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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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Gesicht, während ein zweiter Orgasmus sie durchfuhr. Dann schlug er wieder die Zähne in sie.

3    ES GEHT ETWAS UM
    Ihr warmes Blut pumpte durch seine Adern, vertrieb seine Erschöpfung und belebte die müden Muskeln. Mit der Zunge fuhr er sanft über die Einstichstellen an ihrem Hals, damit die Enzyme seines Speichels die Wunden rasch verschlossen und keine Spur seiner Labung hinterließen.
    Sie keuchte noch immer unter der Hitze dessen, was sie miteinander geteilt hatten, und stöhnte, als er sich zurückzog. Er half ihr aus ihrer nicht ungefährlichen Lage, und sie bückte sich, hob ihr Kleid auf und zog es wieder an.
    Er lehnte sich gegen das Balkongeländer und lauschte den Wellen, die hinter dem großen Pool des Hotels an den Strand plätscherten, während er sich die Hose zuknöpfte.
    »Wie lange bist du schon bei der Agentur?«, fragte er im Plauderton. Er hatte immer ein schäbiges Gefühl, wenn er eine Spenderin einfach durch die Tür schob, nachdem er fertig war.
    »Seit etwa drei Monaten. Ich studiere Jura.« Sie nahm ihr abgestelltes Glas an sich und lehnte sich gegen ihn. Der dünne Schweißfilm auf ihrer Haut glitzerte im Mondlicht.
    »Wie bist du zur Spenderin geworden?«
    »Die Agentur zahlt gut, auch wenn manche der Meinung sind, es sei erniedrigend, wenn sich ein Aeternus an dir nährt. Ein Exfreund von mir hat gesagt, ich sei nicht besser als die sprichwörtliche Melkkuh. Aber …« Siedrehte sich um, sah ihm in die Augen und wandte den Blick wieder ab. »Es gibt noch einen anderen Grund …«
    »HIV.« Er hatte es geschmeckt.
    Das Blut stieg ihr in die Wangen, als sie ihn wieder ansah. »Das habe ich meinem ersten Freund zu verdanken.«
    Er nickte. Christian kannte einige Spender, die HIV-positiv waren. Die Aeternus waren immun gegen menschliche Krankheiten, und so war dies eine ungefährliche Art für Menschen, gelegentlich Sex zu haben, ohne den Partner anzustecken.
    Sie betrachtete ihre Hände. »Eine Freundin von mir war unheilbar an Krebs erkrankt und hat einen Aeternus gebeten, sie zu umschlingen .« Eine Träne quoll aus ihrem Auge und bildete einen silbernen Pfad auf ihrer Wange.
    »Ich vermute, es ist nicht gut ausgegangen«, sagte er.
    Bleich lag ihr Gesicht im Mondlicht, als sie den Kopf schüttelte. »Sie ist vor zwei Wochen gestorben.« Sie atmete tränenschwer, biss sich auf die Unterlippe und schenkte ihm ein zitterndes Lächeln. »Sie hat gesagt, sie würde lieber dabei sterben, als in der Chemotherapie alle Haare zu verlieren.«
    Christian schüttelte den Kopf. Die meisten, die sich umschlingen ließen, erlitten einen sehr schmerzhaften Tod, wenn sich ihr Körper bei dem Versuch, sich an die DNA-Veränderungen anzupassen, selbst zerriss.
    Menschen – wann würden sie endlich lernen?
    »Dieser Kerl, mit dem sie sich getroffen hat, hat gesagt, er würde es tun, wenn sie zehntausend Dollar auftreiben kann. Ich habe versucht, es ihr auszureden, aber sie wollte mir nicht zuhören.«
    Nun war seine Aufmerksamkeit geweckt. Es war nicht gegen das Gesetz, jemanden zu umschlingen, wenn er es wirklich wollte, aber es war verboten, dafür eine Bezahlung zu fordern.
    »Wer war dieser Mann?« Er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten, damit er sie nicht verängstigte.
    »Ich weiß es nicht. Sie wollte es mir nicht sagen.« Das Mädchen sah ihn an. »Was er mit ihr gemacht hat, war falsch, nicht wahr? Und sie so zurückzulassen …« Sie schlang die Arme um sich und zitterte trotz der Wärme.
    Die Dritte in diesem Monat. Vielleicht hatte Victor recht, und es begann von Neuem. »Ich kann dafür sorgen, dass sich jemand um diesen Fall kümmert, wenn du mir die Einzelheiten verrätst.«
    »Würdest du das tun? Ich habe wirklich nicht gewusst, wem ich das anzeigen soll.« Ihr Gesicht wurde heller, und ihre Augen glitzerten vor unvergossenen Tränen. »Weißt du, ich habe heute Nacht nichts mehr vor. Wenn du willst, bleibe ich hier.« Sie sah ihn unter gesenkten Wimpern hervor an.
    Es war ein verführerisches Angebot, doch er schüttelte den Kopf. »Vielen Dank dafür, aber ich habe heute Nacht noch zu viel zu tun.«
    In ihrem Gesicht spiegelte sich Enttäuschung wider. Er geleitete sie zurück ins Zimmer und half ihr in den Mantel.
    »Hier ist noch eine Zulage für dich.« Er streckte ihr einige gefaltete Hundert-Dollar-Noten entgegen.
    Sie sah das Geld an, nahm es aber nicht. »Das musst du nicht tun. Ich hatte eine schöne Zeit mit dir.«
    »Es ist ein Geschenk. Für dich.«
    Ihr
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