Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
Vom Netzwerk:
wenden. Kommen Sie mit mir. Begleiten Sie mich. Es kann sein, daß die Messianer bald zurückkehren. Oder daß zumindest wir Ciristen erfahren, wo sie sind. Ich sehe darin für Sie wenigstens eine gewisse Chance.«
    Winthrop äußerte ein Geknurre des Ärgers. »›Die begabtesten und fähigsten Psioniker‹, o ja, das sind sie«, bestätigte er unwirsch. »Und genau darum will ich sie nicht in meinem armen, geplagten Schädel rumpfuschen lassen. Es sitzen schon zu viele verdammte Parasiten in mir und murksen rum. Psychoparasiten, die mich auslutschen, mir das Wasser des Lebens abgraben. Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich werde mich niemals freiwillig Mächten ausliefern, auf die ich keinerlei Einfluß habe. Nein, nein! Ciri, das ist die Lösung. Warum bist du so verstockt, Djamenah? Der Chef-Genetikus möchte Ciri für seine hochbedeutsamen Experimente und Forschungen. Ich brauche es. Du benötigst die Droge. Wieso benimmst du dich so unvernünftig, und bist kein bißchen kooperativ?«
    »Es gibt genausowenig irgendeine Einflußnahme auf die Wirkung des Ciri«, stellte Djamenah fast hitzig klar. Sie spürte, daß der Wortwechsel keinen Zweck hatte, jedenfalls nicht innerhalb kurzem zu irgend etwas führen konnte, und merkte, daß sie Zeit verschwendete.
    Außerhalb der Kuppeln verklang das Sirenengeheul.
    Fixe Ideen ließen sich nicht innerhalb von Minuten wegdiskutieren. »Fran Brigge hat Sie getäuscht und belogen. Es mag sein, daß er in der Gentechnik irgendwelche Verwendungen für Ciri finden kann. Aber es wird ihm mit Sicherheit nichts verfügbar machen, das zu Ihrer Heilung beitragen könnte. Sie haben eine Therapie nötig, nicht Chemie. Denken Sie um, Winthrop. Nur die Behandlung durch einen Messianer ...«
    Sie hatte damit gerechnet, der Chef-Genetikus werde einschreiten; doch Winthrop selbst unterbrach sie.
    »Therapie?!« brauste er auf, unvermutet außerordentlich gereizt, bitterböse, mit einem Flackern in den Augen. »Ich brauche keine Therapie. Als wäre ich verrückt! Ich bin von einer Invasion meines Ichs befallen, heimgesucht worden, Geister sind gekommen, die ich nicht gerufen habe, tückische kleine Dämonen, Sukkuben eben dieser verfluchten Psionik, und ich, ich soll mich einer Therapie unterziehen? Elende Schlampe!« Wütend ballte er eine Hand zur Faust.
    Stumm lauschte Loyer fran Brigge allem, als nähme die Auseinandersetzung unausweichlich den Verlauf seiner Regie, als hätte er sie bis in jede Nuance des Dialogs inszeniert.
    »Auf noch mehr Gewimmel in mir lege ich keinen Wert, das gäbe ja eine Bevölkerungsexplosion in meinem Kopf, eine Völkerwanderung! Nein, ich will ein Mittel, das die unzähligen Stimmen, die zu mir sprechen, zum Schweigen bringt; ich werde diese redseligen Kobolde in psychische Käfige sperren und selbst das Wort ergreifen. Ja, Djamenah, in Wahrheit bin ich das Wort, das in meinem Innersten das Sagen hat, und das Wort ist Wahrheit ...!«
    Ein Brennen und Prickeln der Haut auf Djamenahs linkem Schlüsselbein, als bohrten sich Hunderte winziger Nädelchen ins Fleisch, zeigte ihr an, daß der Symbiont einen bevorzugten Platz gefunden hatte. Mit erstaunlicher Direktheit hatte er sich eine Stelle gesucht, an der er überaus vorteilhaft mit der Aorta verwachsen konnte.
    Djamenah sah ein, daß sie nicht länger zögern durfte.
    »Suchen Sie die Behandlung eines Messianers. Das ist der einzige Rat, den ich Ihnen geben kann. Für Außenstehende wird es niemals Ciri geben, für Sie nicht und nicht für den Chef-Genetikus, denn kein Wissen darf gesät werden, wo keine Lauterkeit ist.« Sie trat vor, einen Schritt weit, gewann den vorhin im Kleinmut verlorenen Boden zurück. »Und nun lassen Sie mich gehen.«
    Das war für den Triton endlich der Moment zum Handeln. »Wage dich nicht vom Fleck zu rühren, Djamenah. Du rebellierst vergeblich. Die Leading Lady hat dir dein Schicksal erläutert, und dabei wird's bleiben. Dein Aufbegehren macht nur alles noch umständlicher und schwieriger. Vor allem die Operationen, mit denen die Leading Lady versuchen muß, dir die paar Äußerlichkeiten, die dich vom Abfallprodukt eines Zuchtbottichs unterscheiden, zu erhalten.«
    Djamenah tat noch einen Schritt vorwärts. »Geben Sie den Weg frei.«
    Doch fran Brigge dachte gar nicht daran. »Das Luder steckt noch immer voller Uneinsichtigkeit und Starrsinn«, sagte er statt dessen zu Winthrop, der dazu sinnig nickte, als spräche der Chef-Genetikus ihm vollauf aus dem Herzen. »Wir müssen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher