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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song
Autoren: William Shaw
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Mädchen laufen, Sam«, rief Breen hinter dem kalten grauen Stein hervor.
    »Verschwinden Sie.«
    »Das geht nicht, Sam.«
    Einer der beiden Gewehrläufe explodierte, die Möwen am Strand schreckten kreischend auf.
    »Verfluchte Scheiße«, sagte der Sergeant und zog sich gebückt zum Wagen zurück. Der Lauf war jetzt auf Breen gerichtet. Er schloss die Augen, hörte dann aber, wie das Gewehr aus dem Schlitz gezogen wurde. Anschließend Nachladen. Breen nutzte seine einzige Chance und rannte.
    Einer der Polizisten hinter dem Haus kam nach vorne zum Wagen gerannt.
    »Da ist ein Nigger, und er hat ein Gewehr! Warum hat uns das keiner gesagt?«, beschwerte er sich.
    »Haben Sie ihn gesehen?«, fragte Breen.
    »Hab den Kopf gehoben, und da stand er schon in der Küche, hat mit dem Scheißding direkt auf mich gezielt«, erwiderte er. »Kein Mensch hat uns gewarnt.«
    »Warum haben Sie nicht gleich gesagt, dass er bewaffnet ist«, zischte der Sergeant, noch immer in Deckung.
    »Weil ich’s nicht gewusst habe«, erklärte Breen.
    Briggs saß immer noch im Wagen, die Tür stand sperrangelweit offen.
    »Haben Sie Waffen im Haus?«, fragte Breen.
    »Geht’s ihr gut?«, fragte Briggs zurück.
    »Erzählen Sie mir von den Waffen. Wie viele?«
    »Drei. Für die Entenjagd«, sagte er. »Wie geht es meiner Frau?«
    »Herrgottnochmal«, sagte Breen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Fünf Minuten vergingen. »Wie lange dauert es denn, bis Verstärkung kommt?«, sagte Breen.
    »Zwanzig Minuten«, sagte der Sergeant.
    »Je länger er da drin ist, desto schwerer wird es, ihn rauszubekommen.«
    »Ist jetzt schon nicht leicht«, sagte der Sergeant.
    Auf der anderen Seite des Hauses tauchte jetzt ein älterer Herr in einem roten Morgenmantel auf. Eine Frau mit einem kleinen Yorkshire Terrier auf dem Arm spähte hinter ihm hervor. Sie trug riesige Gummistiefel unter ihrem rosa Morgenmantel.
    »Gehen Sie wieder rein«, schrie Breen.
    »Würden Sie uns bitte verraten, was zum Teufel hier los ist?«, rief der alte Mann und kam auf sie zuspaziert.
    »Gehen Sie zurück ins Haus«, schrie der Sergeant.
    Der Mann hielt inne. »Du lieber Himmel. Ist das nicht Chris Briggs da in dem Streifenwagen?«, fragte der Mann. »Was geht hier vor sich, Christopher?«
    Tief gebückt rannte Breen zu dem Paar. Er legte den Arm um den alten Mann und zog ihn in Deckung, weg vom Cottage.
    »Was ist los?«
    »Im Haus der Briggs befindet sich ein Mann mit einem Gewehr. Gehen Sie nach Hause und schließen Sie Ihre Türen«, sagte Breen.
    Der Mann folgte der Anweisung. Er machte kehrt und zog auch seine Frau und deren Hund mit. Das Haus der beiden war von dem der Briggs aus gesehen das übernächste, ein größeres Cottage, von dessen Holzwänden aber die Farbe abblätterte.
    Der Sergeant ging ihnen nach. »Warten Sie. Haben Sie eine Schusswaffe?« Der Mann zögerte.
    »Selbstverständlich hat er eine«, sagte seine Frau. »Ist doch so, Schatz?«
    Es stellte sich heraus, dass der Mann ein Colonel im Ruhestand war und in einer Zigarrenkiste einen Revolver verwahrte. Er holte die Zigarrenkiste, die Waffe lag unter einem Taschentuch. »Das werden Sie doch nicht verraten, oder? Dass ich einen Revolver habe. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, ihn registrieren zu lassen«, sagte er und packte ihn aus.
    »Natürlich nicht, Sir«, versicherte ihm der Sergeant.
    Es handelte sich um einen bereits etwas älteren Webley Service Revolver. In der Kiste lagen außerdem noch ein paar Patronen. Der Sergeant löste den Zylinder und schob vier Kugeln in die Kammern.
    »Schon eine Weile her, seit ich ihn das letzte Mal benutzt habe«, meinte der Mann.
    Breen kehrte wieder auf die andere Seite des Hauses zurück. Der Gewehrlauf steckte nicht mehr im Briefschlitz. Nichts rührte sich.
    Eine Motte flog Breen ins Gesicht. Er schlug sie weg. Briggs stieg aus dem Wagen. »Was geht da vor sich?«
    »Setzen Sie sich wieder ins Auto.«
    »Was ist mit meiner Frau? Geht es ihr gut? Wenn ich vielleicht mit ihr sprechen könnte …«
    »Setzen Sie sich wieder in den Wagen.«
    »Frances?«, schrie der Mann. »Bist du da drin?«
    Erneut wurde der Gewehrlauf durch den Briefschlitz geschoben.
    »Gott, gütiger«, sagte Briggs. Der Sergeant zog Professor Briggs mit dem Revolver in der Hand zum Streifenwagen zurück.
    »Sam?«
    »Gehen Sie weg, Breen.«
    »Ist Mrs Briggs bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihr auch Medikamente gegeben?«
    »Nein, Mrs Briggs kam aus freien Stücken mit.«
    »Das
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