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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition)
Autoren: Karin Auditor
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wir wissen, wer sich verwandelt hat, wissen wir auch, wem diese gestohlenen Lichtkerne gehören. Es sind die Sonjen von Gea Mortan, Ju Lissanto, Estevan und Senja.
    Vanderwal hat versucht, sich mit einem der Lichtkerne zu vereinigen. Doch das ist ihr nicht gelungen. Wir denken, es liegt daran, dass sie ja bereits eine eigene Sonje besitzt. Sie ist damit so ganz wie wir es einst waren, wie es Monatom und Solfajama noch sind! Was ganz ist, kann nicht noch ganzer werden. Es ist wider die Natur. Auch wenn Vanderwal es nicht anerkennen möchte.
    »Aber dann besteht keine Gefahr! Sie wird die Lichtkerne nur verwahren können und wir müssen sie ihr einfach irgendwann entlocken!«
    Nein Jack. Es wäre fatal so zu denken! Zwar kann sie sich nicht selbst mit den Sonjen vereinigen. Doch es ist ihr vielleicht möglich, mit den Lichtkernen etwas anderes zu beleben, was als Idee, als Gedanke, als Geist vorhanden ist. Schau dir die menschgewordenen Schöpfer an. Sie wurden einst so in ihrer Form gedacht und jetzt sind sie kraft ihres Lichtkerns in dieser Welt materialisiert worden.
    »Du meinst also, wenn Vanderwal eine Form ersinnt, kann sie den Lichtkern in diese Form hineinprojizieren und damit ein neues Wesen erschaffen?«
    Tenkara schwieg eine Weile und Jack meinte sie blinzeln zu sehen. Dann schüttelte sie den Kopf.
    Sie hat gewiss nicht die Macht, eine Form zu ersinnen, denn sie ist kein Schöpfer. Aber sie hat in all den Jahren, in denen sie durch die Pforte in die anderen Welten blickte, viel Wissen angehäuft. Nun experimentiert sie mit den Sonjen. Sie spricht Worte der Macht über sie, besingt und beschwört sie. Manchmal leuchten sie auf und tauchen das Dunkel ihrer Höhle in rotes, grelles Licht, dann wieder scheinen sie zusammen zu schrumpfen wie alte Kartoffeln. Ich sehe es Estevan an, das er den Missbrauch seiner Sonje spürt und darunter leidet. Wir wissen nicht genau, was Vanderwal vorhat, aber wir befürchten das Schlimmste.
    »Und ihr könnt gar nichts dagegen tun?«
    Tenkara schüttelte den Kopf und richtete ihre verzweifelten Augen auf ihn. Nein, nur beobachten und unsere Beobachtungen mit euch teilen.
    »Das ist schon mal sehr viel«, entgegnete Jack beschwichtigend und nahm sie gedanklich in den Arm. »Wir schaffen das, Tenkara. Ich werde die anderen Lichtarbeiter für heute Abend zusammenrufen und wir werden einen Weg finden, Estevan zu schützen! Was weißt du über die Untere Welt?«
    Wir können die Schatten nicht durchdringen. Wir wissen nicht, was sie planen. Doch bisher hat niemand gewagt, eure Körper und Gedanken zu besetzen.
    »Das ist auch was wert. Kannst du mir etwas über über Eldana und Shekowah sagen?«
    Ihre Gefühle sind stark. Doch mehr vermag ich nicht zu sagen. Denn ich habe Angst, mich zu verlieren, wenn ich auf die Suche nach ihnen gehe. Es ist schwer, ohne Substanz die Grenzen zu erkennen. Schnell verirrt man sich in der Wesenheit eines anderen und deshalb halte ich mich an dich.
    »Das solltest du auch tun!«, murrte Jack widerwillig und wusste doch im gleichen Moment, dass Tenkara sein Unbehagen spürte und darunter litt. »Ich sollte mich nicht so gehen lassen, verzeih.«
    Nein, antwortete sie schlicht. Wenn deine Gefühle stark sind, finde ich den Weg einfacher.
    Er lächelte mild und drückte ihre Hand.
     
    ***********
     
    Jack war so tief in Gedanken versunken, dass er das erste leise Klopfen an der Tür überhörte. Erst als Sylan im Schlaf zusammenzuckte, schreckte er selbst aus seinem Wachtraum auf und sprang zur Tür. Seine Augen weiteten sich vor Freude und Erstaunen. »Abiona!«, sagte er herzlich und schloss seinen Neffen in die Arme. »Komm herein, Sylan schläft zwar, aber sie wird deine Anwesenheit spüren.«
    Abiona zögerte und wies hinter sich. Jack öffnete die Tür weiter und nahm erst jetzt den anderen Jungen wahr, der sich in einer Ecke auf dem Flur herumdrückte. Er hatte lockiges braunes Haar und seine Augen waren von einem bestechenden braungrün.
    Abiona folgte dem Blick seines Onkels. »Korkoran würde auch gern mit reinkommen, aber er sagte mir, ich solle dich besser erst einmal fragen, weil..., weil er es schließlich war, der Sylan...«
    Abiona brach ab und Jack nickte beschwichtigend. »Schon gut. Er darf zu ihr. Außerdem bin ich neugierig, ob er sich benehmen kann!«
    »Er hört zumindest auf mich«, sagte Abiona ernst, winkte Korkoran heran und schob sich an Jack vorbei ins Zimmer. Mit einem breiten Grinsen kam der lockige Junge auf Jack
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