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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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hochrangigen Personen …
    Sie beugte sich vor. »Die Unruhen?«
    »Du hast recht, Sergei. Sie begreift äußerst schnell«, sagte eine samtige Stimme hinter ihr.
    Antoinette drehte sich um und blickte in die strahlendsten blauen Augen, die sie je gesehen hatte. Ihr Magen tat einen Sprung und drückte ihr die Luft aus der Lunge.
    Die schlanke Gestalt lehnte nachlässig an der Wand und hatte die Hände in den Taschen des modischen dunklen Armani-Anzugs vergraben. Mitternachtdunkles Haar fiel bis auf den Kragen des roten Seidenhemds, das an der Kehle offen stand und die blasse Haut in erschreckendem Kontrast entblößte. Es stand ihm.
    Ihr Blick schweifte über den Rest des Mannes, und sie spürte die Macht, die unter seinem beiläufigen Gehabe lag. Er war wie eine Kobra, bereit zum Angriff. Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen, in denen ein belustigtes Zwinkern lag.
    Diese Augen … nun begriff sie. Was macht ein Aeternus hier? Und das ist nicht bloß irgendein Aeternus, sondern …
    »Antoinette, das ist …«
    Mit einem finsteren Blick brachte sie ihren Onkel zum Schweigen. »Ich weiß, wer er ist.« Sie senkte die Stimmezu einem gefährlichen Flüstern. »Seit wann laden wir jemanden wie den Roten Henker in unsere Schule ein?«
    ◀   ▶
    Christian machte eine unbeteiligte Miene. Seit über einem Jahrhundert hatte ihn niemand mehr mit diesem alten Titel angeredet. Überraschung, Verwirrung und schließlich Wut spiegelten sich in ihren feinen Gesichtszügen. Nach den anstrengenden Übungen klebten feuchte blonde Locken an ihren Wangen und hoben die tief purpurfarbenen Prellungen von der Begegnung mit dem Drenier in Miami deutlich hervor. Das smaragdene Feuer in ihren Augen drohte ihn zu versengen.
    Er richtete sich auf, nahm die rechte Hand aus der Hosentasche und streckte sie ihr entgegen, während er einen Schritt auf sie zu machte. Sie warf ihm einen raschen Blick zu und wirbelte dann so ungestüm herum, dass ihr der Zopf gegen die Schulter schlug.
    »Warum ist er hier?« Die Schärfe in ihrer Stimme schnitt tiefer, als es jede Klinge vermocht hätte.
    Ihre Haut glimmerte unter einem feinen Schweißüberzug, und auf ihrem Trainings-Shirt waren feuchte Flecken zu sehen. Antoinettes köstlich heißer Duft sorgte dafür, dass er sie nackt unter sich sah und sie vor Lust jammerte, während er sich zu ihrer Kehle hinunterbeugte. Rasch tilgte er dieses Bild aus seinem Kopf. Deswegen war er nicht hergekommen, und er hatte keine Zeit für solche Ablenkungen. »Miss Petrescu, darf ich …«
    »Ich habe nicht mit Ihnen gesprochen, Sie … Vampir!« Das letzte Wort spuckte sie aus, als handelte es sich um ein fauliges Fleischstück.
    »Antoinette!«, rief ihr Onkel.
    Sie machte eine zerknirschte Miene, die aber nur eine Sekunde lang anhielt. Als sie Christian in die Augen sah,sang ihr Blut vor Bitterkeit und Hass. Er roch es in ihrem Atem und schmeckte es in der Luft. Sie war so voller Wut, so erfüllt von tiefem und mächtigem Zorn. »Wir bevorzugen die Bezeichnung Aeternus statt des parasitischen Namens, den ihr Menschen geprägt habt.«
    »Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich allein mit meiner Nichte rede, Christian. Ich werde Ihnen meine Antwort rechtzeitig mitteilen«, sagte Sergei.
    Christian nickte. »Es tut mir leid, dass wir uns unter solch tragischen Umständen begegnen. Ihr Bruder war ein guter Mann, genau wie Grigore.«
    Nun hatte er ihre Aufmerksamkeit erlangt. Bei der Erwähnung ihres Vaters riss sie den Kopf herum. Als er lächelte, kniff sie die Augen zu Schlitzen zusammen.
    »Es ist lange her.« Sergei ergriff Christians ausgestreckte Hand. »Und wir stehen schon wieder in Ihrer Schuld. Vielen Dank dafür, dass Sie uns davon in Kenntnis gesetzt haben.«
    Erneut reichte Christian Antoinette die Hand, doch sie ignorierte sie zum zweiten Mal. Er schüttelte den Kopf und steckte sie wieder in die Hosentasche, bevor er das Zimmer verließ.
    Christian ging auf die wartende Limousine zu.
    »Mr. Laroque, Sir«, sagte der Chauffeur und tippte sich an die Kappe, als er die hintere Tür aufhielt.
    »Fahr mich ins Hotel, Mike.« Christian warf einen letzten Blick zurück, schüttelte noch einmal den Kopf und rutschte auf den Rücksitz. »Ich glaube, ich brauche einen großen Drink«, murmelte er vor sich hin.
    Nachdem er nun Antoinette von Angesicht zu Angesicht begegnet war, bezweifelte er, dass sie länger als fünf Minuten zusammen im selben Raum sein konnten – von einer Zusammenarbeit ganz zu
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