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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume
Autoren: Elizabeth Lowell
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fleht um Gnade oder läßt sie ihn einfach machen, was er will, und wimmert um mehr wie eine läufige Hündin?«
    Darcy kommt als zweiter dran, beschloß Whip.
    Eine winzige Bewegung von Whips rechter Schulter lockerte die Schlingen der Peitsche. Seine linke Hand schloß sich um den Griff der langen Rindlederpeitsche, und die Peitschenschnur fiel zu Boden.
    Die Peitsche wurde lebendig.
    Mit jeder kleinen Bewegung von Whips linker Hand schienen Energiewellen durch die lange, lederne Peitsche zu strömen, so daß die ganze geschmeidige Länge sich wand und zischelte wie eine Schlange im trockenen Gras.
    Whip fing an, leise durch die Zähne zu pfeifen, ohne in eine bestimmte Richtung zu schauen, wobei er jedoch jede Bewegung der Culpeppers sah. Keiner von ihnen bemerkte etwas. Sie hatten schon entschieden, daß Whip keine Bedrohung war.
    Letzte Chance , Jungs. Wenn ihr nicht sofort mit dem schmutzigen Gerede aufhört, werde ich euch das Maul stopfen.
    Murphy ging an Shannon vorbei, grinste sie höhnisch an und ließ das Mehl und das Salz auf die Theke fallen.
    »Bin gleich mit dem Schmalz wieder da«, sagte Murphy. »Paßt gut auf sie auf, Jungs.«
    Die Culpeppers lachten und rückten etwas näher an Shannon heran. Beau betrachtete Shannon mit einem lüsternen, wässrigen Blick, als zöge er sie Stück für Stück aus, denn seine Augen folgten jeder Rundung und jedem Schatten, um den verletzlichen weiblichen Körper unter dem Stoff zu erkennen.
    Shannon stand da wie ein wildes Tier, das erstarrt, wenn es sich dem Jäger plötzlich gegenüber sieht, und es war kurz davor, Hals über Kopf zu fliehen. Ihr Gesicht wurde abwechselnd rot und weiß, was bewies, wie sehr sie um Fassung ringen mußte.
    »Keine Ahnung, wie sie’s gern hat, Darcy, oder ob überhaupt«, sagte Beau gedehnt.
    Shannon zuckte zusammen, obwohl sie sich die größte Mühe gab, so zu tun, als hätte sie Beaus Worte nicht gehört.
    »Aber ich weiß genau, wie ich’s gern hab’«, fuhr Beau fort. »Ich würde ihr mit ’nem Messer die Hosen aufschneiden, ihr die kleinen Füßchen hinter die Ohren legen und -auu!«
    Beaus Schrei übertönte das Knallen der Peitsche, doch der rote Schwall von Blut, der aus seinem Mund floß, war nicht zu übersehen.
    Blitzschnell zuckte Whips Hand noch einmal vor.
    Die lange Peitsche wand sich und knallte, schlug zu schnell zu, als daß das Auge hätte folgen können. Darcy krümmte sich und griff sich an den Schritt, während er zu schreien versuchte, obwohl ihm der Schmerz die Kehle zudrückte.
    Whip zögerte keinen Augenblick. Die Überraschung war auf seiner Seite, aber nur noch für einige weitere Sekunden.
    Klatsch.
    Clim griff sich ans Hemd, das plötzlich vom Kragen bis zur Taille aufgerissen war.
    Klatsch.
    Floyds Hut wurde in zwei Teile zerlegt.
    Klatsch. Klatsch. Klatsch.
    Beau griff nach seinen Hosen. Die Stahlknöpfe, die den Hosenbund eben noch gehalten hatten, sprangen ab und rollten über den Boden aus unregelmäßigen Holzdielen.
    Der Rest der Culpeppers hüpfte immer noch hektisch auf der Stelle und suchte nach dem Hornissennest, auf das sie wohl getreten sein mußten.
    »Ich wüßte nur zu gern, wie ihr Jungs wohl ohne eure Kleider aussehen würdet«, meinte Whip sardonisch.
    Knall. Knall.
    »Grobknochig und dreckig, da mach’ ich jede Wette«, fuhr Whip fort. »Und Schniedelchen kleiner als bei einer Ratte.«
    Die Peitsche zischte und knallte in wildem Stakkato zwischen Whips Worten und löste Knöpfe von Stoff und Stoff von Haut.
    Während die Culpeppers hopsten und kreischten und ihre Kleider, schneller als das Auge folgen konnte, in Fetzen zerrissen, gab Whip ihnen immer wieder die Worte zurück, mit denen sie Shannon belästigt hatten.
    »Werdet ihr schreien und um Gnade bitten?« fragte Whip. »Oder gefällt euch das Auspeitschen so gut, daß ihr gleich noch um mehr wimmern werdet? Was darf’s sein, Jungs? Macht den Mund auf. Gewöhnlich bin ich ein geduldiger Mann, aber ihr habt es geschafft, mir die Laune total zu verderben.«
    Inzwischen waren die Culpeppers krampfhaft vorgebeugt und hielten sich die Reste ihrer Hosen vor den Schritt.
    Der vierte Culpepper versuchte, nach seiner Waffe zu greifen.
    Die Rindlederpeitsche streckte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit; die Lederschnur wand sich wie hungrig um Floyds Handgelenk. Mit einem schnellen, kräftigen Ruck löste Whip die Peitsche, zog sie zurück und schlug noch einmal zu. Floyd kreischte, schlug um sich und fiel auf die Knie. Blut
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