Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
Vom Netzwerk:
gekränkt hatte.
    â€žEs tut mir leid, das war unhöflich. Aber wie gesagt, Sie haben mich furchtbar erschreckt. Ich bin es nicht gewohnt, um diese Zeit hier jemandem zu begegnen.“
    Der Mann sah sie nicht mehr an. „Bitte seien Sie versichert, dass ich nicht die Absicht habe, Sie anzugreifen oder Ihnen überhaupt irgendeinen Schaden zuzufügen.“
    â€žNa, da kann ich ja froh sein“, entfuhr es ihr.
    â€žRichtig. Es gibt nur einen Grund, warum ich in diesem Flur bin. Er ist das spiegelgleiche Abbild jedes anderen Flurs in diesem Gebäudeteil des Harbour. Wenn Sie sich im ersten Stock befänden, was wäre zu Ihrer Linken?“
    Hayley verstand gar nichts mehr. „Soll das eine Art Test sein?“
    â€žSo ungefähr.“
    â€žAlso … wir sind unter dem OP-Trakt.“
    â€žWir stehen genau unter OP-Saal eins.“ Er spie die Worte förmlich aus.
    Jetzt hatte sie genug. „Hören Sie, Mr …?“
    â€žJordan.“
    â€žOkay, Jordan, ich bin neu am Harbour. Aber Sie wissen, worum es geht, hm? Das Ganze ist ein Scherz, mit dem man hier ahnungslose neue Kollegen willkommen heißt!“
    Er wandte sich ihr wieder zu. „Von einem Scherz kann hier nicht die Rede sein“, sagte er scharf. „Absolut nicht, Ms …?“
    Es war absurd, eine völlig verrückte Begegnung. Einerseits ärgerte sie sich über das arrogante, herrische Auftreten des Mannes, andererseits übte er eine beunruhigende Anziehungskraft auf sie aus. Entschlossen, sich davon nicht irritieren zu lassen, ging sie auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Grey. Hayley Grey, chirurgische Oberärztin.“
    Blaugrüne Augen, lichtdurchflutet wie das türkisblaue Wasser an den Koralleninseln, richteten sich auf sie, und ihr Herz geriet einen Moment lang aus dem Takt. Sie hatte noch nie so faszinierende Augen gesehen.
    Aber ihre Hand ignorierte der Mann.
    Sie senkte den Blick, und erst jetzt bemerkte sie den Stock in seiner rechten Hand. Hayley konnte nicht verhindern, dass sie leise aufkeuchte, als sie ihn als Blindenstock erkannte.
    Ihre Wangen brannten. Oh nein, sie hatte einem Blinden vorgeworfen, sie anzustarren!
    Bevor sie etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür zur Tiefgarage, und ein junger Mann in Cowboystiefeln, verwaschener Jeans und Kapuzenshirt erschien.
    Beim Geräusch der Stiefelabsätze auf dem Linoleumfußboden drehte sich Jordan um. „Jared?“
    â€žKlaro.“ Er grinste und warf Hayley einen anerkennenden Blick zu, der etwas länger auf ihren Brüsten verweilte.
    Jordan wandte sich wieder ihr zu. „Da Sie jetzt Licht haben, darf ich annehmen, dass Sie den Weg zur Garage allein finden?“
    Das klang eher herablassend als besorgt, und Hayley verspürte plötzlich nicht mehr das geringste Bedürfnis, sich bei ihm für ihr Verhalten zu entschuldigen. Trotzig hob sie das Kinn. „Lassen Sie sich durch mich nicht aufhalten.“
    â€žDann kommen Sie gut nach Hause, Hayley Grey.“ Er streckte den Stock aus und ging.
    Sie sah ihm nach, wie er langsam, aber aufrecht und entschlossenen Schrittes zur Tür marschierte, gelenkt von dem Klicken des Stocks.
    Als er bei dem jungen Mann ankam, sagte er knapp: „Du bist spät dran, Jared.“
    Jared klimperte mit den Schlüsseln. „Tut mir leid, Tom.“
    Hayley erstarrte. Tom? Sie hatte gedacht, Jordan wäre sein Vorname.
    Jordan. Tom Jordan.
    Sie erinnerte sich lebhaft an die Unterhaltung über das mysteriöse Verschwinden des besten Neurochirurgen, den das Harbour anscheinend je gehabt hatte.
    Unmöglich.
    Das war bestimmt ein Zufall. Beide Namen waren nicht gerade außergewöhnlich. Wahrscheinlich lebten und arbeiteten Tausende Thomas Jordans in Sydney. Die Zweifel blieben. Immerhin kannte er sich hier aus wie in seiner Westentasche.
    Wir stehen direkt unter OP-Saal eins.
    Hayley mochte mit dem gesamten Gebäude längst noch nicht vertraut sein, aber sie kannte den OP-Trakt. In OP eins wurden die neurochirurgischen Eingriffe durchgeführt. Andererseits … dieser Tom Jordan war blind. Wie passte das zusammen?
    Der Mann war wie vom Erdboden verschluckt, als wollte er nicht, dass man ihn aufspürt.
    Nein, es war kein Zufall. Hayley schluckte. Sie war soeben dem vermissten Neurochirurgen begegnet.
    Ein beunruhigender, ein faszinierender Mann. Hayley wusste, dass sie ihn nicht so schnell wieder vergessen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher