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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos
Autoren: L Courtenay
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eine Verabredung mit Matt. Mama wird auch da sein.«
    »Cool«, meinte Tori.
    Cool? Meine Schwester sagte nie »cool«. War die echte Tori etwa entführt und gegen ein Mädchen ausgetauscht worden, das »cool« sagte und sich mit den Cazzas dieser Welt anfreundete und ihre Zwillingsschwester und beste Freundin seit dem Alter von fünfzehn Minuten total ignorierte?
    »Papa, das ist übrigens Cazza«, stellte Tori ihre neue Busenfreundin vor. Mich beachtete sie immer noch nicht.
    »Hey!«, rief Cazza und warf ihre pechschwarzen Haare zurück.
    »Schön, dich kennenzulernen«, gab Papa zurück und zupfte mich und Tori am Ärmel. »Tut mir leid, Mädels, aber wir müssen uns jetzt wirklich beeilen. Ich habe den Transporter vor einer Einfahrt abgestellt …«
    »Kann Cazza mitkommen?«, fragte Tori.
    Oh-oh.
    »Darf ich auch mitkommen?«, fragte Joe hoffnungsvoll.
    Was Tori kann, kann ich schon lange, dachte ich.
    »Natürlich darfst du mitkommen!« Ich fasste Joe am Arm und starrte meine Schwester wütend an. Sie starrte genauso wütend zurück. Cazza stand zwischen uns, die Hände tief in die Taschen ihrer schwarzen Puffa-Steppjacke vergraben.
    »Also, äh …«, begann Papa und kratzte sich am Kopf. »Müsst ihr nicht zuerst euren Eltern Bescheid sagen?«
    Cazza zog ein schickes kleines schwarzes Handy aus der Tasche und winkte lässig damit. Ich stöhnte innerlich vor Neid. Unsere Eltern weigerten sich, uns Handys zu kaufen.
    »Mein Vater ist nie vor sieben Uhr zu Hause«, sagte Joe, als Papa ihn fragend ansah. »Und jetzt ist es erst drei. Also kann ich noch vier Stunden lang machen, was ich will!«
    Papa zögerte und strich sich nachdenklich über den Bart. »Na gut«, sagte er schließlich, »dann wäre das ja geklärt. Das Auto steht um die Ecke in der Abbey Road. Kommt mit, Matt wartet schon.«

6
    Schwimmende Affen und andere Probleme
    Die Fahrt begann ganz schön merkwürdig. Tori und Cazza sprachen nicht miteinander, aber das lag wohl kaum daran, dass sie sich hassten. Ihr Schweigen war friedlich und einträchtig. Ich hingegen redete nicht mit Tori, weil ich sie in diesem Moment wirklich hasste wie die Pest, und Cazza schüchterte mich ehrlich gesagt ziemlich ein. Joe saß wie ein erstarrtes Kaninchen zwischen uns, als könnte er nicht fassen, dass er nach der Schule mal nicht direkt nach Hause zu seinem Computer und seinen Warhammer-Figuren zurückkehrte.
    Cazza ergriff als Erste das Wort.
    »Tut mir leid, das mit dem Feuer und so.«
    »Danke«, sagte Papa. »Wir sind auch sehr traurig deswegen.«
    Er bog auf die Hauptstraße ab, über die man zum Safari-Park gelangte. Ich war froh, dass wir nicht die andere Route nahmen, die an unserem abgebrannten Haus vorbeiführte.
    »Bei Cazza hat es auch mal gebrannt, als sie sieben war«, erzählte Tori.
    »Echt?« Ich sah Cazza mit großen Augen an.
    »Sie hat ihren Hamster verloren«, sagte Tori.
    »Das ist ja furchtbar!«, rief ich entsetzt.
    »Ich würde gern einen Hamster als Haustier haben«, bemerkte Joe.
    Ich bekam einen Schreck, als ich ihn plötzlich sprechen hörte, weil ich gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass er mit uns im Auto saß.
    »Hast du viele Sachen verloren, Caz?« Ich wollte Cazza nicht mit nervigen Fragen quälen, doch ich musste einfach wissen, was genau passiert war.
    »Das Feuer war in der Garage«, antwortete Cazza und zuckte mit den Schultern. »Also hat es hauptsächlich die Rasenmäher und den Grill erwischt. Und Papas neuen Range Rover. Und Rambo.«
    Rambo war offenbar der Hamster.
    »Das tut mir wirklich sehr leid«, sagte ich mitfühlend.
    »Was soll’s«, entgegnete Cazza. »Ist ja schon ’ne ganze Weile her, fünf Jahre oder so.«
    Plötzlich hatte ich ein völlig neues Bild von Cazza. Und jetzt wusste ich auch, worüber sie und Tori in der ersten Schulstunde gesprochen hatten. Ich konnte nichts dafür, aber irgendwie überkam mich Freude bei dem Gedanken, dass sie auch schon mal einen Hausbrand erlebt und ein Tier verloren hatte. Ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen: Man darf sich doch nicht freuen, dass man so ein schlimmes Erlebnis mit jemandem gemein hat – auch wenn man schon immer davon geträumt hat, mit diesem Jemand befreundet zu sein.
    Inzwischen hatten wir Wild World erreicht. Joe richtete sich gespannt auf wie ein Erdmännchen, als Papa auf das große Tor zufuhr. »Ist es das? Sind wir da?«, fragte er unnötigerweise. »Müssen wir bezahlen, um reinzukommen?«
    Am Tor stand Charlie, und als er Papa
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