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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume
Autoren: Elizabeth Lowell
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Vortritt.«
    Mit einem flüchtigen Aufblitzen von Saphirblau blickte Shannon erneut zu Whip hinüber.
    »Danke sehr«, sagte sie.
    »Gern geschehen, Ma’am«, erwiderte Whip und tippte mit einer geschmeidigen Bewegung an seine Hutkrempe.
    Trotz Whips Höflichkeit wandte sich Shannon wieder ab, bevor Whip das Gespräch fortsetzen konnte.
    Whip war erstaunt, wieviel Enttäuschung er darüber empfand. Shannons Stimme zu hören war ein ebenso großes Vergnügen gewesen, wie ihren Gang zu beobachten, oder wie der Versuch, den Blick bis auf den Grund ihrer unglaublich blauen Augen dringen zu lassen.
    »He, Süße«, sagte Beau.
    Shannon blieb von den Culpeppers abgewandt stehen.
    »Nett, daß sie die Form von ihr’m Hintern zeigt«, sagte Beau zu niemand besonderem, »’n bißchen schmal, aber immer noch genug, sich dran festzuhalten, wenn es etwas heftiger zur Sache geht.«
    Die Culpeppers lachten, als hätte Beau etwas Komisches gesagt.
    Shannon rührte sich nicht.
    »Macht Silent John es auch manchmal so mit dir, Süße?« fragte Beau. »Oder beugt er dich nur über eine Stuhllehne und treibt es mit dir wie ein geiler alter Ziegenbock, denn so was ist er ja wohl.«
    Shannon wurde bleich, aber sie sagte nichts.
    Whip auch nicht. Er beobachtete nur Beau und schätzte die Entfernung zwischen Shannon und den vier Culpeppers ab. Zwei von ihnen schienen sich leicht schwankend aneinanderzulehnen. Sie dünsteten einen Geruch nach Schweiß und abgestandenem Whiskey aus.
    Vielleicht taugen die beiden da im Kampf nicht mehr als sonst ein einzelner, dachte Whip hoffnungsvoll. In jedem Fall fange ich besser mit den beiden anderen an und heb’ mir diese zwei für den Schluß auf.
    Murphy bewegte sich, als wate er durch brusttiefen Schlamm und stellte ganz langsam Shannons kleine Bestellung zusammen.
    »Also, wenn ich an seiner Stelle wäre«, verkündete Beau, »dann würd’ ich ihr als erstes die abgewetzten Hosen da runterziehen und mir ’ne ordentliche Handvoll -«
    »Murphy!« sagte Whip deutlich und übertönte dabei Beaus Worte. »Ich glaube, es ist nicht nötig, das Salz körnchenweise abzuwiegen. Ich will noch vor Sonnenuntergang hier wieder raus.«
    Beau warf Whip einen scharfen Blick zu.
    Whip lächelte. Sein Lächeln unter dem goldblonden Schnurrbart wirkte eher kalt als beruhigend, aber Murphy war zu weit entfernt, um das zu bemerken, und die Culpeppers hatten nur Augen für Shannon.
    »Nur keine Aufregung«, sagte Murphy vom anderen Ende des Raums aus, »ich arbeite, so schnell ich kann.«
    »Dann machen Sie schneller. Die Dame hat’s eilig.«
    Irgend etwas an Whips Stimme brachte die Culpeppers auf die Idee, sich zu Whip umzudrehen und den blonden Fremden zu betrachten.
    Nichts hatte sich verändert. Er war nach wie vor ein großer, kräftiger, lässiger Mann mit einer Peitsche auf der rechten Schulter und einem geduldigen Lächeln, der offenbar nicht mit Gewehr oder Revolver bewaffnet war. Jeder der Culpeppers trug einen Waffengurt um die Hüften und hatte nicht die geringsten Hemmungen, die Revolver auch zu benutzen.
    »Du solltest besser Murphys Rat beherzigen, Freundchen«, sagte Beau gedehnt zu Whip, »und dich nicht ohne Grund aufregen.«
    Während Beau redete, legte er seine Hand an den Gurt, direkt über den verkratzten Griff seines Revolvers.
    »Du bist groß genug für zwei«, sagte Clim, »aber wir sind vier gegen einen, und wir sind auch nicht grade winzig, und außerdem haben wir Knarren.«
    »Das sehe ich«, sagte Whip.
    Mehr sagte er nicht.
    Die Culpeppers murmelten untereinander. Wahrscheinlich beschlossen sie, daß sie den Fremden genug eingeschüchtert hatten, denn sie begannen wieder, Shannon anzupöbeln.
    »Warum drehs’ du dich nich’ mal um, Süße?« sagte Beau. »So hübsch dein Hintern ja sein mag, aber deine Titten würd’ ich mir doch glatt noch lieber anseh’n.«
    »Jawoll«, sagte Clim. »Wir haben uns schon den ganzen Winter gefragt, wie du wohl ohne deine Männerlumpen ausseh’n würdest. Sind deine Titten dunkel wie die von der alten Betsy oder rot wie die von Clementine?«
    »Clementine tut Rouge auf ihre«, murmelte einer der Culpeppers. »Und an anderen Stellen hilft sie auch noch ’n bißchen mit Fett nach.«
    »Quatsch doch nich’, Darcy«, gab Clim zurück. »Ich hab’ wirklich schon genug Knutschflecken auf ihre Titten gemacht, um zu wissen, wo Rouge is’ und wo nich’.«
    Ein Schaudern überlief Shannon.
    Nur Whip bemerkte das, denn nur er beobachtete die Reaktion
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