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Ackermann tanzt

Titel: Ackermann tanzt
Autoren: Hiltrud Leenders
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rechts ab. Da ist so ein Tunnel drunter durch.«
    Killer legte den Rückwärtsgang ein. »Wehe, du laberst Scheiße.«
    Zarah merkte, dass sie ganz furchtbar aufs Klo musste. Sie fasste nach Bobos Arm, der schob ihre Hand weg, wandte sich dann aber doch um.
    »Alles klar?«
    Killer setzte ein Stück zurück und wendete. Er verfehlte den Fußgänger nur knapp.

    Van Appeldorns Gesicht war grau. Er schaute Ackermann an. »Sie gehört dazu, sie ist bei der Schwarzen Polizei. Und ich Idiot, ich habe denen Giltjes quasi auf dem Tablett geliefert.«
    »Norbert ...«, Ackermann konnte es kaum aushalten.
    »Doch, doch. Ist doch alles glasklar jetzt. Warum nie was passiert ist, wenn du auf den Scheunenfesten warst. Meine Tochter war ja auch immer da, nicht wahr? Natürlich kannte sie dich, natürlich kannte sie mein Auto. Sie konnte ihre Truppe immer rechtzeitig warnen. Das darf doch alles nicht wahr sein!«
    Marion verknotete ihre Finger. »Die haben sie dazu gezwungen. So muss es sein. Weil ihr Vater Polizist ist. Die haben sie erpresst, Norbert.«
    »Ach ja?« Jetzt schrie er. »Und warum ist sie dann nicht zu mir gekommen?«
    »Zu dir?«, schrie sie zurück. »Ausgerechnet! Ach, hör doch auf. Du spinnst doch. Das kann alles gar nicht sein. Anna würde doch nie ...«
    »Doch, sie würde«, sagte van Appeldorn langsam. »Ich glaube, sie würde.«
    Peter Cox knetete seine Hutkrempe. Auch Ackermann war still.
    »Sie hat Giltjes an die Schwarze Polizei ausgeliefert«, murmelte van Appeldorn mit steifen Lippen. »Sie musste nur auf den passenden Moment warten.«
    »Un’ wenn de mich totschlägst, Norbert, dat glaub ich nie im Leben«, rief Ackermann.
    »Was denn sonst?«, fuhr van Appeldorn ihn an. »Was glaubst du denn?«
    »Ich weiß et nich’, is’ auch piepegal. Wat ich weiß, is’, dat wir die zwei finden müssen, un’ zwar dalli.«
    Peter Cox räusperte sich. »Vielleicht sollten wir uns hier ein wenig genauer umsehen. Die ganzen Schuhe, das muss doch etwas zu bedeuten haben. Das Telefonbuch da vorn. Und du, Nora«, tippte er das völlig verstörte Mädchen vor ihm an. »Du heißt doch Nora? Du gehst jetzt am besten und ziehst diese hässlichen Kleider wieder aus.«
    Ackermann lief zur Konsole und schaute in das aufgeschlagene Telefonbuch. »Hat einer von euch dat hier liegen lassen?«
    »Nein.« Marion war hinter ihn getreten. »Als ich ging, lag das in der Schublade, wie immer.«
    »Emmerich«, sagte Ackermann. »Unter L und M, Emmerich, Elten.« Er drehte sich zu van Appeldorn um. »Lowenstijn!«
    Van Appeldorn rieb sich die Schläfen. Er war immer noch aschfahl. »Das macht keinen Sinn, Jupp.«
    »Und wenn doch? Und wenn doch? Nehm doch ma’ an, Björn hat rausgekricht, dat die Anna bei diese Scheißschwapo is’. Un’ da is’ er abgehauen. Dahin, wo er sicher war.«
    »Und Anna ist ihm nach, oder wie?«
    »Entschuldigung«, meinte Cox vorsichtig, »aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Junge sich in einer solchen Situation noch die Zeit genommen hätte, im Telefonbuch nachzuschlagen.«
    »Wieso überhaupt Telefonbuch? Ruf Lowenstijn an, Norbert«, drängte Marion. »Björn muss mit ihm telefoniert haben. Oder Anna. Mein Autoschlüssel!« Sie starrte auf das Schlüsselbrett über der Konsole. »Norbert, mein Autoschlüssel ist nicht mehr da.« Gleichzeitig hastete sie schon zur Haustür und lief hinaus. Man hörte das Garagentor scheppern, dann war sie wieder in der Tür. »Mein Auto ist weg!«
    Die drei Männer sahen sich an. Ackermann griff langsam zum Telefon und wählte Lowenstijns Nummer.
    »Anna kann nicht Auto fahren«, weinte Marion und packte van Appeldorns Arm.
    Der verzog bitter den Mund. »Aber Giltjes kann. Der hat schon zig Autos geknackt.« Er lauschte; Ackermann haspelte irgendetwas ins Telefon. »Kacke! Bleib dran, Wim.« Die Brille war ihm bis auf die Nasenspitze gerutscht. »Nix, Norbert. Bei Wim hat keiner angerufen. Wat machen wer jetz’?«
    Van Appeldorn straffte sich. »Wir fahren nach Elten. Das ist die einzige Spur, die wir haben. Oder sieht das einer anders?« Keiner antwortete ihm. »Sag Wim, er soll zu Hause bleiben und die Augen offen halten. Und du«, er strich Marion kurz über den Kopf, »wartest hier. Wir bleiben in Verbindung.«
    Er schaltete das Funktelefon ein und ging hinaus. »Möglichkeit A«, begann er. »Anna hat, sobald die Luft rein war, ihre Komplizen angerufen, und die sind gekommen und haben Giltjes abgeholt.« Seine Stimme war jetzt wieder so kühl wie
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