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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht
Autoren: Olivia Meltz
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Straßenschlucht wälzte, wurde immer wieder durch die für New York typischen gelben Taxis unterbrochen. Fast war es, als hätte man eine Perlenkette mit vielen bunten, aber vor allem gelben Perlen, vor sich.
    Solange John denken konnte, war es sein Traum gewesen, Anwalt zu werden. Nicht einer von denen, die kleine und große Gesetzesbrecher vor dem Gefängnis bewahrten. Auch nicht einer von denen, die armen Leuten gegen übermächtige Konzerne oder gegen den Staat und seine Institutionen beistanden.
    John war anders.
    Das anwaltliche Sendungsbewusstsein, das viele seiner Studienkollegen vor sich hergetragen hatten, war ihm immer fremd gewesen. Er hatte von Anfang an ganz nach oben gewollt, dorthin, wo ausschließlich Geld und Macht eine Rolle spielten.
    Das dezente Summen seines Telefons riss John aus seinen Gedanken. Er drehte den Sessel wieder zum Schreibtisch und drückte auf die Sprechtaste.„Ja, bitte?“
    „Sir“, meldete sich die Stimme seiner Sekretärin, „die beiden Reporter von Worldwide News sind hier. Ihr Elf-Uhr-Termin.“
    „Danke, Jennifer. Bitten Sie die Herrschaften noch um ein paar Minuten Geduld.“
    John klappte die Akte zu, an der er zuvor noch gearbeitet hatte, und schob sie in eine der Schreibtischschubladen. In den letzten Tagen hatte es Dutzende von Interviewanfragen und Einladungen zu Talkshows gegeben. Die Fusion hatte in den Medien für ziemlichen Rummel gesorgt, und jetzt wollten alle mehr wissen. Die Kanzlei hatte viele der Anfragen von vornherein abgeblockt, aber die Beiträge von Worldwide News liefen nun einmal auf allen wichtigen internationalen Nachrichtenkanälen.
    Mit einer federnden Bewegung erhob John sich aus seinem Sessel und ging hinüber zur Schrankwand, wo er zwei der raumhohen Türen öffnete und sich an dem dahinter eingebauten Waschbecken die Hände wusch. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel strich er sich mit den noch feuchten Fingern durch seine vollen dunklen Haare, trocknete sich dann die Hände an einem Handtuch ab und richtete den Knoten seiner Seidenkrawatte. Danach schloss er die Schranktüren wieder.
    Er schlüpfte noch in sein elegantes blaues Sakko und öffnete dann die Tür, die zu seinem Vorzimmer führte. Als er hinaustrat, um seine Besucher persönlich zu begrüßen und in sein Büro zu geleiten, stutzte er einen Moment. Wegen der Ankündigung seiner Sekretärin hatte er zwei Männer erwartet, aber zu seiner Überraschung kam eine schlanke, blonde Endzwanzigerin in einem dunklen Kaschmir-Kostüm auf ihn zu und streckte ihm mit einem erfrischenden Lächeln die Hand entgegen.
    „Guten Tag, Mr. Marks. Vielen Dank, dass Sie Zeit für uns haben. Ich bin Samantha Cunningham.“ Sie deutete auf den hinter ihr stehenden Mann, der über der einen Schulter eine große Filmkamera und über der anderen eine schwarze Umhängetasche trug.„Das ist mein Kameramann, Ben Atwood.“
    John ergriff die ausgestreckte Hand und war erstaunt über den kräftigen Händedruck der jungen Frau. Ein leichter Hauch eines angenehm frischen Parfums erreichte seine Nase. Er erwiderte das Lächeln.
    „Freut mich, Mrs. Cunningham. Es ist mir ein Vergnügen, Sie zu empfangen.“
    Dann lächelte er über ihre Schulter hinweg den Kameramann an, der ihn erwartungsvoll anschaute.„Hallo,Ben,es ist lange her. Schön, dich zu sehen.“
    „Hallo, John!“ Der Kameramann erwiderte das Lächeln. „Ja, es ist wirklich lange her. Fünfzehn Jahre?“
    „Könnte hinkommen, plus minus ein paar Jahre.“
    Samantha Cunningham schaute überrascht und irritiert zwischen den beiden Männern hin und her.
    „Ihr … ich meine, Sie kennen einander?“
    „Ja“, sagte Ben zögernd,„wir kennen uns.Aber unsereWege haben sich irgendwann getrennt.“
    „Gehen wir doch hinein“, lenkte John die Situation wieder in die korrekten Bahnen,„wir haben alle wenig Zeit, und das ist nun wirklich ein anderes Thema.“ Er wies mit dem ausgestreckten Arm durch die offene Tür in sein Büro. „Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee vielleicht? Oder lieber etwas Kaltes?“
    „Ich habe schon gefragt“, meldete sich seine Sekretärin, „einen grünen Tee und eine Cola. Für Sie einen Cappuccino, Sir?“
    „Genau! Danke, Jennifer, perfekt wie immer.“
    Die beiden Journalisten betraten Johns geräumiges Büro. John folgte ihnen, nachdem er noch mit einem kurzen Blick Jennifers strahlendes Lächeln eingefangen hatte, und schloss dann die Tür hinter sich.
    „Setzen wir uns dort hin!“ John wies
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