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Abgetaucht

Abgetaucht

Titel: Abgetaucht
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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morgen früh verlegt. Und dann machen
     wir daraus ein richtiges Event. Aber vom Steg aus wird nicht gestartet!«,bestimmte sie streng. »Und heute Abend gemütliches Grillen am Feuerkreis, einverstanden?«
    Ilka nickte.
    »Gut.« Frau Kick war zufrieden. »Vanessa, sag den anderen Bescheid! Wettkampf morgen früh zehn Uhr.«
    »Brustschwimmen?«, fragte Vanessa.
    »Kraulen natürlich!«, antwortete Ilka.
    »Ich mal ein Plakat!«, erklärte sich Jessica sofort bereit, als sie davon hörte.
    Schnell verbreitete sich die Neuigkeit. Und so konnten alle Schüler bis zum Beginn des gemeinsamen Grillens ihren unterschiedlichen
     Tätigkeiten nachgehen.
    Ilka nahm Linhs Kamera, stahl Michaels Cowboyhut aus Leder und fotografierte jeden damit, der ihr in die Quere kam. Lennart
     spielte Federball. Kein Wunder. Der Ballkünstler schaffte es nicht, einen Ball – welchen auch immer – unbenutzt liegen zu
     lassen. Und mit Linh hatte er eine super Mitspielerin. Flink und geschickt hielt sie seinen Schlägen stand. Als sich Jabali
     dem Lagerfeuer mit einer Kühltasche näherte, wussten alle, dass er daraus gleich Eistüten zaubern würde.
The Big Blue
nannte er die Kreation. Kenner wussten natürlich, dass das der Titel von einem sehr berühmten Film war, der allerdings nicht
     an einem See, sondern am Meer, spielte und vom Tieftauchen handelte.
    Auch für den restlichen Abend blieb der Wettkampf am nächsten Tag das bestimmende Thema.
    »Jede Glückssträhne endet irgendwann! Und bei dir war es reines Glück!«, rief Frauke zu Ilka rüber. So laut, dass jeder es
     hören konnte.
    »Spar dir deine Luft für morgen auf!«, rief Michael zurück. »Wenn du hinter Ilka herschnaufst, wirst du sie brauchen!« Zur
     Verdeutlichung blies er seine Wangen dick auf und schnitt Frauke damit eine Fratze.
    Aber weiter gingen Ilka und ihre Freunde nicht auf Fraukes Sticheleien ein.
    Frau Kick überließ es zwar jedem Einzelnen, ob er zuschauen oder bis elf Uhr etwas anderes machen wollte, aber mittlerweile
     hatte das Ereignis so an Bedeutung gewonnen, dass sich niemand das Spektakel entgehen lassen wollte.
    Um Ilka optimal zu unterstützen und das Rennen ganz genau beobachten zu können, beschlossendie Fünf Asse, sich so gut wie möglich an der Strecke zu verteilen. Linh würde sich eine schöne Stelle aussuchen, von wo sie
     mit ihrem Fernrohr jeden Armzug sehen konnte. Lennart wollte Ilkas Kampf vom Rad aus verfolgen. Und Michael plante sogar,
     auf einen Felsen zu klettern. Von dort aus musste der Blick ganz besonders gut sein. Jabali sollte ihn sichern. Anschließend
     würde er das Rennen vom Uferweg aus beobachten. Sie alle mussten Frau Kick allerdings versichern, dabei stets in Sichtweite
     zu bleiben.
    Wie und von wo sie auch immer das Wettschwimmen beobachten wollten – keines der Fünf Asse zweifelte daran, dass Ilka den Wettstreit
     für sich entscheiden würde.

Das Wettschwimmen
    Am nächsten Morgen ging es Ilka wie vor jedem Wettkampf. Sie war innerlich fürchterlich aufgeregt, wollte sich das aber nicht
     anmerken lassen.
    Wettkampf? So ein Quatsch! Das ist doch nur Planscherei!, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Aber es gelang ihr nicht.
     Und darüber ärgerte sie sich. Wieso hatte sie sich nur darauf eingelassen? Wie gern wäre sie einfach mal so durch den schönen
     Natursee geschwommen! Ohne Tempo zu machen. Ohne Wettkampf. Mit dem freien Himmel über sich, den wechselnden Wassertemperaturen,
     den vereinzelten Entenfamilien, dem dunklen Grund irgendwo da unten, dem Wind und den Wellen auf dem Wasser und den entfernten
     Geräuschen, die sie gern mal gegen die laute Geräuschkulisse im Hallenbad eintauschte.
    Warum hatten ihre Freunde sie nicht zurückgehalten? Stattdessen waren auch sie von Anfang anbegeistert auf Fraukes Vorschlag eingegangen. Auch das ärgerte Ilka. Der schöne Sonnentag passte so gar nicht zu ihrer schlechten
     Laune.
    Gleich hatte sie ein Wettschwimmen in einem Natursee zu bewältigen. Hier galten ganz andere Regeln als in einem Schwimmbad.
     Hier war nichts wie sonst. Keine Markierungslinien am Boden, kein Beckenrand, keine Leinen, kein klares Wasser. Keine Orientierungspunkte
     neben oder unter sich. Nur der rote Punkt am Ufer der Insel und der Wasserschlag der Gegnerin.
    Und noch etwas war sehr ungewohnt für Ilka. Sonst hatte sie ihre Freunde immer in Reichweite und manchmal glaubte sie sogar,
     ihre Anfeuerungsrufe in dem allgemeinen Lärm bei einem Wettkampf heraushören zu können.
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