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Absolute Hingabe

Absolute Hingabe

Titel: Absolute Hingabe
Autoren: Jazz Winter
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Ruben gab Emma einen Stoß, sodass ihr Körper ins Pendeln geriet. Er lachte höhnisch.
    „Wie lange wartest du schon hier, Sklavin?“
    Emma verbarg das Lächeln, indem sie ihren Kopf zu ihrem rechten Oberarm drehte.
    „Ich weiß es nicht, Sir.“
    Heute war sie früher in den Club gekommen und hatte einen der Hausdiener gebeten, sie entsprechend zu fesseln, damit Ruben sie so vorfinden würde.
    „Ein hübscher Einfall und so souverän. Das habe ich dir gar nicht zugetraut. Du konntest es wohl kaum abwarten, dass ich erscheine und mich an dir bediene.“
    „Sir, es soll ein Geschenk sein.“
    Die Demütigung in seinen Worten ignorierte sie. Ruben zog die Stirn in Falten und glättete sie wieder, als hätte er ein wenig Zeit benötigt, zu begreifen, was sie gemeint hatte.
    „Zwei Jahre dienst du mir jetzt schon?“
    „Ja, Sir.“
    Er rieb sich über den Kinnbart. Emma unterdrückte ein Kichern, denn seine Art in Sessions zu reden, besaß teilweise etwas Episches, was er im Büro nie tat.
    „Dann werde ich mir wohl heute etwas Besonderes für dich einfallen lassen.“
    Seine schweren Schritte führten ihn zur Tür, wo sein Lederkoffer stand, den er immer mit sich trug, wenn er den Club besuchte. Darin bewahrte er seine Spielzeuge auf. Emma versuchte, über seine Schulter zu blicken und herauszufinden, für welches Schlagwerkzeug er sich entscheiden würde, doch sein breiter Rücken versperrte ihr die Sicht. Ruben hockte vor dem geöffneten Koffer und gab einen langgezogenen unschlüssigen Laut von sich. Sein Kopf drehte sich zu Cedric.
    „Möchtest du den Vortritt? Wenn du es willst, überlasse ich dir das erste Mal.“
    Der Freund antwortete nicht, und da er im Schatten saß, konnte sie auch keine Gestik ausmachen.
    „Also gut, dann beginne ich. Wenn dir danach ist, kannst du jederzeit ins Geschehen eingreifen.“
    Emmas Herz klopfte wilder, denn die Aussicht, dass Cedric zusehen würde, sie vielleicht sogar berühren könnte, ließ die Spannung im Raum steigen. Er würde sich nehmen, wonach ihm war, und sie würde nicht wissen, was es wäre, bevor er es nicht tat. Rubens Unberechenbarkeit war ein lustvolles Elixier, doch die Anwesenheit des Fremden und die Ungewissheit, welche Neigungen ihm zu eigen waren, brachten eine frische Würze. Sie keuchte leise, schloss die Augen.
    „In all der Zeit habe ich niemals ein Werkzeug auf deiner Haut tanzen lassen. Was wird es wohl sein?“
    Es klang, als hätte Ruben die Fragen ziellos in den Raum geworfen. An niemanden gerichtet.
    „Antworte, Sklavin!“
    „Ich weiß es nicht, Sir.“
    „Dann werde ich dir auf die Sprünge helfen. Es ist lang, aus Leder und schmerzhaft.“
    Emma sog tief den Atem in ihre Lungen, und das Zittern ihres Körpers nahm umgehend zu.
    „Die Peitsche, Sir.“
    „Eine gute Antwort.“
    „Aber, Sir, wir haben darüber gesprochen …“
    Er ging nicht drauf ein, ließ das Leder laut durch die Luft knallen und genoss ihre Angst. Emma zuckte zusammen und stieß einen leisen Laut voller Entsetzen aus.
    „Haben wir das?“
    „Ja, Sir … Sie haben es versprochen.“
    Sir Ruben trat näher an sie heran, berührte mit dem Knauf der Peitsche ihren Rücken und spürte dem Beben nach, das sie durchfloss.
    „Und warum habe ich es dir versprochen?“
    „Weil ich nicht in der Lage bin, Schmerzen gut zu ertragen, Sir.“
    „Heute ist ein ganz besonderer Tag, und den Rohrstock vor einiger Zeit hast du tapfer hingenommen.“
    „Sir, ich ertrage die Peitsche nicht.“
    „Hast du sie je ausprobiert?“
    Es war die Angst davor, wie tief sich das Lederende in ihre Haut beißen könnte. Die Panik, wie viel Kraft er aufwendete, um sie zum Schreien zu bringen. Das Geräusch allein jagte ihr einen Schreck ein und hallte in ihrem Kopf wider. Mit groben Fingern griff Sir Ruben in ihre blonden Locken und riss Emmas Kopf weit in den Nacken.
    „Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich über meine Entscheidungen nicht diskutiere?“
    „Ja, Sir, das haben Sie.“
    Er ließ sie los und gab ihr einen weiteren Stoß. Sie wirkte wie ein menschliches Pendel an der Kette und war bemüht, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    „Es gibt für alles ein erstes Mal.“
    „Es ist aber ein Tabu.“
    „Tz, Tabu … Tabus sind nur Grenzen, die man erweitern kann.“
    Was war heute in Ruben gefahren? Lag es an der Anwesenheit seines Freundes, dass er sich benahm, als stünde er in einem Wettkampf? War es ein schlechter Tag im Büro gewesen? Oder wollte er sich
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