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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman
Autoren: Tracey O´Hara
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öffnete, auf der »Leiter Sicherheitsabteilung« stand. Der Raum dahinter war spärlich und unspektakulär eingerichtet und passte nicht unbedingt zu Oberons Stil. Er trat hinter seinen Schreibtisch und grinste, als er die Hände um die Ecken der Platte schloss und auf einen verborgenen Knopf drückte. Summend glitt ein Teil der Wand beiseite und enthüllte eine Wendeltreppe.
    »Komm«, sagte er. »Hier entlang.«
    Sie stiegen in ein modernes Großraumbüro hinunter, das von verglasten Zimmern und Besprechungsräumen umgeben war. Hier gab es nur Leder, Chrom und Glas – ein starker Kontrast zu dem Aufenthaltsraum oben.
    »Willkommen im Bunker«, sagte Oberon und trat ein. Er schüttelte sich den Mantel von den Schultern und hängte ihn an eine Garderobe.
    Der Teppich dämpfte das Geräusch seiner schweren Springerstiefel. Mit seinem Iron-Maiden-T-Shirt, den schwarzen Jeans und dem breiten schwarzen Gürtel mit Stahlnieten und der massigen Harley-Davidson-Schnalle sah er aus wie ein Türsteher in einem Strip-Club für Motorradfahrer. Die gewundenen Linien und Punkte seiner Tätowierungen waren deutlich auf den nackten Armen sichtbar.
    »Captain, Ihre heiße Schokolade.« Das freundliche Gesicht von Antonio Geraldi strahlte Kitt an, als er Oberon einen großen Becher in die Hand drückte. »Mit Extra-Marshmallows, so wie Sie es mögen.«
    In Oberons fleischiger Faust sah der Becher winzig aus. »Danke.«
    Die gelben, für Paramenschen angenehmen Lichter spiegelten sich auf Tonys kahlen Schädel, als er auf Kitt zutrat und sie umarmte. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit sie mit Dylan und Oberon in der Abteilung für Gewaltverbrechen zusammengearbeitet hatte.
    »Wie geht es Ihnen, Tony?«, fragte Kitt. »Rieche ich da etwa Caffè Latte mit Zimt?«
    Tony grinste. »Ich wusste, dass Sie heute kommen, deswegen habe ich Ihnen Ihr Lieblingsgetränk besorgt.«
    »Mein Gott, ich kann gar nicht glauben, dass Sie sich daran erinnert haben«, sagte sie überrascht.
    »Ja, ja, ich weiß«, sagte Tony, zog das Kinn ein und senkte theatralisch die Stimme. »Eines Tages wirst du eine Frau sehr glücklich machen, Tony.«
    Seine Nachahmung Oberons war so getreu, dass Kitt ihren Latte vor Lachen beinahe über sein T-Shirt gekippt hätte.
    Oberon stützte seinen massigen Körper auf einen Tisch in der Nähe. »Nicht, wenn ich Sie vorher erwürge.«
    Der Aeternus Tony trug seine gewöhnliche Kleidung: eine Designerjeans und ein senffarbenes T-Shirt mit der Aufschrift »Auch Katzen sind Menschen«. Seit sie ihn kannte, trug er Shirts mit Parolen, die denen der Mitglieder der »Paramenschen gegen Tiermissbrauch« verdammt nahe kamen. Sie war so froh, dass auch er hier arbeitete. Zu wissen, dass Freunde in der Nähe waren, machte die neue Arbeit weniger beängstigend.
    Eine Frau mit skandinavisch blondem Haar trat auf sie zu. Obwohl sie vertraut aussah, konnte sich Kitt nicht erinnern, wo sie sie schon einmal gesehen hatte. Sie trug ein dunkelgraues Prada-Kleid über einem weißen T-Shirt, und auf ihrem Kopf thronte eine extradunkle Sonnenbrille, sodass ihre smaragdgrünen Augen nun sichtbar waren. Bei jeder anderen Frau hätte diese Aufmachungein wenig manieriert gewirkt, aber bei ihr sah es einfach nur … tödlich professionell aus.
    »Kitt, das ist Antoinette Petrescu«, sagte Oberon.
    Die Hand, die Kitt ausgestreckt hatte, erstarrte, zitterte, und sie spürte, wie ihr ihr Lächeln entglitt, bevor sie etwas dagegen tun konnte. Sie begrüßte Antoinette mit einem ziemlich schwachen »Hallo«.
    Das war die Frau, die für den Tod ihres Bruders verantwortlich war, wenn auch nur indirekt. Aber auf den Schreck, Antoinette zum ersten Mal seit Dylans Ermordung von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie holte tief Luft und stellte den Kaffee auf einen Tisch, damit sie ihn nicht fallen ließ. Diese Bewegung brachte sie wieder ins Gleichgewicht.
    »Oberon hat es Ihnen nicht gesagt, oder?«, fragte die Aeternus.
    »Nein, das hat er nicht.« Kitt warf Oberon einen bösen Blick zu. »Es tut mir leid … das ist nur der Schreck. Ich hatte nicht erwartet …«
    »Ich verstehe«, sagte Antoinette mit einem schwachen, unbeholfenen Lächeln.
    Oberons Blick glitt über Kitts Schulter hinweg, er runzelte die Stirn.
    Kitt spürte ihn , bevor sie ihn sah. Die Welt drehte sich und nahm alle Atemluft mit. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und erfüllte ihre Ohren mit seinem Hämmern. Zum letzten Mal hatte sie ihn
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