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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los
Autoren: L Courtenay
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Hasi gefallen«, sagte sie.
    Wir hielten Hasi die Tigerbabys hin, die inzwischen beide mit in die Luft gestreckten Beinchen eingeschlafen waren. Hasi war völlig begeistert und leckte sie von oben bis unten ab. Die Kleinen räkelten sich zufrieden. Offenbar fühlten sie sich sehr wohl bei uns.

2
    Eine riesige Ziegelsteinratte
    Nun aber wieder zurück zu dem Montagmorgen vier Monate später, als es in unserem Zimmer ziemlich nach Tigerpipi roch. Papa war gerade von einer Reise nach Malaysia zurückgekehrt, und Pommes und Mayo waren schon größer als ein durchschnittlicher Hund. Wir hatten schulfrei und wollten den ganzen Tag mit den beiden spielen. Junge Tiger spielen unheimlich gern. Genau wie Menschenkinder lernen sie dabei fürs Leben.
    Tori zog entrüstet ihre durchnässte Doctor-Who -Decke vom Bett. Der Geruch wehte zu mir herüber, obwohl unser Zimmer ziemlich groß ist und ich auf der einen Seite unter dem Fenster schlafe und Tori auf der anderen neben dem Kamin. Ich rümpfte die Nase.
    »Mayo würde so etwas niemals tun!«, klagte Tori.
    »Du lässt ihn ja auch nicht mehr auf dein Bett, weil er beim letzten Mal ein Loch in die Raum-Zeit-Maschine des Doktors gerissen hat«, bemerkte ich. »Was die Cybermen nicht geschafft haben, ist einem einzigen Tigerjungen gelungen«, fügte ich hinzu und ahmte dabei Doctor Who nach, was mir meiner Meinung nach ziemlich gut gelang.
    Tori warf mir einen vernichtenden Blick zu. Für meine Schwester ist der Doktor Gott. Sie kennt sämtliche Folgen dieser alten Kult-Serie auswendig und weiß alles über das Sonnensystem und dass Zeitreisen mit der richtigen Technik möglich sind und warum meine Würstchen immer in unserer Mikrowelle platzen, während ihre perfekt erhitzt werden.
    »Dir hätte es bestimmt gut gefallen, wenn Pommes auf mein Bett gepinkelt hätte«, sagte ich und strich meine rosa Glitzerdecke glatt.
    »Deine Decke ist auch so schon nass genug – ohne Pommes’ Dazutun!«, erwiderte Tori.
    In diesem Moment kam Mama hereingestürmt. »Wie oft habe ich euch schon gesagt, dass ihr die Tiger nicht auf die Betten lassen sollt?«, schimpfte sie. »Und jetzt ab nach unten! Die Tiger brauchen ihren Spaziergang, und wir haben keine aufgetauten Mäuse mehr fürs Frühstück.«
    Bevor ihr auf komische Gedanken kommt – also, auf noch komischere als bisher –, will ich euch beruhigen: Wir essen natürlich keine Mäuse zum Frühstück, aber unser Königspython Fernando ist ziemlich verrückt danach.
    Jetzt muss ich erst mal ein paar Worte zu unserem Haus sagen. Es sieht nämlich aus, als hätte jemand einen großen Haufen Ziegelsteine genommen und sie krumm und schief aufeinandergepappt, während er durch eine Fußballübertragung im Radio abgelenkt war – oder was immer Maurer vor hundert Jahren gehört haben. Unser Haus ist eine komplette Katastrophe, innen wie außen. Mama hat es irgendwann von ihren Model-Honoraren gekauft, lange bevor sie Papa kennenlernte und wir dazukamen. Sie hat es gekauft, weil das Grundstück an den Stadtwald von Fernleigh grenzt, hinter dem wiederum der Safari-Park liegt. Den Tieren geht es in unserem Haus selbstverständlich sehr gut: Mama muss ihre Genehmigung zur Haltung wilder Tiere jedes Jahr neu beantragen und wird ständig kontrolliert. Aber wenn man Tiere im Haus hat, kann man schicke Sofabezüge und hübsche Teppiche natürlich vergessen.
    Seit Pommes und Mayo bei uns eingezogen waren, hatte sich alles noch verschlimmert. Wie Mama vorausgesagt hatte, hatten sie wie zwei riesige Miezekatzen vom gesamten Haus Besitz ergriffen, schliefen, wo es ihnen gerade gefiel, und zerkratzten das Treppengeländer. Mittlerweile sah unser Haus auch noch aus, als würde es regelmäßig von Einbrechern verwüstet.
    Die Küche ist in einem besonders furchtbaren Zustand, finde ich. Die Schränke sind braun und die Fliesen haben ein oranges Blumenmuster. Der Herd ist älter als Mama und quakt wie ein Frosch, wenn Luftblasen in der Ölleitung sind. Die Regale über der Spüle biegen sich unter Tierfutterdosen, Flaschen und Schüsseln. Auf dem Tisch sind hässliche Ringe von Tee- und Kaffeetassen, die Stühle passen nicht zusammen, und das schwarz-weiße Linoleum auf dem Boden biegt sich an den Rändern nach oben. Da, wo die Tiger daran gekaut haben, ist ein hübsches Lochmuster zu sehen. Im Grunde ist die Küche das reinste Schlachtfeld.
    An der Wand, die am wenigsten schrecklich aussieht, hängt ein großes Foto von Mama aus ihren Model-Zeiten. Darauf
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