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Absolute Hingabe

Absolute Hingabe

Titel: Absolute Hingabe
Autoren: Jazz Winter
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zu überheblich war oder eben ein Dom, dem gleichgültig gewesen war, mit wem er seine Neigungen austobte. Cedric war so anders gewesen. Einerseits erschreckte sie das, andererseits reizte der Gedanken, ihn wiederzusehen. Was hatte Ruben noch gesagt? Weil Cedric nur mit erfahrenen Submissiven spielte, wollte er sie zur Erziehung und Ausbildung irgendwohin schicken? Emma atmete tief durch und versuchte, die Gänsehaut in ihrem Nacken fortzujagen. Sie wischte den Gedanken an die Geschichte der O beiseite, denn in ihrem Kopf sah sie sich bereits in der Villa von Roissy in Ketten und dem typischen Kleid, jedem Mann dort ausgeliefert, dem es gefiel, sie zu quälen.
    „Ruben ist doch ehrlich nicht richtig im Kopf.“
    Buddy hob seinen Kopf neben dem Sofa und gab einen leisen Laut von sich, als würde er ihre Aussage bestätigen.
    „Hat er nicht gesagt, dass er heute heiratet?“
    Der Mops legte seinen Kopf schief und sah sie aufmerksam an.
    „Wo ist die Zeitung, Buddy?“
    Sofort sprang der kleine Hund auf und rannte zur Tür, bellte im Wohnungsflur, und seine kleinen Tippelschritte kehrten zu ihr zurück. Wedelnd schüttelte er die Zeitung in seinem Maul. Emma griff nach dem rechte Ende, das aus seiner Schnauze blitzte.
    „Meins!“
    Sofort ließ Buddy seine Beute los und holte sich das Lob ab.
    „Guter Junge.“
    Hastig schlug Emma die Seiten auf, blätterte bis sie zu den Anzeigen kam, die allerlei Termine für den heutigen Tag auflisteten.
    „Miss Kelly Thomson und Mister Ruben Eastwick trauen sich.“
    Die Annonce war riesengroß, pompös aufgemacht, und ebenso schien auch die Hochzeit jeglichen Schnickschnack zu beinhalten. Der Sektempfang war längst vorbei, und auch die kirchliche Trauung war fast vorüber. Emma blickte auf die Mopsuhr an der Wand, und ein gemeines Lächeln glitt über ihre Lippen. Buddy kläffte.
    „Quatsch, natürlich werde ich der Braut kein Wort sagen. Aber ich werde trotzdem hingehen.“
    Buddy schüttelte sich das Fell aus und nieste.
    „Wieso nicht? Er hat es verdient. Das wird ihn ordentlich ins Schwitzen bringen, wenn plötzlich seine ehemalige Sklavin auf seiner Hochzeit auftaucht und seiner Braut die Hand schüttelt.“
    Die Adresse, wo die Hochzeitsfeier stattfand, war ebenfalls in der Anzeige abgedruckt. Eine große Anzeige bedeutete eine große Feier, also würde Emma kaum auffallen und sich unter die Gäste mischen können.
    „Sieh mich nicht so an. Er war gemein, und ich finde, ein bisschen heiße Kohlen hat dieser Kerl verdient.“
    Buddy legte sich leise maulend flach auf den Boden, den Knautschzonenkopf auf seine Vorderpfoten gelegt. Er sah nicht danach aus, als wäre er für diese Idee zu begeistern.
    „Aber zuerst drehen wir beide eine Runde und bringen Joe das Frühstück vorbei.“
    Damit war Buddy einverstanden, sprang erneut auf und rannte zur Tür. Emma zog eine wadenlange Strickjacke über, klemmte sich ein eingepacktes Sandwich unter den Arm, balancierte den Kaffeebecher auf einer Hand und hielt zwischen ihren Zähnen die Morgenzeitung, während sie die dünne Lederleine an Buddys Halsband befestigte. Gerade zog sie ihre Tür zu, als Sonya, die Nachbarin, direkt gegenüber mit ihrem Sohn aus der Wohnung trat.
    „Oh, hallo, Emma. Guten Morgen, Buddy.“
    Die blonde Kellnerin trug ihre schwarze Arbeitsuniform und beugte sich zu Buddy hinunter, um seinen Kopf zu streicheln.
    „Hi, Sonya. Musst du heute arbeiten?“
    „Leider, dabei habe ich Max versprochen, mit ihm in den Zoo zu gehen.“
    Der Junge war acht und sah angesäuert zu Boden.
    „Hey, kannst du nicht vielleicht mit ihm …“
    Max hob erwartungsfroh den Kopf und setzte einen ähnlichen Bettelblick auf, wie Buddy es tat, wenn er das Wort Leckerli hörte. Es war verdammt schwer, einem solchen Gesichtsausdruck zu widerstehen.
    „Tut mir leid, Max, ich kann heute nicht. Ich gehe auf eine Hochzeit. Ich wollte vorher nur kurz mit Buddy um den Block.“
    „Oh, wer heiratet denn? Jemand, den ich kenne?“
    „Nur ein Arbeitskollege.“
    „Na, dann viel Spaß. Komm Max, wir müssen los.“
    Sonya zog ihren murrenden Sohn hinter sich her. Die alleinerziehende Mutter war vor einem Jahr in der Hoffnung auf einen bessere Job aus einer Kleinstadt in der Nähe von Detroit hergezogen. Sie fand eine Anstellung in einem noblen Restaurant, und der Küchenchef mochte Kinder, deswegen konnte Sonya Max mit zur Arbeit nehmen. Die beiden verließen das Apartmentgebäude und verschwanden in der Menschenmenge, die in
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