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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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„inneres Trainerteam“ regelmäßig und ritualisiert einmal am Tag und durchaus auch zur Vorbereitung Ihrer Angstübungen!
Verlassen Sie das „innere Gefängnis“
    Fast jede psychische Erkrankung geht damit einher, dass viel Gedanken- und andere Kraft für die Symptomatik verwendet wird und die Wahrnehmung entsprechend eingeengt ist. Sie können im Verlauf der Therapie oder Übungsperiode täglich protokollieren, wie viel Prozent Ihrer Gedanken dem Symptom gewidmet sind. Wenn Sie die hier beschriebenen Übungen umsetzen, werden Sie sehen, dass dieser Anteil weniger wird und sich damit auch die Symptome verbessern. Denken Sie daran: Gedanken sind nicht nur Folge von Symptomen, sie sind mindestens genauso häufig auch deren Ursache!
    Was machen Sie, wenn Sie allein sind? Beruhigt es Sie eher, sich zurückziehen zu können oder halten Sie es allein gar nicht aus? Wie viel Raum und Zeit nimmt die Angst ein? Gedanken können wir häufig nicht so gut gezielt steuern. Deshalb ist der Ratschlag, „einfach“ mal etwas anderes zu denken, in vielen Fällen nicht sehr hilfreich.
    Was wir jedoch in aller Regel gut beeinflussen können, sind unsere konkreten Aktivitäten. Wir haben die Möglichkeit, uns zurückzuziehen und allein zu sein oder uns unter Menschen zu begeben. Die Umgebung und ganz besonders Kontakte zu Menschen haben Einfluss auf das, was wir wahrnehmen, wie wir uns erleben und somit zwangsläufig auch auf das, was wir fühlen und denken.
    Normalerweise brauchen wir beides: Zeit mit Menschen, mit denen wir uns wohl fühlen und Zeit für uns allein. Angst schafft Abhängigkeit und engt diese Möglichkeiten ein. Um aus diesem „inneren Gefängnis“ herauszukommen, möchten wir Ihnen ein paar Anregungen zum Ausprobieren geben:
Übung
    Probieren Sie jeden Tag etwas Neues aus
Nehmen Sie sich jeden Tag vor, eine neue Erfahrung zu machen. Wie das gehen soll? Fangen Sie in Ihrem Alltag mit kleinen Dingen an:
Stellen Sie sich einmal den Wecker früher ein und machen Sie einen kleinen Morgenspaziergang.
Frühstücken Sie etwas, was Sie bisher noch nie um diese Zeit gegessen oder getrunken haben.
Wählen Sie einen Platz zum Essen, der nicht der gewöhnliche ist.
Nehmen Sie ein neues Shampoo oder probieren Sie einen neuen Duft aus.
Verändern Sie die Reihenfolge von Routineaktivitäten, tanzen Sie mitten am Tag zu Ihrer Lieblingsmusik, rufen Sie frühere Bekannte an, ziehen Sie etwas „Flippigeres“ an.
    Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Entscheidend ist, dass Ihre Wahrnehmung und Ihr Erleben wieder weiter und freier werden. Es geht nicht um Großes, um neue Hobbys, sondern um kleine Änderungen in Alltag. Neue Erfahrungen im angstfreieren Raum können Sie auch als Vorbereitung für das Üben angstbesetzter Situationen nutzen. Wenn es Ihnen aufgrund der Ängste noch zu schwer fällt, mehr in Kontakt mit anderen Menschen zu treten, nutzen Sie moderne Medien (was Sie eventuell sowieso schon tun), aber auch gute Literatur, Filme, Musik, sinnliche Genüsse. Dabei ist es nicht egal, was Sie lesen, sehen, hören, schmecken. „Füttern“ Sie Ihren Körper und Ihr Gehirn mit Eindrücken, die Ihnen wirklich guttun und Sie in Ihrer Entwicklung voranbringen. Seien Sie achtsam im Konsum von Medien. Überreizen Sie sich nicht mit zu viel unwichtigen und negativen Informationen.
Steigern Sie die Selbstwirksamkeit
    An mehreren Stellen haben wir die Selbstwirksamkeit angesprochen und hervorgehoben, dass eine hohe Erwartung an die Selbstwirksamkeit mit psychischer Gesundheit einhergeht: Menschen, die glauben, dass Sie die Dinge beeinflussen können, sind psychisch gesünder und stabiler.
    Wie die Begriffe „Erwartung“ und „glauben“ schon nahe legen, geht es nicht nur um die wirkliche, „objektive“ Möglichkeit, Dinge zu beeinflussen. Wichtig ist, was wir wahrnehmen und glauben. Diese Wahrnehmung und dieser Glaube haben wiederum einen direkten Einfluss auf die Realität. Wer von einem geringen eigenen Einfluss ausgeht, wird auch keinen Einfluss auf unterschiedliche Dinge haben. Wer dagegen viel eigenen Einfluss annimmt, tritt nach innen und außen stärker auf und wird Einfluss erleben. Das biblische Bild vom Glauben, der Berge versetzen kann, spiegelt diesen Sachverhalt wider.
    Die Selbstwirksamkeitserwartung ist, wie jede gedankliche Aktivität, auch die Folge von Übungen und Automatisierungen. Deshalb schlagen wir hierzu folgende Übung vor:
Übung
    Entdeckung der Selbstwirksamkeit
Überlegen Sie am Abend des
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