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Ackermann tanzt

Titel: Ackermann tanzt
Autoren: Hiltrud Leenders
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triumphierend – viel näher, als sie gedacht hatten.
    Björn kam auf die Füße. Sie rannten wieder. »Da rüber, da sind mehr Sträucher.« Zweige schlugen ihnen ins Gesicht.

    Van Appeldorn lief schnell, aber Peter Cox war nach kurzer Zeit gute dreißig Meter vor ihm. Jetzt sah er sie: das Mädchen mit der roten Jacke, zwei junge Männer.
    »Stehen bleiben! Polizei!«, rief Cox, aber keiner von denen reagierte. Er hetzte weiter. Van Appeldorn hatte wieder aufgeschlossen, da kam auch Ackermann.

    Anna stolperte über eine Wurzel, fing sich ab und dann wurde sie gepackt und heftig zur Seite gezogen. Eine Hand legte sich über ihren Mund und dämpfte ihren Aufschrei. Sie wehrte sich, trat, schlug.
    »Ganz ruhig, Mädchen«, raunte der Mann und zog sie herum.
    Lowenstijn! Er presste sie gegen den dicken Baum und sah ihr beschwörend in die Augen. Sie nickte, schnappte leise nach Luft. Ein paar Meter rechts sah sie Daniel Baldwin, der Giltjes mit sich ins hohe Farnkraut zog.
    »Stehen bleiben!«, rief Peter Cox wieder.
    Der Mittlere hielt im Laufen inne. Er drehte sich um und schoss, einmal, zweimal, dreimal. Holz splitterte. Cox und Ackermann warfen sich zur Seite, suchten Deckung.
    Wieder ein Schuss, ein Aufbrüllen. Ackermann lugte hinter seinem Busch hervor.
    Der Junge mit der Pistole war zu Boden gegangen, wälzte sich hin und her.
    Van Appeldorn stand zwischen zwei Bäumen und hatte seine Waffe noch immer im Anschlag.
    Ackermann war schwindelig vor Erleichterung. Er sprang auf, wurde aber sofort wieder zu Boden gerissen. Seine Brille flog in hohem Bogen durch die Luft. Das Mädchen mit der roten Jacke biss ihm in die Hand, kratzte mit ihren scharfen Fingernägeln durch sein Gesicht. Er bekam sie zu packen, rüttelte sie und verpasste ihr Ohrfeigen, drei, vier. Sie fiel auf den Hintern und blieb wie erstarrt sitzen.
    Bobo hatte sich an Cox festgeklammert und versuchte, ihn zu Fall zu bringen. Der schüttelte sich nur und streckte den Jungen mit einem einzigen Faustschlag zu Boden.
    Ackermann fand seine Brille wieder. Er war giftig. »Wat meins’ du, wat dat Teil kostet, du dämliches Gör!«
    Nur wenige Meter weiter oben trat Lowenstijn hinter einer dicken Eiche hervor. Er grinste und nickte Cox wohlwollend zu. »Saubere Arbeit, mein Bester. Haben Sie mal geboxt?«
    »Nein, nur als Rausschmeißer gearbeitet.«
    Baldwin war bei Killer stehen geblieben. »Saubere Arbeit auch. Schuss in das Bein.«
    Anna und Björn kamen nicht näher.
    »Wo ist eigentlich Norbert?«, fragte Ackermann.
    »Dort«, antwortete Peter Cox leise.
    Van Appeldorn stand gegen einen Baum gelehnt und weinte.

Wir bedanken uns bei Andrej, Valentina, Katharina und Gerti für ihre Hilfe und Inspiration.
    Wir danken Andreas für seine Zeit und seinen Mut. Sein nicht nur sprachliches Einfühlungsvermögen hatte großen Anteil an der Entstehung dieses Buches.
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