schon lange tot, seit mehr als hundert Normjahren.«
    Zeit ...
    Auf dem Boden leuchtete der große Kreis eines Mandala auf, in eine weiße und eine schwarze Hälfte unterteilt. Direkt in der Mitte zeigte sich ein winziger Punkt, nur ein Fleck, scheinbar ohne Ausdehnung.
    »Das Mandala der Hoffnung«, sagte der Messianer.
    Djamenah betrachtete es, und nach einer Weile fragte sie: »Wieso der Hoffnung?«
    Das Gesicht des Präzeptors wurde ernst. »Hoffnung auf eine Fortsetzung der Evolution. Hast du mir vorhin nicht gesagt, wahre Unsterblichkeit sei die Erinnerung, die in Kindern und Freunden weiterlebe? Du hast dich bei deiner Antwort auf den rein individuellen Aspekt bezogen. Was aber ist mit den völkerspezifischen Erinnerungen? In Akasha leben die Angehörigen Tausender verschiedener Kulturen zusammen. Der Tod einer Gattung – sollte so etwas überhaupt möglich sein – stellt nur ein Interludium dar. Denke daran, was ich dir vorhin in Hinblick auf die atomare Prägungsstruktur von Reminiszenzen erklärte.«
    Die Ciristin nickte langsam, während sie weiterhin auf das Mandala blickte. »Die Bildung von Kosmotopen ist somit unerläßlich für die fortgesetzte Evolution dessen, was du als Urgedächtnis bezeichnet hast. Sie ermöglicht das Verschmelzen zu einer neuen geistigen Einheit, zu einem Metabewußtsein auf der Grundlage gemeinsamer Erinnerungen. Das ist die Synthese, von der du sprachst. Und in diesem Sinne ist Hoffnung darüber hinaus ein Synonym für Zukunft. Wer hofft, glaubt sich nicht am Ende. Wer hofft, plant auch und denkt an das Kommende.«
    Heißes Feuer in jedem Zellkern.
    Der Präzeptor legte ihr die Hand auf die Schulter. »Bei allem, was du sehen und erleben wirst – vergiß niemals, der Mittelpunkt des Zentrums zu sein. Denk an dieses Mandala, Djamenah. Und solltest du jemals der Verzweiflung nahe sein: Erinnere dich an dieses Gespräch. Verweile im Mandala der Hoffnung.« Der Messianerlehrer zögerte kurz. »Verlier dich nicht in dir selbst.«
    »Warum die Unterteilung in eine schwarze und eine weiße Hälfte?«
    »Weiß ist die Hoffnung, das die angestrebte Synthese symbolisierende Licht. Und das Schwarz versinnbildlicht Auflösung, Deformität, die ungeordnete Masse, die eine wache Intelligenz strukturieren muß, um zu verstehen.«
    Der
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