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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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Gesicht verdunkelte sich. »Ich bin keine Prostituierte. Ich war der Meinung, dass es uns beiden gefallen hat. Die Agentur bezahlt mich gut für die Blutspende; das ist meine Arbeit. Wenn ich einen Kunden mag, biete ich ihm manchmal mehr an, aber ich nehme niemals Geld für Sex. Dann würde ich mich … schmutzig fühlen.«
    »Es tut mir leid.« Er beugte sich vor und berührte ihreWange mit den Lippen. »Es war auch für mich wunderschön.«
    Sie schenkte ihm ein steifes, knappes Lächeln und nickte, während sie ihren Mantel zuknöpfte, dann verließ sie ihn ohne ein weiteres Wort. Er schloss die Tür hinter ihr.
    Menschen. Er würde sie nie verstehen.
    Im Esszimmer stellte er sein Laptop auf und loggte sich in das System des Dezernats für Paramenschliche Sicherheit ein. Das Motto des Dezernats leuchtete auf der Webseite auf: »Schutz und Durchsetzung der Gesetze – zum Nutzen der Paramenschen und Menschen.«
    Innerhalb weniger Sekunden blitzte eine Nachricht auf. »Wo sind Sie gewesen?«
    Christian lächelte über Docs Mangel an Gemeinplätzen. Der Chef des Nachrichtendienstes war wie immer ganz geschäftsmäßig. Er tippte seine Antwort ein. »Beste Grüße auch an Sie, Doc.«
    »Seit zwei Tagen versuche ich, Sie zu kontaktieren. Wo haben Sie gesteckt?«
    »Ich habe gearbeitet, was sonst? Ich bin die ganze Zeit bei den örtlichen Jungs gewesen. Übrigens sieht es ganz so aus, als ob ich eine Spur zu einem weiteren betrügerischen Umschlingungstod hätte.«
    »In den letzten Tagen hatten wir Berichte über ein halbes Dutzend solcher Todesfälle aus dem ganzen Land. Das ist der Grund, warum ich Sie zu erreichen versucht habe.«
    »Es ist also mehr als nur ein einzelner Kerl?«
    »Weitaus schlimmer – Drenier.«
    Christian sank das Herz. Von einem Drenier umschlungen zu werden, bedeutete, dass der Mensch, wenn er denn überlebte, mit Nekrodrenie infiziert und daher vollkommen abhängig von Todesrausch und Chaos war. Ein allzu vertrautes Szenario.
    »Dann ist es kein Zufall, dass Viktor Kontakt mit mir aufgenommen hat.«
    »Er ist wieder aufgetaucht? Wann?« , zuckte Docs Antwort sofort über den Bildschirm.
    »Ungefähr vor einer Stunde hatte ich ihn am Telefon. Er will mit mir reden, bevor ich nach New York zurückkomme. Können Sie für mich ein paar alte Akten von dem Fall ausgraben, an dem er zuletzt gearbeitet hat? Schicken Sie sie mir in einer verschlüsselten E-Mail.«
    »In Ordnung.«
    »Danke, Doc. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie dieser Sache allerhöchste Priorität einräumen.«
    »Mache ich. Ich schicke es Ihnen so schnell wie möglich.«
    Zuerst Antoinette und dann Viktor. Beide waren ungefähr zur gleichen Zeit aus seinem Leben verschwunden und nun wieder aufgetaucht. Das musste mehr als Zufall sein.
    Er tippte Antoinettes Namen in die Suchmaschine des Dezernats ein und erhielt etliche Treffer. Fleißiges Mädchen. Er öffnete ihr Profil, und auf dem Schirm erschien das Bild einer Venatorin in voller Kampfausrüstung, die vor einem niedrigen hölzernen Bauwerk neben einem großen Mann stand, der sich auf einen Spazierstock stützte. Die Überschrift lautete: »Antoinette und Sergei Petrescu von der Petrescu-Ausbildungsschule.« Es war eine der besten Privatschulen des Landes für die Ausbildung zum Venator.
    Das ist sie – ich habe es gewusst.
    Er las weiter und war nicht überrascht, als er herausfand, dass sie von ihrem Onkel Sergei ausgebildet worden war. Vor sechzehn Jahren hatte Christian eine noch sehr junge Antoinette und ihren Bruder in seine Obhut übergeben.
    Schon damals war Antoinette eine Kämpferin gewesen. Sie hatte ihren kleinen Bruder grimmig beschützt und ihn von Christian fernzuhalten versucht. In ihren Augen hatte das Feuer gelodert, ihr Gesicht war eine Maske bitterer Entschlossenheit. Für sie war er das große, böse Aeternus-Schreckgespenst. Er hätte wissen müssen, dass sie einmal Venatorin werden würde.
    Und sie war fleißig gewesen. Hundertzweiundvierzig bestätigte nekrodrenische Ausmerzungen gingen auf ihr Konto – hundertdreiundvierzig, berichtigte er sich, als er sich an die Ereignisse der vergangenen Nacht erinnerte.
    Schon seit Jahren hatte Christian nicht mehr an Sergei gedacht. Als Sergei jünger gewesen war, hatte ihn ein Unfall daran gehindert, selbst zum Venator zu werden. Doch das hatte ihn nicht davon abgehalten, einige der besten auszubilden, die es seit Antoinettes Vater Grigore gegeben hatte. Sergei hatte seine Schule kurz nach seiner
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