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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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Henkers erwarb.
    Alle weiteren Friedensgespräche waren unmöglich geworden, bis Christian, von dem alle erwarteten, dass er den entscheidenden Angriff auf die Menschen anführen würde, auf Nicolae zuging. Christians Trauer war durch sein Gemetzel nicht erstickt worden. Im Gegenteil – seine Reue war so groß, dass Nicolae Mitleid mit ihm hatte. Doch der Rat der Aeternus-Ältesten wollte einem Friedensabkommen nicht zustimmen, solange noch jemand, der für den Angriff mitverantwortlich war, in Freiheit lebte. Nicolae musste die schwierigste Entscheidung seines Lebens treffen. Entweder würde es noch mehr Krieg und Tod geben, oder er musste seinen einzigen Bruder Emil opfern.
    Nicolae entschied sich für Letzteres und versicherte, dass die Menschen wegen Christians Morden nichts gegen ihn unternehmen würden. Wenn der Rote Henker zur Vernunft gebracht werden konnte, würde es Hoffnungfür alle geben. Durch diesen Akt des Vertrauens und der Zusammenarbeit wurden weitere Friedensgespräche möglich.
    Emil wurde vor das Gericht des Ältestenrats der Aeternus gestellt und zum Tod durch öffentliches Köpfen verurteilt, doch diesmal war Christian nicht der Henker, sondern lediglich Zuschauer.
    »Was hat das alles mit der Gegenwart und dem Besuch dieses Aeternus zu tun?« Antoinette schaute auf und versuchte, ruhig zu bleiben.
    Sergei erhob sich und humpelte um den Schreibtisch herum, wobei sein Stock über den Boden klapperte, bis er neben ihr stand. »Christian ist nicht unser Feind. Du musst die Vergangenheit loslassen.«
    »Aber Onkel …« All das war zwar vor mehr als hundert Jahren geschehen, doch sie konnte nicht einfach vergessen, dass Christian so viele Menschen kaltblütig abgeschlachtet hatte.
    Sergei richtete sich auf. »Ich habe beschlossen, dass wir an der diesjährigen RaMPA-Konferenz teilnehmen. Ich muss mit ein paar alten Freunden sprechen.«
    »Aber Onkel, sie versuchen schon seit Jahren, dich zu sich zu holen, und du hast dich immer von der Politik der Gilde und des RaMPA ferngehalten. Was ist jetzt anders geworden?«
    »Du musst dich den Paramenschen mehr aussetzen; du hast zu lange nichts mit ihnen zu tun gehabt. Für dich ist es an der Zeit, in der wirklichen Welt zu leben, Antoinette.«
    Antoinette sah Sergei an, seine Worte trafen sie bis ins Mark.
    Sein Gesichtsausdruck wurde sanfter. »Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was Christian mir berichtet hat, dann könnten uns schwere Zeiten bevorstehen. Ich mussmir diese Vorfälle selbst ansehen, und wo ginge das besser als bei der Konferenz, an der all meine Kollegen teilnehmen werden? Die Beweise, die Christian vorgelegt hat, deuten auf jemanden aus der Gilde hin. Ich muss mir Gewissheit verschaffen, bevor ich ein für allemal der Gilde den Rücken kehre.«
    Antoinette kniff die Augen zusammen. »Das ist unmöglich. Warum sollte die Gilde darin verwickelt sein? Ihr Zweck ist es, uns vor seiner Art zu schützen. Warum sollten wir dem Wort eines schmutzigen Blutsaugers vertrauen?«
    Antoinettes Kopf flog zurück. Stechende Schmerzen bohrten sich in ihre Wange. Sie sah hoch in das wütende Gesicht ihres Onkels und fuhr sich mit der Hand ans Gesicht. Nie zuvor hatte Sergei sie geschlagen, aber sie hatte sich auch noch nie so respektlos geäußert.
    »Erstens stehen wir persönlich in Christians Schuld.« Sergeis Stimme klang harsch, aber beherrscht. »Er hat euch das Leben gerettet, als er dich und Nici zu uns gebracht hat. Und zweitens …« Sergei stützte sich auf seinen Stock und machte ein grimmiges Gesicht. »Wir dürfen nicht vergessen, was beim letzten Mal passiert ist, als die Unruhen uns geplagt haben. Du hast deine Eltern verloren.«
    ◀   ▶
    Es war egal, in welchem Hotel Christian wohnte; sie waren alle gleich. Sofort ging er zur Bar und bestellte einen doppelten Scotch. Er kippte ihn in einem Zug herunter und verlangte nach einem zweiten.
    »Na, ist es wirklich gut gelaufen?«, fragte eine vertraute Stimme.
    »Trinkst du einen mit, Viktor?« Christian drehte sich um und bemerkte ein amüsiertes Glitzern in den bernsteinfarbenen Augen seines Freunds.
    »Sicher, wenn du bezahlst.« Das Lachen des ansehnlichen blonden Mannes erregte die Aufmerksamkeit einer in der Nähe stehenden Schönheit, die ihr blond gefärbtes Haar aufschüttelte und in die Richtung der beiden Männer lächelte. Viktor kicherte noch einmal und klopfte Christian auf die Schulter. »Aber wir sollten irgendwohin gehen, wo es … privater ist.«
    Sie spazierten zu
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