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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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werden.“
„Es darf mir nicht gut gehen.“
„Ich habe es nicht verdient.“
„Ich bin schuld.“
„Ich habe versagt.“
    Wie geht es Ihnen, wenn Sie solche Einstellungsmuster lesen? Glauben Sie, dass solche Haltungen realistisch oder hilfreich sind? Was machen diese Sätze mit Ihren Gefühlen? Kennen Sie ähnliche Einstellungen auch bei sich selbst?
Wie sieht eine hilfreichere Haltung aus?
    Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass solche Einstellungen nicht realistisch oder hilfreich sind und belastende Gefühle auslösen, geht es darum, realistischere und hilfreichere Haltungen zu finden. Auch hierzu einige Beispiele:
„Ich kann aus Fehlern lernen.“
„Kein Mensch ist perfekt. Ich muss es auch nicht sein.“
„Ich darf Wünsche und Bedürfnisse haben, genau wie die anderen.“
„Es darf mir gut gehen, auch wenn es anderen schlecht geht und es viel Leid in der Welt gibt.“
„Ich darf mich annehmen, wie ich bin, ich darf mich aber auch weiterentwickeln.“
Übung
    Mit sich selbst Frieden schließen
Denken Sie zunächst an eine Situa tion, in der Sie sich in Unfrieden mit sich selbst gefühlt haben. Vielleicht haben Sie sich in den letzten Tagen, sonst länger zurückliegend, über sich oder andere geärgert und sich damit unwohl gefühlt. Nehmen Sie wahr, wie sich das körperlich anfühlt, wenn Sie sich an diese Situation erinnern.
Denken Sie dann an eine Situation, in der Sie sich in Frieden mit sich selbst gefühlt haben. Erinnern Sie sich an die Atmosphäre und die Details, sodass Sienoch einmal nachempfinden können, dass Sie sich wohl gefühlt haben.
Stellen Sie sich jetzt vor, dass der Teil, der in Frieden mit sich sein kann, auf den Teil, der in Unfrieden mit sich ist, zugeht auf eine liebevolle und unterstützende Weise. Das kann durch Worte oder Berührungen sein. Machen Sie sich bewusst, dass Sie beides sind und versuchen Sie, beide Zustände zu integrieren.
    Aus der „Positiven Psychologie“, wie sie Seligman in seinem Buch „Der Glücksfaktor“ beschreibt, ist noch hervorzuheben, dass die Fähigkeit zur Dankbarkeit wesentlich zur Widerstandskraft und Lebensqualität beiträgt. Es lohnt sich, abends auf den Tag zurückzublicken, sich auch die schönen Dinge bewusst zu machen und dankbar dafür zu sein. Dankbarkeit stärkt Ihre Widerstandskraft.
Eine kleine Anleitung zur Steuerung der Gedanken
    Ein psychotherapeutisches Anliegen ist, Menschen darin zu bestärken, sich selbst auf gute Weise zu beeinflussen. Von dem Verhaltenstherapeuten Kanfer stammen Überlegungen zum „Selbstmanagement“. In diesem Zusammenhang hat er sechs Regeln vorgeschlagen, die wir beherzigen können, wenn wir psychisch gesund werden und bleiben wollen. Diese Regeln stellen wir Ihnen im Folgenden und zum Abschluss dieses Übungskapitels vor, kommentieren sie allerdings nur ganz kurz, weil wir es Ihrer Kreativität überlassen wollen, diese Regeln für sich umzusetzen und anzuwenden.
Verhaltensorientiert denken („think behavior“):
    Versuchen Sie, eigene Zustände möglichst differenziert zu beschreiben (z. B. welche Gefühle Sie wahrnehmen) statt mit wenigen Adjektiven wie „Mir geht es schlecht“. Denken Sie dagegen, mehr in Aktionen, in Verben und konkreten Aktivitäten und Handlungen.
    Negativbeispiel: „Ich bin so kraftlos.“
    Positivbeispiel: „In fünf Minuten mache ich mich auf, um eine kleine Runde um das Haus zu gehen.“
Lösungsorientiert denken („think solution“):
    Nicht das Grübeln, Problematisieren und Gedankenkreisen, sondern das konstruktive Denken, das Lösungen sucht und Barrieren überwinden möchte, hilft uns weiter.
    Negativbeispiel: „Die Schulden, die sich angehäuft haben, erdrücken mich.“
    Positivbeispiel: „Ich vereinbare einen Termin mit der Schuldnerberatung.“
Positiv denken („think positive“):
    Diese Empfehlung ist trivial und vielfältig benutzt; die Umsetzung ist aber nicht einfach und erfordert Übung, zu der wir Sie unbedingt ermutigen wollen. Sie sollensich allerdings nicht belügen. Erziehen Sie sich dazu, die erfolgreichen, angenehmen, gelungenen Aspekte ganz bewusst zu verstehen, anzuerkennen und sich dafür verantwortlich zu fühlen.
    Negativbeispiel: „Ich habe schon wieder nur die Hälfte geschafft.“
    Positivbeispiel: „Immerhin habe ich einiges geschafft; den Rest werde ich nach einer Pause erledigen.“
In kleinen Schritten denken („think small steps“):
    Große Vorhaben und große Ziele können demotivieren. Nehmen Sie sich realistische Ziele vor.
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