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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie
Autoren: Helmut Barz
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Sonderermittlungseinheit abkommandiert worden waren. Zum Dienst unter »KD Klein«. An das Kürzel vor ihrem Namen musste sich Katharina noch gewöhnen. Es stand für »Kriminaldirektorin«. Gemeinsam berichteten sie und Andreas Amendt, was diese neue Einheit leisten sollte.
    »Ihr sollt Todesfälle untersuchen, ob eventuell ein Verbrechen vorliegt und dieses nach Möglichkeit aufklären?«, fragte Harry wenig überzeugt. »Und was macht dann das KK 11?«
    Andreas Amendt erklärte: »Na ja, wir sollen uns halt um all die Fälle kümmern, die durch das Raster fallen. Wo es keinen Anfangsverdacht gibt und die daher nicht oder nur sehr oberflächlich untersucht werden. Außerdem sollen wir Mediziner schulen.«
    »Irgendwie klingt das nach Wegloben«, warf Harry ein.
    »Ist es auch«, antwortete Katharina. »Aber die werden noch ihr blaues Wunder erleben. Die ganze Angelegenheit ist so schwammig formuliert, dass wir praktisch alles dürfen und fast nichts müssen.«
    »Und was soll ich dabei?«, fragte Harry, dem der Plan jetzt schon besser gefiel.
    »Meine Idee«, fuhr Katharina fort. »Kann nicht schaden, ein paar erfahrene Streifenpolizisten dabeizuhaben.«
    »Damit sie dich von Dummheiten abhalten?« Harry legte Katharina den Arm um die Schulter und zog sie väterlich an sich.
    »Nun kommen Sie schon. Hier gibt es keine gefährlichen Monster. Ich habe extra nachgeschaut«, kommandierte Andreas Amendt. Katharina tastete sich behutsam die Treppe in den Pool hinunter, die Hand ängstlich an das Geländer geklammert. Was war sie doch manchmal für ein Feigling! Beherzt nahm sie die letzte Stufe und ging durch das klare Wasser auf Andreas Amendt zu, der im Nichtschwimmerbereich auf sie wartete.
    Sie hatten ihre Listen fertig geschrieben und abgeschickt. Und dann hatte Katharina Andreas Amendt daran erinnert, dass er sie auf den Schießstand begleiten wollte. Er hatte nur erwidert: »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, Frau Klein. Rein in den Badeanzug!« Verdammt! Sie hatte gehofft, er würde sich nicht mehr daran erinnern.
    Er war gnädig gewesen und hatte mit dem Schwimmunterricht auf dem Land, am Rand des Pools, angefangen. Sie hatte sich bäuchlings auf einen Hocker legen müssen und er hatte ihr die Brustschwimmbewegungen beigebracht.
    Dann hatte er sie in den Pool befohlen. Ins Wasser. Wo doch dort die Ungeheuer auf sie lauerten. Aber nein! Sie würde sich die Blöße nicht geben. Zielstrebig watete sie weiter, bis sie Andreas Amendt erreichte: »Und jetzt?«
    »Legen Sie sich aufs Wasser! Keine Sorge! Ich halte Sie. Und das ist Salzwasser. Es trägt Sie fast von selbst.«
    Zögernd gehorchte sie. Amendt legte ihr den Arm um den Bauch. Er war wirklich kräftig. Seine Hand fühlte sich sicher an. Gut. Richtig. Ärgerlich stellte sie fest, dass sich ihre Brustwarzen versteiften und gegen den dünnen Stoff des Badeanzugs drückten. Doch das kam sicher nur vom kalten Wasser. Ganz sicher. Und, was sollte sie noch mal?
    »Schwimmbewegungen!«, befahl Amendt. Sie gehorchte und fühlte sich wie eine unbegabte Kaulquappe.
    »Sehen Sie? Jeder kann schwimmen«, sagte Andreas Amendt leichthin. Was? Und wo war seine Hand geblieben? Vor Schreck vergaß Katharina ihre Bewegungen, verhedderte sich mit Armen und Beinen und ging unter. Im nächsten Moment wurde sie gepackt und an die Oberfläche gezogen. Sie spie Amendt eine Fontäne Wasser ins Gesicht: »Sie sind ein Arschloch!«
    »Ich weiß. Und noch mal«, befahl Andreas Amendt. Wieder packte er sie. Artig begann sie, Arme und Beine zu bewegen.
    »Achtung!« Sie spürte, wie sein Griff schwächer wurde. Schließlich ließ er ganz los.
    Konzentrier dich, befahl sie sich. Und tatsächlich. Sie blieb oben. Zug um Zug kam der heiß ersehnte Beckenrand näher. Sie erreichte ihn, packte zu und drehte sich stolz zu ihrem Lehrer um. Amendt stand gerade mal drei Meter hinter ihr. Nur?
    Er nickte ihr anerkennend zu: »Wenigstens kommen Sie jetzt schon mal an Land. Vorausgesetzt, Sie fallen ziemlich dicht am Ufer ins Wasser.«
    Zur Antwort spritzte ihm Katharina eine Handvoll Wasser ins Gesicht. Er spritzte zurück: »Die gute Nachricht ist«, erklärte er vergnügt, »dass Sie Schwimmen nicht mehr verlernen können. Es prägt sich fest im Gedächtnis ein.«
    Katharina zögerte, denn sie hatte plötzlich eine Idee: »Auch bei Amnesien?«, fragte sie.
    Andreas Amendt sah sie verständnislos an: »Klar. Das Körpergedächtnis ist von Amnesien nicht betroffen. Warum?«
    »Nur so ein
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