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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz
Autoren: Heather Graham
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einfach verkaufen“, sagte Aidan.
    „Ich bin mir nicht sicher, was wir in dem gegenwärtigen Zustand dafür bekommen würden“, wandte Zach ein.
    „Es verkaufen?“, protestierte Jeremy. „Das ist unser … nun, das ist unser Erbe.“
    Die beiden anderen sahen ihn stirnrunzelnd an. „Unser Erbe? Bis zu dem Anruf des Anwalts wussten wir nicht einmal, dass es diesen Ort gibt“, erinnerte ihn Aidan.
    Jeremy zuckte die Achseln. „Mag sein, aber herrje, jede Menge Flynns haben in dem Haus gewohnt, und nun gehört es uns. Ich finde das toll. Wie viele Menschen wachen morgens auf und erfahren, dass sie eine Antebellum-Plantage geerbt haben?“
    Aidan und Zach starrten das Haus an und dann wieder ihren Bruder.
    „Kommt schon“, drängelte Jeremy. „Allein das Land muss etwas wert sein.“
    „Richtig“, sagte Aidan. „Deswegen sage ich, wir sollten es zu dem Wert des Landes verkaufen.“
    „Nein, wir sollten etwas daraus machen“, schüttelte Jeremy den Kopf. Er blickte fasziniert Richtung Haus, bevor er sich wieder seinen Brüdern zuwandte. „Was hält uns davon ab, in diese Gegend zu ziehen, hm?“
    Aidan wollte etwas einwenden, verschränkte aber stattdessen die Arme vor der Brust.
    Es stimmte.
    Er war nach New Orleans gekommen, um einen ausgerissenenTeenager zu finden. Danach hatte er vorgehabt, an jenen Ort zurückzukehren, den er seit einiger Zeit sein Zuhause nannte, Orlando in Florida. Aber warum? Sie konnten mit der Firma überallhin ziehen, und ohne Serena gab es nichts, was ihn an Orlando band.
    Sie alle drei mochten New Orleans und würden hier genug Beschäftigung finden. Jeremy konnte sich weiter um Children’s House kümmern, Zach kam sowieso oft hierher, um mit einigen alten Freunden in einer Band zu spielen. Und jetzt, nach dem Tod von Amelia Flynn, waren sie die einzigen Erben der zerfallenen Plantage.
    Vielleicht hätte es nicht ein solch großer Schock sein müssen. Sie wussten, dass die Familie ihres Vaters aus dem Süden stammte, doch er war ein Einzelkind gewesen, und sein Vater wiederum ebenfalls, und davor … Nun, Menschen verloren sich aus den Augen, so war das eben.
    Nicht dass ihr Zweig der Flynn-Familie weit gediehen war, dachte Aidan ironisch.
    „Wir können alle bei der Sanierung helfen und es dann verkaufen“, sagte Jeremy. „Wenn wir es in einen anständigen Zustand bekommen, machen wir vermutlich ein ganz gutes Geschäft. Wenn es nicht länger nach einem Geisterhaus aussieht, werden die Käufer uns die Bude einrennen.“
    „Geisterhaus?“, sagte Zach.
    „Es soll doch dort tatsächlich Geister geben, oder?“, fragte Jeremy.
    „Ja“, sagte Zach. „Da war irgendwas mit zwei Cousins, die während des Bürgerkriegs auf unterschiedlichen Seiten kämpften und sich schließlich hier vor dem Haus gegenseitig umbrachten. Gruselig.“
    „Das ist tragisch, aber nicht gruselig“, sagte Aidan ungeduldig.
    „Es ist tragisch, aber auch ein bisschen gruselig. Ich meine, sie waren unsere Vorfahren. Unsere Familie“, sagte Zach.
    Der Wind pfiff leise, als ob er zustimmen wollte.
    „Ich finde, Jeremy hat recht. Wir sollten das Haus restaurieren“, verkündete Zach.
    „Genau. Und es wieder in ein Schmuckstück verwandeln“, stimmte Jeremy zu.
    Aidan starrte die beiden an. „Seid ihr zwei verrückt?“, wollte er wissen.
    Zach grinste ihn an. „Was ist los? Hast du Angst vor Geistern? Ich bezweifele, dass das Haus wirklich verflucht ist“, zog er ihn auf.
    „Wir sind Investoren und keine Handwerker. Und alle alten Häuser werden angeblich von Geistern heimgesucht“, sagte Aidan und war selbst überrascht, wie gereizt er darauf reagierte. „Wenn es als verflucht gilt, heißt das, dass alle möglichen Idioten aus ihren Löchern kommen, um hier Nachforschungen anzustellen oder so was.“
    Jeremy zwinkerte Zach zu. „Ich muss zugeben, dass ich den Gedanken aufregend finde, ein Stück Geschichte zu besitzen. Und wir gehören ebenso sehr zu dem Haus, wie das Haus zu uns gehört. Ich meine, das hier ist die Flynn-Plantage, und wir sind alles, was von den Flynns übrig geblieben ist.“
    Aidan stöhnte laut auf. Er war bereits überstimmt. Er wusste nicht, warum, doch wenn er sich das Haus ansah, verspürte er keinerlei Drang, etwas damit zu tun zu haben.
    Es war nichts als ein weißer Elefant, entschied er. Nein, nicht weiß. Ein grauer Elefant, dessen Farbe abblätterte.
    „Wir wissen nicht einmal, ob die Statik in Ordnung ist“, sagte er. Als er zu dem Haus sah, blendete
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