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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)
Autoren: Berndt Rieger
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Auflauf.“
    Als sich Bengtsson auf das Thema Stalker zubewegt, beginnt Agnetha mit den Lippen zu schnalzen und spielt mit ihren Händen, dreht am Ring, während sie davon spricht, dass manche Fans, die ihr schreiben, krank sind, und dass man das verstehen muss.
    Bengtsson: „Haben Sie noch Schwierigkeiten mit dem Mann, der Sie als Stalker belästigt hat?“
    Agnethas Mimik friert auf diese Frage hin ein und sie richtet sich auf, als sie antwortet: „Ich weiß nicht, ob ich darüber sprechen kann und sollte.“
    Sie schnalzt mit der Zunge und zögert und fährt dann fort: „Aus Sicherheitsgründen. Ich möchte mich da raushalten.“
    Bengtsson: „Stört es Sie?“
    Agnetha: „Ja, das tut es. Wenn es so ist, dass man schon lange im Geschäft ist, dann verhärtet man sich, und kann sehr viel vertragen. Man muss es auch. Manchmal kommt einem das unfair vor, dass man so viel ertragen muss, wenn man Erfolg hat.“
    Bengtsson: „Hat das Ihre Kinder beeinflusst?“
    Agnetha: „Nein. Ich glaube, das ist gut gelaufen. Als sie klein waren, schon, sie hatten es hart, wir mussten viel ertragen, weil wir eine Scheidungsfamilie waren. Sie waren damals ein Jahr und fünf Jahre alt, das ist eine lange Zeit her.“
    Bengtsson: „Wenn Sie heute zurückblicken, glauben Sie, dass Sie es anders machen hätten sollen, dass Sie sich nicht so sehr zurückziehen hätten sollen?“
    Agnetha wirkt verärgert, als er erklärend fortfährt: „Dass Sie dieser Mythos Agnetha Fältskog wurden, den man so selten sieht?“
    Agnetha: „Ich habe bewusst nicht daran gearbeitet, ich war nicht beteiligt daran. Hier zu sitzen und zu reden ist eigentlich nicht mein Ding. Vielleicht ist es so, dass ich jetzt älter geworden bin und über Dinge sprechen kann, über die ich vorher nicht reden konnte.“
    Gemeinsam mit ihrer Tochter Linda hat Agnetha 2004 das Lied „ When You Walk In The Room “ eingespielt. Wie sieht es mit Agnethas Kindern aus? Sie sind erwachsen. Linda ist Schauspielerin am Theater geworden und im ganzen Land bekannt. Sie tritt in Agnethas Fußstapfen und sieht ihr auch recht ähnlich. Linda hat drei Kinder und hilft auf dem Landgut mit, fährt Traktor und kümmert sich auch um die Pferde. Peter Christian ist 24 Jahre alt. Er interessiert sich wie sein Vater sehr für Computer, schreibt Programme, hat zwei Jahre lang Technik studiert. Er wohnt wie auch Linda immer noch auf dem Landgut Agnethas, wenn auch beide in getrennten Häusern von Agnetha, die das Haupthaus bewohnt. Beide Kinder sehen ihre Mutter häufig. 
    Angezogen vom Erfolg der neuen Platte von Agnetha, „My Colouring Book“, beschließen die holländischen Fans und Journalisten Frederic Tonnon und Marisa Garau im Jahr 2004, eine Biographie von ABBA zu verfassen. Sie wollen mit Agnetha sprechen, die aber ein persönliches Treffen ablehnt. Sie fahren trotzdem nach Schweden, auf die Insel Helgö und warten dort im Ort auf das Objekt ihrer Begierde. Sie treffen eines Tages zufällig im Supermarkt auf Agnetha.
    „Die Agnetha, die wir heute erleben“, schreiben sie darauf, „scheint eine ganz andere Frau zu sein als die einstige Diva. In der grauen Wirklichkeit eines gewöhnlichen bewölkten schwedischen Tages sieht sie eher aus wie eine ganz normale Hausfrau. 54 Jahre ist sie alt. Ihr blondes Haar ist wiedererkennbar, auch wenn die Frisur modern aussieht. Ansonsten ist sie nicht gestylt, und auch von Make-Up ist keine Spur zu erkennen. Sie trägt eine einfache, kobaltblaue Jacke und passend dazu einen großen Schal. Das eigentlich Schockierende ist indes ihr fast schon wesenloser Gesichtsausdruck. Ihre Augen liegen tief in den Augenhöhlen, und die Falten um ihren Mund zeigen deutlich, dass diese Frau alles andere als glücklich ist. Sie ist fast nicht wiederzuerkennen. Als sie bemerkt, dass wir sie trotzdem erkannt haben, reagiert Agnetha geschockt. Obwohl der Parkplatz vor dem Geschäft so gut wie leer ist, bleibt sie einen Augenblick wie festgenagelt stehen wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Ihre Augen schießen ängstlich hin und her. Dann steigt sie in ihr Auto und dreht den Zündschlüssel herum. Sie setzt den Wagen so um, dass sie uns genau in die Augen sehen kann. Als wollte sie sagen: Ja, schaut nur her, ich bin es wirklich. Sie mustert uns von Kopf bis Fuß. Es entsteht eine Art Katz-und-Maus-Spiel, das Agnetha gelegentlich mit einem angriffslustigen Blick durchbricht. Dabei gibt es niemanden, der sie daran hindern würde, einfach vom Parkplatz
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