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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.
Autoren: Michael Zeidler
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ebenfalls mit dem Wappen verziert, und ein paar trugen T-Shirts, auf denen das Zeichen der Burg mit Stiften aufgezeichnet war. Jeden Kopf zierte irgendeine Art von Schmuck: Kopftücher, Topfhelme, ein Hut aus Zeitungspapier und dergleichen.
    Sie bildeten eine Gasse, als wir eintrafen; wir gingen hindurch und schüttelten Hände. Das kam mir sehr seltsam vor. Die kannten mich nicht, ich kannte sie nicht. Dennoch waren wir durch Opas Geschichte vom Druiden Borkenkinn und den Sarazenenbäumen miteinander verbunden.
    Wir erreichten den Stamm der Platane.
    Alles sah mich an.
    Ich schaute ratlos in die Runde.
    »Du musst was sagen«, flüsterte Tanja. »Du bist der Prinz.«
    Genau.
    Ich räusperte mich.
    Ich öffnete den Mund.
    Ich schloss ihn wieder und kratzte mich am Kopf.
    Wie unangenehm. So viele fremde Leute und ich sollte etwas sagen? So unauffällig wie möglich stupste ich Tanja mit dem Fuß an. Sie verstand.
    »Liebe Westerritter!«, begann sie. »Heute ist der große Abend. Wir werden unsere geliebte Burg gegen die Sarazenen verteidigen.«
    »Falls die sich an unsere Burg heranwagen«, rief Olli.
    »Wir werden unser Lager heute Nacht in der Burg aufschlagen und die Sarazenen empfangen«, fuhr sie fort.
    »Um wie viel Uhr denn?«, fragte ein Junge.
    »Gegen fünf gehen wir zur Burg, Klaus«, antwortete Olli.
    »Um sieben muss ich spätestens wieder zu Hause sein«, sagte der kleine Theo. »Sonst bekomme ich Stubenarrest.«
    »Hoffen wir, dass die Sarazenen vor sieben auftauchen«, sagte ich und Theo sah erleichtert aus.
    »Und wenn die nicht vor sieben kommen?«, fragte Sandra. »Sollen wir auf der Burg schlafen?«
    »Wir haben ein Zelt für vier«, rief ein Junge.
    »Und ich eins für zwei«, antwortete ein anderer.
    »Ich bringe Brötchen.«
    »Ich Würstchen.«
    »Wir brauchen Lampen.«
    »Da muss ich aber erst meine Eltern fragen.«
    So ging das noch eine ganze Weile. Wir organisierten Zelte, denn man konnte ja nie wissen, außerdem Getränke, Essen, Licht und Decken. Es versprach ein spannender Abend zu werden.
    »Wie verjagen wir eigentlich die Sarazenen?«, fragte plötzlich jemand.
    Ich hob mein Zepter. »Wenn die auftauchen, lasse ich die Flamme der Westerburg leuchten.«
    »Und dann?«, fragte Theo.
    Gute Frage.
    »Dann wird sich der Rest ergeben«, antwortete Tanja.
    »Wenn die Flamme der Westerburg erstrahlt, werdet ihr die Sarazenen mit Musik vertreiben«, sagte Opa. Er hatte sich an uns herangeschlichen und schob sein Fahrrad zur Platane. »Gestatten, ich bin der Ratgeber des Prinzen.« Er versprach, mit den Eltern der Ritter zu reden, und vor allem wollte er ein gutes Wort für Theo einlegen.
    Gut gelaunt verabredeten wir uns auf später.
    »Darf ich auf der Burg schlafen?«, fragte ich am Mittagstisch. »Ich bin immerhin der Prinz und muss dort nach dem Rechten sehen.«
    Oma schaute Opa an, Opa dachte nach. »Du wirst keine Angst haben? Vor Borkenkinn? Den Sarazenen?«
    »Aber Tanja und Olli sind auch dabei, da wird mir sicher nichts passieren.«
    »Ohne Aufsicht?«, fragte Oma.
    »Opa kann doch auf uns aufpassen, der ist immerhin mein Ratgeber.«
    Opa lächelte. »Spannend hört es sich schon an ...«
    Ich jubelte und umarmte ihn so fest, dass er beinahe keine Luft mehr bekam.
    Nun musste aber erst einmal alles vorbereitet werden. Ich packte Cola ein und ein paar Snickers, Oma machte mir belegte Brote, Opa suchte nach dem alten Schlafsack.
    Mir fiel Ollis Frage wieder ein.
    »Wie lange reicht denn unser Vorrat an Elektronen?«, fragte ich Opa. »Müssen wir irgendwann ohne Strom auskommen?«
    Opa wusste zuerst nichts mit meiner Frage anzufangen, als ich ihm Ollis Gedankengang aber erklärte, nickte er und antwortete: »Ein kluger Kopf, dein Freund. Allerdings verbrauchen sich Elektronen nicht. Du bist die Treppe hinuntergegangen und konntest deine Beine immer noch gebrauchen, oder?«
    »Na klar.«
    »So ist das mit Elektronen auch. Die sausen durch den Glühdraht und bringen ihn zum Leuchten, und am anderen Ende flitzen sie einfach weiter.«
    »Aber wie wird Strom denn dann verbraucht?«
    »Gar nicht. Der Ausdruck ist schlecht gewählt. Elektronen sausen den Stromkreis entlang und tun das, solange sie angeschoben werden. Das Anschieben übernimmt das Kraftwerk.«
    »Die Zitrogiganten?«, fragte ich, wusste aber, dass das nicht die Antwort war.
    »Die benutzt man nur in Albanien. In der Zitrone läuft eine chemische Reaktion ab und produziert Strom. Deswegen nennt man diese Reaktion auch
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