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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los
Autoren: L Courtenay
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Lieblingswort aufgesprungen und mit dem Kopf unter die Tischplatte geknallt.

3
    Die fressen keine Hunde
    Bei uns sind alle Häuser ein Stück von der Straße zurückgesetzt, und die Grundstücke sind mit großen Lorbeerhecken voneinander abgetrennt. Es ist ziemlich ruhig hier. Weil hinter unserem Grundstück der Stadtwald beginnt, können wir mit den Tieren einfach durchs Gartentor gehen und sie spazieren führen, ohne dass uns ein Fremder über den Weg läuft und vor Schreck einen Herzinfarkt bekommt. Die Einheimischen, die im Stadtwald mit ihren Hunden Gassi gehen, kennen uns und halten sich von uns fern. Einmal allerdings, als Mama einen Schimpansen an der Leine hatte, ist ein Dackel ausgerastet und auf einen Baum geflüchtet, sodass seine Halter die Feuerwehr rufen mussten, um ihn wieder herunterzubekommen.
    Aber so etwas kommt nicht sehr oft vor.
    Für Hasi brauchten wir keine Leine. Sie watschelte gemächlich aus der Hintertür und am Gartenteich vorbei und schnupperte vergnügt an dem nassen Gras. Pommes und Mayo waren jedoch so stark, dass Tori und ich die Leinen kaum noch halten konnten.
    »Bald können wir nicht mehr allein mit ihnen raus«, sagte Tori atemlos, als Mayo sie zum Gartentor zog.
    »Hey!«, schrie ich und umklammerte Pommes’ Leine, so fest ich konnte, während ich hinter ihm herstolperte. Er schaute mit funkelnden Augen zu unserem Teich. Wisst ihr, dass Babys den größten Spaß haben, wenn man ihnen eine Schüssel mit Wasser gibt, in der sie herumplanschen können? Mit Tigern ist es genau das Gleiche.
    Ich sah unsere beiden zwar jeden Tag, aber ich konnte nicht glauben, wie groß sie mittlerweile geworden waren – dabei würden sie mindestens doppelt so groß sein, wenn sie ausgewachsen waren. Genauso wenig konnte ich glauben, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie uns wieder verlassen mussten. Ich hoffte nur, dass Wild World sie für immer aufnehmen würde, wenn es so weit war, damit wir sie wenigstens besuchen konnten.
    Doch daran wollte ich überhaupt nicht denken, und so dachte ich stattdessen an Terry Tanner. Hoffentlich würde man ihn ins Gefängnis sperren und nie wieder herauslassen – und am besten auch noch seinem ach so privaten Flugzeug die Flügel stutzen. Es wäre toll gewesen, wenn wir im Gerichtssaal hätten dabei sein können – mit einem Korb voller verfaulter Fischköpfe, um ihn bei der Urteilsverkündung damit zu bewerfen. Bei so was bin ich unheimlich kreativ.
    »Sind sie nicht niedlich?«, stellte Tori fest. Die Tigerjungen sprangen vor uns her, als hätten sie zu viel Frosties-Werbung geguckt.
    Aus dem Mund meiner Schwester war so ein Satz eine absolute Liebeserklärung. Wenn sie jemals einen Freund abkriegt (was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann), muss er sich auf romantische Aussagen wie »Du bist ganz okay« und »Dein T-Shirt ist nicht schlecht« gefasst machen.
    » Niedlich ist was anderes, Tor.« Ich sah mich verstohlen um, als wäre ich gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen oder so, weil ich Angst hatte, dass zufällig jemand von der Schule vorbeikommen könnte.
    »Hier kommt niemand von der Schule vorbei«, sagte Tori. Sie kennt mich so gut, dass sie meine Gedanken lesen kann. »Und ich verstehe auch gar nicht, warum du dir deshalb so einen Kopf machst. Seit wann ist es verboten, sich um Tigerjunge zu kümmern?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es verboten ist«, erwiderte ich. »Außer für Terry Tanner natürlich. Aber es ist einfach nicht normal .«
    »Als wir noch auf die Grundschule gingen, war es normal«, sagte Tori. »Wir waren dadurch sogar sehr beliebt.«
    »Jetzt ist es anders«, widersprach ich. »Niemand an der Forrests weiß es. Und bis ich darauf komme, wie man es erklären kann, ohne wie ein wunderlicher Sonderling dazustehen, wäre es mir auch lieber, wenn es so bleibt.«
    Toris Arm wurde immer länger, während sie neben mir herjoggte. »Joe weiß es.«
    »Der Schwachkopf hat noch weniger Freunde als wir«, entgegnete ich. »Er wird es wohl nicht ausplaudern.«
    »Ich finde, du solltest ihn nicht ständig Schwachkopf nennen.«
    »Er will es so«, erklärte ich meiner Schwester geduldig. Wie oft musste ich es ihr noch sagen? »Es steht sogar auf seiner Schultasche. Er sagt, es macht einen stärker, wenn man einen Spottnamen annimmt.«
    »Einen Spottnamen annehmen, der einem von einem Haufen Idioten hinterhergerufen wird, hat mit Stärke nichts zu tun.« Tori schnaubte. »Was hat er sich nur dabei gedacht? Würdest du
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