Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

du im Herzen nicht verzeihen konntest. Nimm für jeden Menschen oder jedes Thema, der oder das dich verbittert, eine Kartoffel, wickele sie in Plastikfolie ein und klebe ein Etikett mit Namen und Datum darauf.«
    Der Lehrer trug ihm auf, diesen Sack eine Woche lang überallhin mitzunehmen. Er sollte ihn sich nachts neben das Bett stellen und ihn sich morgens auf die Schultern laden wie einen Rucksack. Im Laufe der Woche fingen die Kartoffeln natürlich an zu faulen, der Gestank wurde unerträglich, und das Gewicht ebenso. Der Schüler hielt es nicht mehr aus und suchte wieder seinen Lehrer auf.
    »Ich kann dieses Gewicht nicht mehr tragen. Das ist doch nicht auszuhalten.«
    Da antwortete ihm der Lehrer:
    »Genau das Gleiche passiert, wenn du nicht verzeihst.«
    Jetzt gehen Sie in sich, lassen Sie Ihr Leben Revue passieren, nehmen Sie Ihre persönliche Haltung unter die Lupe und beantworten Sie diese Fragen:
    –Was bedeutet für Sie die Geschichte, die Sie gerade gelesen haben?
–Denken Sie an die Menschen, denen Sie etwas verzeihen müssten. Stellen Sie sich vor, dass Sie für jeden von ihnen einen Stein tragen und dieses Gewicht überallhin mitnehmen … Wer sind diese Menschen? Wie viele sind es? Wenn Sie noch eine Rechnung mit sich selbst offen haben, vergessen Sie nicht, auch sich selbst auf die Liste zu schreiben.
    –Wie viele Steine wollen Sie in Ihrem Geist und Herzen mit sich herumtragen?
    –Gibt es jemanden, den Sie um Vergebung bitten möchten?
    –Was möchten Sie mit dieser Gewissenserforschung anfangen? Wir stellen Ihnen hier drei wichtige Fragen:
    – Sind Sie dazu bereit, jemandem zu verzeihen?
    – Wollen Sie das auch wirklich tun?
    – Wann werden Sie es tun?

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    Ein Leben ohne Angst

    Liebe vertreibt die Angst, doch genauso vertreibt Angst auch die Liebe.
Angst vertreibt ebenso Intelligenz, Güte und jeden Gedanken
an Schönheit und Wahrheit.
Was bleibt, ist dumpfe oder vorgeblich amüsante Verzweiflung.
Und am Ende vertreibt Angst selbst die
Menschlichkeit des Menschen.
    Aldous Huxley

Krisen hat es von jeher immer gegeben, und sie treten bis heute in allen Bereichen auf. Es gibt Wirtschaftskrisen, politische, soziale und familiäre Krisen, berufliche Krisen und Krisen am Arbeitsplatz, persönliche und weltweite Krisen … Trotz all ihrer Unterschiede haben diese Krisen gemeinsam, dass sie eine Veränderung mit sich bringen. Dass jede Krise zwei Seiten hat, zeigt sich in der chinesischen Schreibweise des Wortes: Es wird aus zwei gleich wichtigen Schriftzeichen gebildet, von denen das eine »Gefahr«, das andere »Chance« bedeutet.
    Krisen bringen häufig Veränderungen mit sich, die wir so nicht angestrebt haben, für die wir uns nicht entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten, und die uns Angst machen oder in Wut versetzen. Krisen sind die Momente, in denen Ängste geschürt werden. Zeiten der Unsicherheit und der Anfälligkeit, in denen unser Verstand uns die schlimmsten Fallen stellt und unsere Gefühle uns übermannen können.
    Wie soll man in Zeiten eines Wirtschaftsdebakels, einer Scheidung oder Kündigung, eines beruflichen Rückschlags, familiärer Probleme oder Krankheiten ohne Angst leben? Vielleicht kann uns mit der Antwort Arnold J. Toynbee weiterhelfen, der als Erster vom Prinzip der Herausforderung und Antwort sprach, welches besagt, dass ein unsicheres Umfeld uns vor Herausforderungen stellt, die bislang ungenutzte kreative Kräfte in uns freisetzen.
    Wovon hängt es also ab, ob eine Krise eine Gefahr darstellt oder eine Gelegenheit, uns weiterzuentwickeln? Von unserer Interpretation der Situation und dem Grad an Vertrauen, mit dem wir uns der Krise stellen. Vertrauen: Das ist es, was wir brauchen, wenn der Sturm unsere Fundamente ins Wanken bringt.
    Krisenzeiten
    Als Argentinierin habe ich in meinem Land viele nationale Konflikte miterlebt. Der letzte dieser Reihe war vermutlich die schlimmste Krise, an die ich mich zurückerinnern kann. Wirtschaftlicher Zusammenbruch, eine angeschlagene Demokratie, Menschen, die wütend auf ihre Kochtöpfe eintrommeln, das sind die Dinge, die ich jedes Mal vor Augen habe, wenn mich jemand fragt, wie mein Land diese letzte große Krise überstanden hat.
    Dennoch erinnere ich mich auch noch daran, dass inmitten dieser dunklen Zeiten, als die Menschen die Ersparnisse eines ganzen Lebens ohne jede Vorwarnung verloren und die Angst sich in der Gesellschaft wie ein Virus ausbreitete, auch einige Lichter entzündet wurden. Und je