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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)
Autoren: Berndt Rieger
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jeden Kontakt ab. Brita rächt sich, indem sie dem schwedischen Boulevardblatt „Hänt i Veckan“ eine Serie von Skandal-artikeln verkauft. Dort schreibt sie über Agnethas „rücksichtslosen“ Charakter. Agnetha sei manipulativ, eine Frau, die Menschen benutzt, solange es ihr nützt, aber sie gnadenlos fallen lässt, wenn die Freundschaft ihr nichts mehr bringt. Gut, was daran stimmt, ist auf jeden Fall, dass Agnetha die Journalistin fallengelassen hat, weil ihr die Freundschaft keine Freude mehr machte. Der Umgang aber ist ein Hinweis darauf, wie schwierig es für jemanden wie Agnetha aufgrund ihrer Stellung überhaupt ist, Freundschaften zu unterhalten. Die meisten Menschen, die sie kennt, sind weder reich, noch berühmt und befinden sich deshalb einfach nicht auf Augenhöhe.
    Aber es scheint da auch noch etwas anderes zu geben, eine Bruchstelle in Agnethas eigenem Charakter.
    Little Gerhard, der auch Brita und ihre Familie gut kennt: „Über den Streit zwischen ihr und Agnetha weiß ich eine ganze Menge. Ich kenne Britas Standpunkt. Und was Agnethas Probleme angeht, lässt sich wohl durchaus behaupten, dass die alle mit den Problemen aus Jonköping zu tun hatten.“
    Was für Probleme könnten das sein? Hier erfahren wir keine Details, aber es scheint in Agnethas Jugend Vorfälle gegeben zu haben, die sie nachhaltig traumatisierten. Details, die so sensibel sind, dass Little Gerhard aufgrund dieses öffentlichen Kommentars und den daraus entsteh-enden Fragen nicht zu Agnethas 50. Geburtstag eingeladen werden wird und sie den Kontakt mit ihm abbricht.
    Little Gerhard weiter: „Nach den Tourneen mit ABBA bekam Agnetha Flugangst, und danach baute sie einen ganzen Berg von Ängsten auf. Außerdem bekam sie Kinder und trennte sich von Björn. Das war einfach alles zu viel für eine junge Frau. Ich habe enormen Respekt vor ihr, dass sie immer weitergemacht hat. Sie ist ein sehr starker Mensch!“
    Man erfährt in dem „Abrechnungsartikel“ auch, dass Agnetha Yoga genutzt hat, um ihre Ängste unter Kontrolle zu bekommen. Sie hat sich der Naturheilkunde und der Astrologie zugewandt, sucht ihr Heil im Gedanken der Heilung. Freunde und Bekannte sollen sie deshalb als „abgedriftet“ empfinden und bemerken, dass sie sich mehr und mehr abgrenzt.
    Agnetha: „Yoga hat mir Kraft zurückgegeben und mir geholfen, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Seele zu finden. Ich habe ein großes Interesse an Gesundheitsfragen, so wie der indische Arzt Deepak Chopra damit umgeht. In der westlichen Welt nehmen die Leute immer gleich eine Pille, wenn sie Kopfschmerzen haben. Ich habe gelernt, erst einmal in Ruhe zu schauen, woher die Kopfschmerzen kommen, was vielleicht die tieferen Ursachen sind. Wenn man das weiß, kann man eine dauerhafte Lösung finden.“
    Stig Anderson stirbt am 12. September 1997 an einem Herzinfarkt. Er wurde 66 Jahre alt. Seine Frau Gudrun ist gerade auf Urlaub, kehrt aber rasch zurück. Görel Hanser, eine treue Mitarbeiterin von Polar, ruft alle Mitglieder von ABBA an, um sie zu verständigen, bevor die Presse es mitbekommen hat. Als die Journalisten dann die Privatnummern der Mitglieder von ABBA anwählen, lehnt Benny jeden Kommentar ab. Björn gibt folgendes Statement heraus: „Was heute passiert ist, ist tragisch. Stig Anderson hat mir viel bedeutet, sowohl als Mensch, als auch als Mentor. Meine Gedanken sind heute bei seiner Frau Gudrun und ihren Kindern.“
    Frida weigert sich, ans Telefon zu kommen, als eine Zeitung anruft.
    Gudrun Anderson wird später von den letzten Jahren sagen: „Sie waren schwer. Stig war krank und hatte den Lebens-willen verloren. Ich glaube, dass es gut für ihn ist, dass sein Leben zu Ende ging. Er konnte nichts mehr empfinden.“
    Zu Stigs Begräbnis, das live im Fernsehen ausgestrahlt wird, kommen alle Mitglieder von ABBA außer Agnetha, die aber einen Kranz schickt.
    Sowohl die Autobiographie wie auch Agnethas Platte „That's Me. Greatest Hits“ sind ein Flop. Die Erfahrung ist für sie neu. Konnte sie bei dem Buch einfach behaupten, es sei schlecht geschrieben, geht der Misserfolg der Platte tiefer. Hier befindet sie sich auf ihrem ureigenen Territorium als Künstlerin. Der Wunsch, wieder ein Album einzuspielen, wird sich aus der Frage ergeben, wer sie denn eigentlich ist, wenn nicht Agnetha, die Frau mit der großartigen Stimme.
    1999 heißt es in der „Mail On Sunday“, Agnetha leide unter Verfolgungswahn und Depressionen und verkrieche sich in ihrem Haus
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