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Aerzte zum verlieben Band 55

Aerzte zum verlieben Band 55

Titel: Aerzte zum verlieben Band 55
Autoren: Alison Roberts , Judy Campbell , Meredith Webber
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zu schnarchen!
    Sie unterdrückte ein hysterisches Lachen, während sie sich, den Thermobecher in der Hand, zum Vortragssaal aufmachte.
    Als sie sich entschlossen hatte, Chirurgin zu werden, hatte sie gewusst, dass ein steiniger Weg vor ihr lag. Aber sie hätte nie erwartet, dass das Operieren noch die leichteste Übung war. Viel schwieriger war es, zusätzlich zu ihrem Arbeitspensum all die Vorträge, Tutorien, Seminare und Konferenzen zu bewältigen. Ihre chronische Schlaflosigkeit, die sie ganz gut im Griff gehabt hatte, machte ihr mehr und mehr zu schaffen.
    Am Vortragssaal angekommen, wunderte sie sich, warum es hier so ruhig war. Hayley blickte auf ihre Uhr. Sie war viel zu früh dran. Der Gedanke belebte sie wieder ein bisschen. Wenn sie sich in einer der hinteren Reihen verkroch, könnte sie sich ein zehnminütiges Schläfchen gönnen. Dann sollte auch der Kaffee wirken, und sie war wieder fit!
    Ihre Kollegen legten sich lieber in eins der abgedunkelten Dienstzimmer, um sich auszuruhen. Aber Hayley schlief umso besser, je heller es im Raum war. Sie legte die Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.
    Tom hörte, wie die Tür aufging, und nahm im nächsten Moment den Duft nach starkem schwarzem Kaffee wahr. Ärger wallte in ihm auf. Der Techniker hatte Nerven. Erst ließ er ihn eine geschlagene Viertelstunde warten, und dann nahm er sich noch die Zeit, einen Kaffee zu holen? Dabei hatte Tom ihn absichtlich eine halbe Stunde vor Beginn der Vorlesung bestellt.
    â€žWird aber auch Zeit!“ Er konnte seinen Unmut nicht beherrschen. „Ich habe schon versucht, den Computer selbst anzuschließen, aber der Ton geht nicht.“ Als keine Antwort kam, drehte Tom sich um, versuchte, die schemenhafte Gestalt auszumachen. Im selben Moment nahm er einen schwachen blumigen Duft wahr. Einen sehr weiblichen Duft. Tom stöhnte auf. „Sie sind nicht der Techniker, stimmt’s?“
    â€žTut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss.“
    Die verführerisch heisere Stimme mit dem leicht sarkastischen Unterton hüllte ihn ein. Für Tom bestand kein Zweifel, dass er Hayley Grey vor sich hatte. Sofort gaukelte ihm seine Fantasie üppige cremeweiße Brüste vor. Er verdrängte das erotische Bild. „Das ist aber höllisch starker Kaffee“, sagte er.
    â€žEs war auch ein höllischer Tag.“ Sie seufzte, als wäre sie lieber überall, nur nicht in diesem Vortragsraum.
    Was Tom gut nachvollziehen konnte …
    â€žBrauchen Sie Hilfe, Dr. Jordan?“
    Ich brauche Augen! Er betastete seine Blindenuhr und stellte fest, dass der Techniker mittlerweile zwanzig Minuten zu spät war. Tom schluckte seinen Stolz hinunter. „Kennen Sie sich mit Computern aus?“
    Ein melodisches Lachen erklang. „Ich kann sie an- und ausschalten.“
    â€žNa dann.“ Tom hätte den Techniker erwürgen können. Es war schon schlimm genug, dass er um Hilfe bitten musste! Jetzt musste er sich auch noch von jemandem helfen lassen, der keine Ahnung hatte. „Können Sie Anweisungen befolgen?“
    â€žKommt auf den Ton an.“
    Unwillkürlich musste er lächeln. Er konnte sich nicht erinnern, wann zuletzt jemand so mit ihm gesprochen hatte. Bis auf Jared behandelten ihn alle seit seinem Unfall wie ein rohes Ei, was ihn manchmal zur Weißglut trieb. „Gut, dann sind wir im Geschäft. Folgen Sie mir.“
    Tom benutzte seinen Blindenstock, um zum Rednerpult zu gelangen. Wenn er unter Stress stand, gelang ihm die Echoortung nicht. Und er hatte nicht vor, vor Hayley Grey auf die Nase zu fallen – oder vor sonst jemandem aus dem Harbour.
    â€žIch sehe Licht am Bildschirm, also kann ich davon ausgehen, dass der PC eingeschaltet ist?“
    â€žDas ist Ihr Bildschirmschoner. Tolles Foto.“ Ihre Begeisterung klang echt. „Ist das das Ningaloo Reef im Westen von Australien?“
    Er hatte keine Ahnung, welches Bild Jared hochgeladen hatte, und es interessierte ihn auch nicht. „Kann sein.“ Tom betastete den Computer, bis er das Kabel fand, das er vermeintlich in die Sound-Buchse gesteckt hatte. „Ist das grün?“
    â€žJa.“
    â€žSehen Sie am Pult nach. Habe ich es in die entsprechende grüne Buchse gesteckt?“
    Seidig weiche Haarsträhnen streiften seine Wange, als Hayley sich vorbeugte. Ein zarter Duft nach Kokos und Limette stieg Tom in die Nase. Sofort tauchte ein
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